Archiv der Kategorie: Bergtouren

Bouldercup

Jetzt sitze ich da und schau beim Österreichcup im Bouldern zu, Temperatur außen 6,9°. Brrr wenn ich mir denke, vor nicht einmal 2 Wochen war ich mit Chris noch in den Bergen auf 2700m Seehöhe. Ok, ok von Anfang an.
Chris ruft an und erzählt mir, dass er dieses Wochenende Strohwitwer ist. Aleks ist mit Tochter Milena in München bei einer Freundin. Sofort geht es ans planen. „Nein Chris, leider kann ich nicht 2 Tage unterwegs sein, aber am Sonntag geht sich was aus.“ Und so treffen wir uns um 07:30 in Kematen um dann zu zweit mit dem Auto auf die Kemater Alm zu fahren.


Den Höhenunterschied zwischen Kemater Alm und Adolf Pichler Hütte überwinden wir mit dem Bike. Ich schiebend, Chris mit E-Bike fahrend. Von dort geht es zu Fuß weiter, quatschend, die Bergwelt bewundernd und gut aufgelegt. Auf der Scharte angekommen werden coole Fotos von der Gegend gemacht, ja heute ist wirklich der perfekte Tag um Bilder zu machen. Nebel, Wolken und blauer Himmel lassen die ganze Gegend etwas mystisch aussehen.

So freuen wir uns schon auf den Klettersteig in alpiner Kulisse und machen uns auf den Weg um den ersten Gipfel zu erklimmen. Na gut, der erste Gipfel ist nicht der höchste heute, aber er liegt halt zwischen Scharte und Hauptgipfel. Beim Gipfelkreuz angekommen brauche ich mal ein Brot und einen Riegel.

Nach der Brotzeit geht es weiter um kurz darauf das Klettersteigset anzuziehen. Schön ist er, obwohl dieser Klettersteig eigentlich „nur“ der Abstieg des Südwandklettersteiges ist. Uns gefällt er sehr gut und so erreichen wir nach ca. 3,5h den Hauptgipfel. Es ist nichts los, nur 2 Leute außer uns kommen von der Südseite rauf, Respekt ich glaube das sind 1600Hm, das würde ich heute nicht machen können. Wir jedenfalls bleiben noch in der Sonne sitzen/liegen, bestimmen die Bergspitzen rund um uns und machen uns erst nach der verdienten Jause Richtung Hütte zu unseren Rädern.

Beim Abstieg träumen wir schon vom Bier auf der Hütte aber zuvor heißt es noch konzentrieren, damit uns nicht doch noch ein dummer Fehler durch Unachtsamkeit passiert. Nach insgesamt 6 Stunden liegen wir zufrieden bei der Hütte im Gras, ein Bier in der Hand und lassen den Klettersteig noch einmal Revue passieren.

Und so haben wir heute ein schöne Tour gemacht, Chris kann noch Aleks und Milena vom Bahnhof abholen und ich fahre heim um mit Ulli noch eine kleine Runde zu drehen. Perfekt!

A perfektes Tagerl!

Also, ich gebe zu, ich habe keine Ahnung warum diese Tour so lange in meinem Archiv gelegen ist ohne auf die Homepage zu gelangen. Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass ich zuerst keine Lust hatte zu schreiben und dann darauf vergessen habe. Aber diese Tour ist eigentlich keine Tour zum Vergessen!!! Deshalb: Nachtrag aus dem Jahr 2016.
Alles begann damit, dass Ferdl, Reini und ich wieder mal Zeit hatten zusammen etwas zu unternehmen. Und das kommt, bei Gott, leider viel zu selten vor. Wenn wir aber dann unterwegs sind, ist es die größte Gaudi die man sich vorstellen kann. Denn ganzen Tag wird nur gelacht und geblödelt und das schon, wie in diesem Fall, ab 06:00 Uhr früh bis wir wieder zu Hause sind.
Diese Tour war ja wieder einmal eine richtige Biking-Hiking.at Tour. Soll heißen, zuerst das Bike raufschleppen auf 2370 Meter Seehöhe und dann ohne Bike weiter auf knapp 3300 Meter. Jedenfalls macht man so eine Tour mit Zeitreserven und viel Jause (Eh wie immer:-)!). Als wir also starten ist es noch ziemlich dunkel, nur der Himmel zeigt die übliche Verfärbungen, die man halt so früh morgens sieht.


Und so schieben/tragen wir unsere Bikes langsam der aufgehend Sonne entgegen. Kurz nach erreichen besagter Sonne gibt es das erste Verschnaufpauserl, das wir dringend notwendig haben. Vor allem wegen der Fotos die gemacht werden müssen.
Aber zulange wollen wir nicht hier herumliegen, lieber auf der Hütte einen Frühstückskaffee genießen. Kurz bevor wir zu Hütte kommen, deponieren wir unsere Bikes oberhalb des Steiges. Als wir bei unserer Kaffeelabestelle angekommen, trauen wir unseren Augen kaum – da stehen 7 E-Bikes im „Hof“. Das ist sicher ein Nachteil der E- Bikes, früher hat man äußerst selten andere Biker im hochalpinen Gelände angetroffen. Was soll’s, wenn diese Biker, so wie wir, auf Fauna, Flora und Wanderer Rücksicht nehmen, will ich ihnen den Spaß genauso gönnen wie uns.

Jedenfalls genießen wir den vorher angesprochen Kaffee auf der Terrasse um kurz darauf weiter Richtung Gipfel zu marschieren. jetzt kommen mit Stahlseil versicherte Stellen und Felspartien, aber natürlich ist das kein Grund für uns weniger zu ratschen und wie immer hört man mich meine „Befehle“ bellen: „Halt no amol z’ruck, daher schaugn – guat passt scho, kennts weiter gian!“
Mit viel Gelächter erreichen wir den Gipfel und können es eigentlich immer noch nicht glauben, Traumwetter, Fernsicht wie nur was, relativ wenig Wanderer und den Gipfel, zumindest für einige Zeit, nur für uns alleine.

Nach der Jause geht es wieder an den Abstieg, aber nicht ohne ständig ein „Ma ist des geil!“ auszurufen und natürlich die wahnsinnig schöne Landschaft rund um uns herum zu bestaunen. Irgendwie kennt man ja alles, aber trotzdem ist es für uns immer wieder unglaublich, in was für einer schönen Welt wir leben dürfen.

Herunter geht jetzt schneller als rauf und so gelangen wir bald zu unseren Rädern und bei mir stellt sich schon wieder dieses Kribbeln ein, diese Vorfreude auf einem Trail nach unten zu fahren. Und ich glaube es geht nicht nur mir so!

Ca. 1 Stunde später erreichen wir dann doch ziemlich müde Ferdinands Toyota, räumen alles ein und machen die letzten Späße an diesem Tag. Dieser Tag, der mir wieder einmal unvergesslich sein wird und den ich mit meinen Freunden verbringen durfte.

Novembertour!

Heute sind nur der Ferdl und ich unterwegs. Seit langem wieder einmal eine Tour, allerdings ganz ohne Bike. Wir gehen einen Klettersteig. Das Wetter passt und nachdem Reini den Klettersteig erst vor kurzem in knapp 5 Stunden hinter sich gebracht hat, wollen wir uns diesen auch anschauen. Den Klettersteig, nicht den Reini.


Nach kurzer Fahrt steigen wir in Absam aus dem Auto und machen uns sofort auf den Weg, die Tage sind kurz im November. Beim Einstieg werden die Klettersteigsets angezogen und los geht es. Wir haben wieder eine Mordshetz und genießen den Klettersteig, der sich irrsinnig schön durch die Felswand nach oben zieht und sehr abwechsungsreich ist. Mal eine Querung, dann wieder ein Aufschwung über eine Steilstufe. Kurz darauf eine Seilbrücke und irgendwann führt er über zwei eingeklemmte Felsblöcke im Zick Zack weiter nach oben. Nie langweilig und zwischendurch mit gewaltigen Tiefblicken ins Halltal oder ins Inntal, ist der Steig wirklich wunderschön in die Wand geschlagen worden. Und so erreichen wir gut gelaunt den Ausstieg. Jetzt müssen wir noch eine halbe Stunde bis zu der Bettelwurfhütte aufsteigen, um im Sonnenschein unsere restliche Jause zu verdrücken. Zeit haben wir ja noch genug.

Auf der Hütte werden wir von den hier ansässigen (nicht aufsässigen!) Dohlen unterhalten und wieder einmal sind wir über deren Flugkünste erstaunt. Brot aus, das ist der Zeitpunkt um wieder ins Tal abzusteigen. Als wir 90 Minuten später beim Auto stehen, schmerzen unsere Beine, aber diesen Klettersteig machen wir sicher noch einmal.

Von steilen Steigen und so..

Wie jedes Jahr versuchen wir auch heuer wieder unsere allwöchendlichen Abendrunden zu machen. Heuer sind sich aus familiären und arbeitlichen Gründen noch nicht so viele Touren ausgegangen. Und heute, eigentlich wollten wir zu Dritt im Unterland eine Biketour machen, sieht es wieder nach einer Absage aus. Mistwetter! Da schlägt Reinhard vor, ob wir nicht stattdessen einen Klettersteig machen sollen.


Das ist eine Superidee, finde ich, obwohl ich nicht weiß, wie begeistert Bernd ist. Er hat mir einmal von seiner Höhenangst erzählt. Ich ermutige ihn schnell am Telefon und schon fahren wir drei Mann hoch, nach Stafflach. Beim Einstieg wird zuerst noch geblödelt und schon ist Reini nach oben verschwunden. Bernd steht noch etwas unschlüssig beim Einstieg. Also dränge ich von hinten ein bischen nach und rede ihm gut zu. Aber schon nach kurzer Zeit fühlt sich Bernd pudelwohl in der steilen Felswand und von seiner „Angst“ ist nichts mehr zu sehen. Viele Fotos werden gemacht und der Klettersteig führt uns immer weiter nach oben.

Zwei Seilbrücken werden überwunden und nach insgesammt 2 Stunden Aufstieg erreichen wir unser „Gipfel“kreuz. Zu unserer Überraschung hat die Freiwillige Bergrettung St.Jodok eine Kiste mit Getränken für durstige Klettersteigstürmer aufgestellt und jeder wird gerne die freiwilligen Spenden einwerfen um seinen Durst zu stillen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!

Nach der Pause führt uns ein Steig wieder zurück zum Auto und wir drei sind sehr zufrieden mit der Entschädigung unserer Biketour. Kaum steigen wir in das Auto, öffnet der Himmel seine Schleusen und es schüttet in Strömen. Ein breites Grinsen breitet sich auf unseren Gesichter aus. Glück gehabt! Auf dem Nachhauseweg erzählen wir Bernd noch von unserem ersten Klettersteig, den Reinhard und ich erst vor 2 Monaten hinter uns gebracht haben. Auch das war eine relativ kurzfristige Geschichte, die uns erst am Nachmittag eingefallen ist und dann spontan zur Martinswand geführt hat. Damals war das Wetter aber wesentlich besser und wir schwitzten ordentlich, aber natürlich waren dort keine Getränke beim Ausstieg. Trotzdem war die Tour war genauso genial wie heute.

Echte Biking-Hiking Tour!

Heute und morgen sind wir wieder einmal zu dritt unterwegs. Elisa, Martin und ich sitzen in Martins Bus und freuen uns schon auf die nächsten 2 Tage. Nach ca. 1 Stunde Fahrt steigen wir bei strahlendem Sonnenschein aus und bereiten uns auf den Aufstieg vor. Noch ein letztes Foto im Tal und schon treten wir los. Schön gemütlich denn heute geht es nämlich nur zur Hütte, auf der wir schlafen wollen. Kurz nach unserer Abfahrt überholt uns ein Auto und bleibt vor uns stehen.


Mein erster Gedanke war: Jetzt gibt es an Zsammenschiss, stattdessen bietet uns der Fahrer an, unser Gepäck mitzunehmen. Natürlich nehmen wir das Angebot gerne an und treten danach erleichtert (Im wahrsten Sinn des Wortes) weiter. Auf der Hütte angekommen, weist uns der Hüttenwirt einen Platz im Winterraum zu. Danach gibt es Essen und auf der Terrasse ein gemütliches Bierchen. Am nächsten Morgen wird sofort nach dem Frühstück gestartet und es geht, nach einem kurzen Flachstück, gleich steil nach oben.

Martin kennt den untersten Teil der Tour schon, aber trotzdem sind wir alle drei von der Bergkulisse, die zu uns herunter lacht, beeindruckt. Langsam kommen wir aus dem kühlen Schatten heraus und genießen die ersten Sonnenstrahlen. Ein Päuschen wird eingelegt, ein Riegel verspeist und schon geht es weiter, immerhin wollen wir heute auf knapp 3500 Meter hinauf. Auf einer alten Gletschermoräne gelangen wir mitten in die Welt der Gletscher, die wir faszinierend bewundern.

An diesem Punkt trennen wir uns von unseren geliebten Bikes und gehen das letzte Stück über Blockwerk zum Gipfel. Klingt eigentlich ganz kurz, aber ich kann euch nur empfehlen den anderen Aufstieg zu nehmen. Verdammt ist des sche..lang und voll in der Sonne. Noch dazu kommen Bergsteiger, die beim Abwärtsgehen ganze Steinlawinen mit kopfgroßen Steinen auslösen. Ich kann euch sagen, wir sind froh, den Gipfel ohne irgendwelche Blessuren erreicht zu haben. Nach der Gipfelrast trennen sich unsere Wege, Elisa steigt auf der Westseite ab, Maschtl und ich gehen über unseren Aufstieg zurück zu unseren Bikes.

Zuerst glauben wir nicht wirklich, dass man hier heroben fahren kann und so probieren wir abschnittweise nur herum und fotografieren ein bisschen. Aber dann kommt der Punkt wo alles fahrbar ist und dann taugt´s uns so richtig. Allerdings merkt man die Höhe und so kommen wir ordentlich ins schnaufen. Langsam arbeiten wir uns abwärts bis zu dem Punkt, an dem wir Elisa und auch Aleksandra und Chris treffen. Die Beiden waren bis gestern in der Toskana und sind uns heute noch schnell nachgefahren.

Also hinunter zur Hütte, um unsere trockenen Kehlen zu befeuchten. Aber so schnell geht das dann doch nicht, denn so langsam muss ich der anstrengenden Bergtour Tribut zollen. Das merkt man spätestens nach meinem Überschlag, der zum Glück ohne Folgen bleibt. Trotz allem erreichen wir am Abend unbeschadet Martins Bus und sind froh, einen so geilen Tag erlebt zu haben.

Große Ochsenwand

Es ist Mitte November vier Uhr früh. Zumindest fühlt sichs so an. Tom meint ja rückblickend wir hätten uns um acht getroffen, aber das kann wohl nicht sein. Jedenfalls starten wir im stockdunklen bei eisigen Temperaturen ins Stubaital. Über einen steilen Forstweg, gelangen wir zur Schlicker Alm, und von dort weiter zum Einstieg des Klettersteigs. Hier treffen wir auf zwei Jungs aus Wasserburg am Inn, die offensichtlich noch früher aufgestanden sind!! Einer der Beiden war schon im Sommer hier, und erzählt von zig Bergsteigern die damals hier rauf wollten. Heute sind nur wir vier unterwegs, es ist also eine richtig private Bergbesteigung, und das genießen wir auch. Wir ziehen die Gurte an, und hängen die Klettersteigsets ein. Bei dieser Übung hab ich vermutlich meine Schlüssel aus der Tasche gestreift, also wenn dort jemand einen rostigen Opelschlüssel findet, ich hab das passende, rostfreie Auto dazu. Es gibt auch Finderlohn! Während Tom noch Fotos schießt, sind die beiden Wasserbürger grinsgrins bereits am Seil entlang verschwunden. Mittlerweile wärmt uns die Sonne, und auch wir klinken unsere Karabiner sicherheitsbewußt ins Seil ein. Auf der Südseite ist der Steig schneefrei, und problemlos zu begehen. Wir kommen flott weiter, und merken kaum wie die Höhenmeter an uns vorbeiziehen. Der Rundumblick ist beeindruckend, die Sonne lacht am Himmel, und wir unterhalten uns prächtig. Wir sind mit uns und der Welt zufrieden.

Um ungefähr halb zwei erreichen wir den Gipfel. Das Wiedersehen mit den Wasserbürgern wird mit einem bayrischen Schnaps gefeiert. Danke an dieser Stelle! Der Weg geht, im Sommer problemlos, am Grat entlang weiter. Heute ist die schräge Platte, die südseitig recht steil abbricht, von 50 Zentimeter Schnee bedeckt. Ausrutschen verboten. Im Schnee ist der Steig gar nicht so leicht zu finden, ein Glück, dass sich einer der Wasserbürger (mein neues Lieblingswort) an den Pfad erinnert.

So sind wir dann auch bald im nordseitigen Abstieg. Hier ist alles tief verschneit, und das Stahlseil muss aus dem Schnee geborgen werden, um sich einhängen zu können. Dieser Abschnitt ist fast abenteuerlich, und macht so richtig Spaß. Am Ende des Steigs gelangen wir in die winterliche Rossgrube, durch die wir laufend, rutschend und springend, bald die Schlicker Alm erreichen. Hier treffen wir wieder die beiden nein ich sags nicht nochmal aus Bayern. Über den steilen Forstweg gelangen wir wieder ins Tal, wo uns das Auto ohne Schlüssel auch nix nützt. Also versuchen wirs mit der STB. Die versäumen wir grad um ein paar Minuten, nächste Abfahrt in einer Stunde. Ulli erklärt sich bereit uns mit dem Auto abzuholen, DANKE!! Als Abschluss der Tour gibts diesmal keine Knödelsuppe, sondern eine kleine Odyssee, aber dafür ist mein Auto zum Schluß dann wieder in der Garage, und immer nur Kasknödel is eh fad.

Zum 60. Geburtstag

……-Hiking ist in unserer Truppe ebenso ein Thema und zwar auch ohne Bike.

Geplant war diese Tour eigentlich schon letztes Jahr. Meine Mama wurde 60 und irgendwie (das kennen sicher viele) tut man sich immer schwer ein passendes Geschenk zu finden. Da ich und mein Papa wussten, daß Mama schon lange auf den Großglockner wollte, schenkte ich ihr den höchsten Berg Österreichs. Aus gesundheitlichen Gründen, verschob sich die Tour dann aber um ein Jahr…

Dieses Jahr fragte ich Chris, ob er nicht Lust hätte mitzukommen und natürlich hatte er Lust. Das Wetter war für diesen Montag und Dienstag super gemeldet und so starteten wir morgens um 5 Uhr in Richtung Osttirol.
3 Stunden später wanderten wir schon bergwärts. Die Route hatte ich mir im Internet herausgesucht, da wir nicht unbedingt mit den Massen den Normalweg hinaufgehen wollten. Der „Mürztalersteig“ sollte es sein. Also südlich vom Ködnitzkees hinauf, bis der Steig scharf rechts zu einer Scharte emporsteigt. Danach führt der Weg immer seilversichert und ziemlich ausgesetzt, an einem Grat entlang, bis er in einer Höhe von ca. 3100 Meter wieder auf den Normalweg trifft. Der Weg in dieser Kulisse war grandios und wir waren alle ziemlich beeindruckt. Leider hüllte sich der Gipfel dann langsam in Wolken und so waren wir froh, die Erzherzog-Johann-Hütte zu erreichen. Christian und ich hofften noch auf einen schönen Sonnenuntergang, der den Tag heute noch krönen sollte. Wir hatten Glück! Nach dem Essen und viel Gelächter mit meinen Eltern, standen wir am Abend mit den Fotokameras oberhalb der Hütte und knipsten unsere Bilder. Zwei Stunden später, war dann noch eine Fotosession angesagt: Sternenhimmel in dieser Höhe ist der absolut Wahnsinn. Und da wir äußerst motiviert waren, standen wir am nächsten Tag um 5 Uhr 15 früh auf, um den Sonnenaufgang festzuhalten. Während wir unsere Bilder machten, marschierte die ganze Hütte bei uns vorbei in Richtung Gipfel. Nach der Fotosession frühstückten wir gemütlich und starteten erst um 8 Uhr im Sonnenschein. Wir freuten uns irrsinnig über das fabelhafte Wetter.

Bis zum kleinen Glockner, war fast kein Mensch zu sehen. Bei der Glocknerscharte gab es dann allerdings den üblichen Stau. Genau deshalb wollten wir nicht so früh starten, es bringt nämlich nichts! Irgendwann steht man und wartet :-). Dann war es endlich soweit. Wir standen oben und konnten uns zum Gipfelsieg gratulieren. Zum Jausnen war fast keine Zeit, denn es drängten schon die nächsten Seilschaften auf den Gipfel. So beschlossen wir, beim Abstieg auf der Hütte eine größere Rast zu machen. Zwei Stunden später erreichten wir die Adlersruhe und genossen den Rest unserer Jause und eine Cola. Der schwierigste Teil lag jetzt bereits hinter uns und so machten wir uns langsam auf den Weg, um ins Tal zu kommen. Bei der Heimfahrt ließen wir die Tour noch einmal Revue passieren und ich merkte, dass meine Eltern ziemlich stolz waren, auf dem Großglockner gewesen zu sein.

Und mal ehrlich: wer wäre nicht stolz auf dem Glockner gewesen zu sein. Noch dazu mit 64 bzw. 61 Jahren. Jedenfalls möchte mein Papa nächstes Jahr zum 65. auf den Ortler. Na gut, dann gehen wir halt! Chris hat sich auf alle Fälle schon angemeldet. Und ich freue mich auch schon auf die Tour mit meinen Eltern.