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Glamping, das [ˈɡlɛmpɪŋ]

5:30 Uhr morgens. Verdammt ist das früh. Aber es soll sich lohnen. Ein Vereinsausflug steht an. Lange her und höchst an der Zeit. Tom und Chris fahren vor. Mein Bike noch auf den Heckträger und los geht`s gen Süden. Ohne Stau, dafür zeitenweise mit Schnee und weil es viel zu quatschen gibt – kurzweilig – chauffiert uns 3Kind-Tom zielsicher Richtung Arco. Unterwegs wird die ruhige Reise durch ein Hupkonzert unterbrochen – ein Treffen im fließenden Verkehr mit dem Rest der Truppe, den wir erst abends wieder sehen werden. Vorerst gehen wir getrennte Wege. Biking und Hiking eben. Konkret eine Gruppe geht Biken, eine klettern. Am Campingplatz angekommen staunt meiner einer nicht schlecht, während 2Kind-Tom schon grinst. Ein Zelt für drei in diesem Ausmaß – damit habe ich nicht gerechnet. Als Camping-Anfänger dachte ich an „kuschelige“ Zustände in einem kleinen Iglu und ich lerne was Glamping heißt. Ein Zelt mit Innenzelt, Türen – im weitesten Sinne… wow.


Das Ding ist schnell aufgebaut und wir widmen uns dem, wofür wir hier sind. Den Bikes. 2Kind-Tom, Chris, 3Kind-Tom und ich radeln los. Ich muss gestehen: Es ist schön hier in Arco. Meter um Meter geht es nach oben. Für manche schneller, für zwei andere etwas, nennen wir es mal entspannter. Die erste Pause – und hier ein gut gemeinter Tipp für alle – Jause einpacken ist ein Muss 😉.

Nach etlichen weiteren Höhenmetern erreichen wir das Plateau – Ziel des Tages. Nach all den Regentagen und der Kälte in der Heimat tut es richtig gut, sich von der Sonne gewärmt auf die trockene Wiese legen zu können und die Seele baumeln zu lassen. Der Trail im Anschluss birgt unter dem vielen Laub einige Überraschungen, ist aber technisch nicht sehr fordernd. Aber es macht wieder unglaublich viel Spaß sich, das Bike und die Natur mal wieder so intensiv zu spüren.

Zurück am Campingplatz treffen wir dann auch Matze, Stone und Elisa und Felix. Auch sie können sich die Seitenhiebe betreffend unsrer Schlafstätte nicht verkneifen. Doch … der Tag klingt gemütlich aus. Darf er auch – so waren es doch über 1.400hm am Bike bzw. 11 Seillängen. Ich muss gestehen, ich bin mit dem Klettern nicht so vertraut aber diese Anzahl an Seillängen und dem Schwierigkeitsgrad 6/6+ – Respekt! Ein paar isotonische Getränke bzw. Flaschen Rebensaft später geht’s zu Bett. Die an und für sich ruhige Nacht wird in den Morgenstunden durch ein Gewitter gestört. Und es ist kalt geworden – sehr kalt. Der Blick vom Zelt auf die gegenüberliegenden Anhöhen zeigt warum. Dort wo wir gestern noch in der Sonne die Seele baumeln ließen, liegt heute Schnee. Der Ausblick und der einsetzende Regen trüben die Euphorie dann doch. Abreise ist der allgemeine Gedanke. Doch so schnell lassen wir uns nicht vertreiben. Kurzer Hand hängen wir das Innenzelt aus und so wird aus dem vortags belächeltem Luxuszelt ein Speisesaal für acht. Der Duft von frischem Kaffee und Brot erfüllt den Raum. Der Vortag wird resümiert und wir vergessen zwischenzeitlich das schlechte Wetter.

Ein wenig später trennen sich unsere Wege. Matze und Felix, Stone und Elisa starten mit den Bussen am Nachmittag Richtung Heimat, nachdem sie doch noch eine trockene Klettertour ausfindig machen konnten. Auch 2Kind-Tom hat sein Auto schnell abfahrbereit. Uns hält der Abbau des Zeltes noch ein wenig auf – und das ist gut so. Kaum mehr zu glauben, aber dann doch – die Sonne kommt raus.

Kurzer Hand sind 3Kind-Tom, Chris und ich doch nochmal am Bike. Was Kurzes, was Feines soll es sein. So war es dann auch – ein lässiger Trail, sogar mit Tragepassage (abwärts – weil kein Weg da, wo wir meinten es wäre einer).

Nach ein paar Pizzaschnitten im Tal reisen auch wir ab und erfreuen uns daran, dass wir als Verein mal wieder unterwegs waren.

Treffpunkt: Parkplatz in Arco

Nach gut 2,5 Stunden Autofahrt stehen wir endlich wieder einmal in Arco und warten nur noch auf Matze und Chris. Die Sonne lacht uns entgegen und wir (Maschtl, Ferdl und ich) freuen uns schon auf drei Tage Gardasee pur. Und da kommen die anderen schon. Schnell begrüßen und ab nach Limone um die Bikes umzuladen. Bei dem traumhaften Wetter habe ich eigentlich gar keine Lust auf diese Shuttlerei, aber wann habe ich eigentlich jemals Lust aufs shutteln? Da macht Martin uns (Ferdl und mir) einen Vorschlag, den wir auch sofort annehmen. „Mir lassen enk bei der Mittn aussa, dann kennt`s a bisserl aufi treten“. Also treten wir zu zweit die schöne Straße zum Passo Nota empor und geniessen einfach alles. Maschtl, Matze und Chris sitzen im gCJB (zur Erklärung: im grünen Citroen Jumper Bus) und erwarten uns schon. „Seid`s ihr schon da?“ fragt der Martin und gleich darauf geht es zu fünft weiter, um zur ersten Abfahrt zu kommen. Aber das dauert bei so einem Herbstwetter oft länger als man denkt. Es wird für das Intro gefilmt, für diesen Bericht fotografiert, es wird gelacht und geblödelt, dass es nur so a Gaudi ist. Und dann sind wir soweit: erste Abfahrt Richtung Limone. Wir kennen den ersten Teil schon, aber Ferdl war ja noch nie mit uns am Gardasee und so ist für ihn jede Abfahrt Neuland. Aber er macht sich schon wirklich gut! Der Steig ist herrlich zu Fahren. Am Anfang leicht tricksig, dann voll flowig nur zwischendurch muss man einmal sogar leicht aufwärts treten. Bei einer schwierigen Stelle braucht Ferdl etwas Überredung und schon knackt er seine erste heftige Stelle. Mit einem breiten Grinsen fährt Ferdl den restlichen Tag weiter. Den übrigen Bikern ergeht es gleich, als wir nach 4 Stunden Abfahrt unser Auto erreichen.

Martin und Matze sind gleich wieder unterwegs, um Martin`s Bus zu holen, während Chris, Ferdl und ich uns einen Cappuccino gönnen. Müde aber zufrieden lassen wir den Tag Revue passieren und sehen zu, wie unsere Bikes von so manchem Italiener begutachtet werden. Irgendwie sind wir doch alle stolz auf unsere Bikes und auch auf das was wir so machen.
Am Abend beziehen wir unser Appartement und Maschtl überrascht uns mit den besten Kasspatzln, die wir jemals am Gardasee gegessen haben. Dazu eine große Schüssel Salat und Bier und Wein und massig gute Laune. Dann treffen wir noch Tobi, Werner, James und … (Leider weiß ich den Namen nicht – bitte einfügen) und plauschen mit ihnen unter blauem Himmel, bis uns zu kalt wird. An dieser Stelle danke an Werner, der uns diese Unterkunft empfohlen und reserviert hat. Tobi hat leider LEICHTE Magenprobleme und kann 3 Tage nicht biken. Aber Tobi, tröste dich – war eh nur ein Sche… 🙂

Der nächste Morgen bringt wieder Sonnenschein pur und 1- Kind Tom nach Riva. Wir entscheiden uns für einen Steig, der von uns im Frühjahr zum ersten Mal befahren wurde. Drei oder vier Stellen sind noch offen und deswegen treten Chris, Ferdl und ich die Ponalestraße nach Pregasina hinauf. Wie im Frühjahr sind wir wieder beeindruckt von der grandiosen Fernsicht und der Aussicht auf dieser ehemals stark befahrenen Autostraße. Im Frühjahr wurden Chris und ich beim Aufwärtstreten und Fotografieren drei mal von zwei Fußgängerinnen überholt und etliche Biker waren auf der Strecke, aber heute sind keine Leute mehr unterwegs. Gähnende Leere, sehr zu unserer Freude.
Am ausgemachten Treffpunkt warten Matze, Maschtl und 1-Kind Tom schon ungeduldig auf uns. Nach einer kurzen Rast und einer Stärkung, schmeißen wir uns in die Abfahrt. Dieser Steig kann was: Ausgesetztheit, Spitzkehren, dicke Eier Stellen und Tiefblicke, die Ihresgleichen suchen, das alles kompakt auf 800Hm. Genau das richtige für uns. Und es läuft! Jede Stelle wird von uns geknackt. Allerdings mit teilweise bis zu 20 Versuchen, aber was soll`s. Schlechte Laune gibt es bei uns sowieso keine (außer man ist nicht dabei oder man hat Magenprobleme – Sorry Tobi!!!) und was uns heute alles gelingt, hebt unsere Laune nur weiter in die Höhe. Und so trailen wir immer weiter dem See entgegen, immer wieder hört man ein „ja geil“ oder „Juchuu“ oder „sauber gefahren“. Unzählige Fotos werden gemacht und das Material für unseren Film wird auch immer mehr. Als uns der Steig am Abend auf die Straße ausspuckt, grinsen wir wieder bis über beide Ohren. Schotter, Felsen, Spitzkehren, Stufen, große Stufen und das garniert mit so einem Herbst am Gardasee, mehr braucht es nicht, um uns zufrieden zu stellen.
Zurück in der Unterkunft, die wirklich nobel ist, wird auch schon gekocht und geschnitten und Dosen geöffnet und, und, und…bis spät in die Nacht.

Der dritte Tag beginnt mit einem Blitzstart von Matze und Tom, um ein paar vergessenen Sachen vom Vortag zu bergen. Danach wird auf den Monte Altissimo geshuttelt. Diesmal bin ich froh darum. 2000Hm sind auch mir zu viel. Also rein in den Bus und rauf auf den Berg. Jetzt müssen wir eh noch 500Hm treten, schieben und tragen. Chris und ich knipsen uns die Seele aus dem Leib und so erreichen wir langsam einen absolut traumhaften Rastplatz. Während wir jausnen, sehen wir einen uns bekannten Lockenkopf sein Bike heraufschieben. Roli Noichl und noch einige andere Gamsler wollen heute den 601er fahren und so treffen wir uns zufällig auf über 2000 Meter Seehöhe. Ausmachen könnte man so etwas nicht. Nach einem kurzen Plausch schiebt die Gamstruppe ihre Bikes weiter. Langsam müssen wir auch hinauf und so tragen wir unsere Bikes auf den Gipfel, wo wir die „paarhufigen Wiederkäuer ;-)“ wiedertreffen. Es wird nochmals geblödelt, doch dann trennen sich unsere Wege. Wir cruisen über unseren Steig hinunter bis zu einer Steilstufe.
Naja, keiner kannte den Steig und die Karte ist nicht immer zuverlässig. „The absolut Pathfinder“ war am Vorabend auch nicht zur Hand und so tragen wir unsere Bikes wieder für ca. 400Hm in Richtung Tal ähhh See. Zum Tragen ist es wirklich nicht einfach. Der Steig führt teilweise durch eine Felswand und man hat circa einen Meter Breite, um mit dem Bike das Grasband zu queren. Landschaftlich ist das sicher einer der schönsten Steige, die man am Gardasee findet. Ausserdem hat auch hier der Herbst seine volle Kraft entfaltet. Alles ist gelb und rot. Dann finden wir doch noch eine flowigen Weg, der uns bis direkt zum See führt. Und wenn Matze vor mir fährt, kann sogar ich einmal auf das Gas drücken und wirklich speedig den Weg runterjetten. Unten angekommen, verabschiedet sich 1-Kind Tom von uns. Er kann noch einen Tag länger bleiben. Viel Spaß! Während Ferdl, Matze und Maschtl die Bikes einladen, mache ich die letzten Fotos vom Abendhimmel und höre im Hintergrund Instruktionen wie „mach a Pano“ oder „a HDR war geil“. Leider habe ich kein Stativ bei der Hand und so werden es „nur“ Fotos und ein Panorama.
Abschließend genießen wir noch eine Pizza in Torbole wo es wieder einmal einstimmig heißt: Geil war`s!

Nobelkurzurlaub mit Pool und Frühstücksei!

Ich warte schon ungeduldig, bis Martin mich endlich zu Hause abholt. Da läutet das Telefon: „Heil Tom, bin glei da, hab mi leider a bisserl verspätet, weil … a des erklär‘ i dir nachher.“ 5 Minuten später steht der Bus von Maschtl mit neuem Design vor mir. Stolz erklärt mir Maschtl, dass der Schriftzug auf dem Bus der Grund für die Verspätung war. Das nenne ich PR :-D. Schnell alles eingeräumt und weiter zu Chris. Keine halbe Stunde später, cruisen wir auf der Brennerautobahn in Richtung Limone. Bei Trento Centro von der Autobahn runter, ins Sarcetal hinein und langsam stellt sich Urlaubsfeeling ein. Da passiert es. Ein Italiener touchiert mit Martins linkem Aussenspiegel. Alle drei schrecken wir von dem Knall hoch. Bei der nächsten Gelegenheit wendet Martin den Wagen und – wir haben Glück, der Italiener steht am Straßenrand und beäugt seinen eigenen Spiegel (nicht den im Blut!). Chris ist es zu verdanken, dass alle Personalien ohne Probleme ausgetauscht werden und so alles der Versicherung übergeben werden kann. Dafür bekommt er jetzt auch eine Pizza.

Tag 1:
Die Nacht war kurz (ja ja ein paar Bierchen gingen noch) und unsere erste Tätigkeit, ist die Übersiedlung von Zelt und Bus auf einen anderen Standplatz. Danach ein Frühstück und dann endlich rauf auf die Bikes. Am höchsten Punkt angekommen, freuen wir uns schon auf die Abfahrt. Aber so einfach ist das nicht. Hier heroben hat der Schnee einiges an Schaden angerichtet. Bäume liegen kreuz und quer und so wird der „Downhill“ eher zum Hindernislauf. Schließlich können wir unseren Steig dann doch noch genießen und so lupfen wir unsere Hinterräder durch die engen Spitzkehren, oder versuchen schwierige Stellen zu meistern. Am Abend kommen wir recht müde am Campingplatz an und nach dem Essen geht es heute recht flott, noch vor Mitternacht, in die Federn.

Tag 2:
Der nächste Morgen bringt als erstes recht hohe Temperaturen mit sich. Es scheint ein heißer Tag zu werden. Maschtl will heute unbedingt einen Steig fahren, den er von Picco kennt. Also wird Martin zuerst ein paar Höhenmeter hinaufgeshuttelt. Seine operiertes Knie sollte noch ein wenig geschont werden. Ich bin eigentlich echt überrascht, wie viel Martin mit dem Knie schon machen kann. Jedenfalls starten die Fotografen von Riva aus über die alte Ponalestraße in Richtung Einstieg. Chris ist beeindruckt von der ehemaligen Verbindungstraße zum Lago di Ledro und es werden viele Bilder gemacht. Ist schon fast peinlich, wenn dauernd Wanderer uns Biker überholen, aber so ist das im Leben. In der Zwischenzeit liegt Martin am höchsten Punkt und wartet auf uns. Fad ist ihm allerdings nicht, er hat noch nie soviele verschiedene Biker-Typen auf einen Haufen gesehen. Oben angekommen werden die Protektoren angezogen und dann schmeißen wir uns auf diesen hammerharten Trail. Im Wald verschwinden noch 2 Schlangen vor uns im Gebüsch, bevor die erste knifflige Stelle uns einiges abverlangt. Aber nach einigen Versuchen, schaffen wir sie und Martin ist schon wieder so voll Adrenalin, dass er schon fast nicht mehr zu bremsen ist. Und so arbeiten wir uns mit phantastischen Tiefblicken von einer schwierigen Stelle zur anderen und sind immer mehr vom Steig begeistert. Heute gelingt aber auch fast alles. Als uns dieser Trail einige Zeit später unten ausspuckt sind wir alle drei restlos glücklich und zufrieden. Chris und ich treten zurück nach Limone, während Maschtl den Bus holt und obwohl wir schon um sechs Uhr abends beim Campingplatz sind, bekommen wir erst um 22:00 Uhr etwas zwischen die Zähne. Zu aufgewühlt sind wir von der heutigen Tour und bei einem Bierchen wird über jede schwierige Stelle noch einmal diskutiert, was man vielleicht besser machen hätte können. Als Maschtl nach Mitternacht endlich duschen geht (hat der g’stunken 😀 !) geht es für uns alle ins Reich der Träume.

Tag 3:
Es war heiß heute in der Nacht und nach einem morgendlichen Fotoshooting in Limone will ich jetzt endlich in den Pool. Heute kommt Matze nachgefahren, also haben wir auch Zeit um eine Runde schwimmen zu gehen. Und es ist herrlich. Als wir unsere Körper mit dem kühlen Nass abgekühlt haben, lässt es sich viel besser frühstücken. Da kommt schon Matze um die Ecke. Wie üblich mit einem breiten Smile im Gesicht. Na dann kann es ja losgehen. Heute wird nur geshuttelt. Bei Tageshöchsttemperaturen von 32° Celsius will man mit 19Kg Bike und 13Kg Rucksack nicht mehr bergauf biken. Oben angekommen, geht es zuerst über bekanntes Terrain. Alles fahrbar, alles fotografisch festgehalten. Dann die Abzweigung. Neuland! Und es läuft und läuft. Es ist einfach geil wenn man keinen Zeitdruck hat und mit guten Freunden in den Bergen unterwegs ist. So soll es sein. Jeder probiert solange bis alle Stellen gefahren sind, das Foto gemacht und unsere Filmcrew (MaMa Production) alles im Kasten äh im Camcorder hat. Der Weg ist im Vergleich zum gestrigen wirklich „flowig“, wenn auch nicht unbedingt leicht. Und der größte Vorteil ist, dass wir wirklich direkt in Limone herauskommen. Der Tag klingt so aus wie er begonnen hat, relaxed im Pool.

Tag 4:
Tag der Abreise. Alles wird in den Bussen verstaut und dann fahren wir etwas weiter südlich. Maschtl’s Bus bleibt am See und wir cruisen mit Chauffeur Matze entspannt nach oben. Kaum ausgestiegen, trifft Chris zufällig einen Bekannten. Nach dem Plausch schultern wir die Bikes und rasten erst am Gipfel wieder. Ich sag nur eines: Schmetterlinge, viele Schmetterlinge und wir, wie die Idioten mit den Kameras hinterher. Wahrscheinlich habe ich in der Hitze des Gefechts alle meine Körner verschossen, denn am Trail geht bei mir nichts mehr. Chris ging es ganz ähnlich, aber den Überschlag des Tages vollführte ich. Es ist mir einfach zu heiß und zu eng und nicht mein Ding an diesem Tag. Martin fährt wieder einmal, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Zu beneiden. Ihm macht die Hitze fast nichts aus, während Chris und ich jeden Tag bis zu 6 Liter Wasser gesoffen haben. Soll so sein. Weiter unten ist der Steig jedenfalls voll speedig, wie Matze es liebt und so liegen wir schon 3 Stunden später beim Gardasee am Strand und lassen uns von der Sonne trocknen. Als ich mit Martin am Abend nach Hause fahre, sind wir auf alle Fälle mit dem Nobelkurzurlaub mit Pool äußerst zufrieden. Aber wir freuen uns schon auf die Alpintouren bei uns in den Alpen, denn im Sommer hat es auf 2900 Meter über dem Meer einfach wesentlich angenehmere Temperaturen.

5 Wuggis(*) in geheimer Mission

So wie ein braver Sohn am Muttertag mit seiner Mutter bei Kaffee und Kuchen sitzt, so fährt ein braver Mountainbiker am verlängerten Wochenende um den 1. Mai zum Bike Festival an den Gardasee. Erstauntlicherweise beschränkt sich das Chaos ausschließlich auf Arco, Riva und Torbole, darum haben wir fünf – Felix, Martin, Matze, Stone und (EinKind)Tom – den Plan gefasst, unerkannt nach Limone zu gelangen. Natürlich nur aus Rücksicht auf das frisch operierte Stonesche Knie war Shutteln angesagt – daher die Anreise mit zwei Bussen. Einen davon haben wir gleich am Campingplatz geparkt, alles umgeladen und dann gings bergauf – allerdings nur sehr langsam. Die kurvige Strasse und der lange Radstand waren ja noch okay, aber da sind soviele lästige Mountainbiker auf der Strasse bergaufgetreten, können die nicht woanders fahren? Kurz vorm Ende hab ich mir das erste Mal ernste Sorgen um unsere Tarnung gemacht, Sandra von den Salzburger DH-Rangers hat sich mit ihrem 20kg Zonenschein unter die CC-Fahrer gemischt. Zuerst in Kanada und jetzt am Gardasee – sie findet uns einfach immer.

Der total unbekannte Weg (nur einmal pro Monat in irgendeinem Heftl beschrieben) war im oberen Teil zwar schneefrei, aber schwer gezeichnet vom heurigen Winter – Latschen und Bäume quer über den Weg, soviel wie wir haben da oben noch nicht viele geschoben. Kaum hat man wieder fahren können, ist der Matze schon ungewollt abgestiegen. Wobei nicht mal er gewusst hat, warum. An der fotogenen Schlüsselstelle weiter unten hat jeder so seine eigene Technik entwickelt, von Vorderrad versetzen, mit beiden Räder gleichzeitig umspringen oder einfach gescheit bremsen und durchfahren war alles dabei. Meine Freude über die erfolgreiche Befahrung wurde aber jäh gestört – irgendwer hat seinen Haufen mitten(!) am Weg gemacht und ich habs natürlich nicht gesehen, lecker. Das war erst der Anfang von meinem patscherten Wochenende, gleich drauf bin unkonzentriert abgeflogen und zum Glück am Weg und nicht daneben gelandet, weiter unten hab ich noch beim Springen meine Felge ziemlich ramponiert. Mein Versuch, das Radl in der Luft ein wenig querzulegen ist kläglich gescheitert, dafür bin ich quer gelandet und gleich in die Böschung neben dem Weg eingestochen. Weit erfreulicher waren die Erfolge aller bei den Spitzkehren, die oft mit schrägen Felsplatten garniert sind.

Am Abend haben wir noch vergeblich versucht, einen Ersatz für mein Vorderradl zu bekommen, dafür haben wir einen Eindruck von dem Chaos rund ums Bikefestival bekommen. Drum schnell zurück und ab in die Pizzeria – das lange Warten dort hat uns ein Vogel verkürzt, der direkt über Matze sein Geschäft erledigt hat, nice shot. Endlich satt sitzen wir bei einem Bier auf dem Campingplatz, als die Stille durch Matzes große Pumpe gestört wird. Das beste an seinem aufblasbaren Campingbett ist aber, dass es zwar zu schmal für zwei dafür aber so breit ist, dass niemand mehr daneben im Bus Platz hat. Felix hat es vorgezogen, im Freien zu schlafen. Mir als ImBusSchläfer war nur unerklärlich, warum er von den Mücken verschont wurde und auf meinen Beinen eine regelrechte Splatterparty von den kleinen Biestern veranstaltet wurde.

Tag zwei stand die „Perle des Gardasees“, wie Felix den Trail nennt, auf dem Programm. Stone bzw. sein Knie war recht unglücklich über die Tragepassage, dummerweise wollten wir die Tour oben noch ein wenig verlängern und sind noch weiter aufgestiegen, die Abfahrt war aber nicht sooo der Brüller. Dafür waren wir uns sicher, dass wir hier keine anderen Radler treffen würden. War aber nicht so. Tobi und seine elf Freunde waren auch auf dem Berg, also ein ziemliches Gewussel, nichts mehr vonwegen in geheimer Mission. Während manche die volle Gaudi in den vielen verblockten und steilen Passagen hatte, war ich gänzlich mit meinem Heuschnupfen beschäftigt. Als Felix, gefilmt von Matze und Stone, eine Kehrenkombi probiert, springt Matze plötzlich direkt vor sein Vorderradl, Felix überbremst, beide machen einen Abgang in die Büsche/Felsen. Was uns Zuschauern im ersten Augenblick nicht klar war: Der Felsen, an dem sich Matze gehalten hat, ist genau in dem Moment ausgebrochen (Videobeweis). Ähnlich wie Matze am Samstag hats dann noch Stone in einer total simplen Querung erwischt, jetzt waren dann beide Knie geschwollen. Der Pyhsiotherapeut wird eine Gaudi haben.

Nachdem unsere Tarnung eh schon aufgeflogen war, haben wir am Sonntag im Freeride-Oberklassiker viel fotografiert und gefilmt. Fein wars, wann fahren wir wieder?

(*) Das Wuggi: Das kleine Körperteil zwischen den Beinen meines Sohnes Florian, zumindest sagt er so dazu.

Rad, Helm und Schuhe

Man kann natürlich an einem langen Wochenende das Bikefestival am Gardasee besuchen. Man kann an selbigem Wochenende natürlich aufgrund der Menschenmassen auch komplett auf den Gardasee verzichten… kann man…. ODER: man fährt an selbigem Wochenende einfach trotzdem an den Gardasee, sucht sich eine neue Ecke und trifft ganze 8 andere Radler auf den Hammertrails…. Wovon 6 dort noch nicht mal was zu suchen haben (Zitat eines Legginsfahrers: „Mein Sattel ist mir jetzt aber schon ein bischen arg niedrig!“ Anmerkung der Redaktion: Sattel war vielleicht 5cm niedriger als beim Hochfahren…..) Sprich Maschtl, Matze und Felix zogen mit 2 Miniautos und bei Schneegestöber am Brenner aus, um mal was neues kennenzulernen. Angefangen hat’s schonmal mit der Wahl des Campingplatzes: warum zum Geier fährt man eigentlich an den Gardasee und campt dann doch auf einem Campingplatz meilenweit vom See entfernt?!?! Man kann auch 10m vom See entfernt campen und dabei noch weniger zahlen. Und die 10min längere Fahrt nehme ich gerne Kauf….

Da dies Maschtls Bikepremiere dieses Jahr war, war am ersten Tag mal was ruhigeres angesagt. Knappe 900Hm treten und das wars. Und dann ein schottriger S2 Trail in einer sauschönen Landschaft. Perfekt zum anfangen. Und eben hier trafen wir die oben erwähnten 6 Legginsfahrer. Der mit der niedrigen Sattelstütze sprachs, fuhr los, stieg ab und wurde fortan nur noch schiebend gesehen. Den anderen gings nicht viel anders…. Ich glaub‘ dass die Tourenauswahl bei Ihnen nicht so gaaaaanz optimal war. Uns hat’s Spaß gemacht, und hoffentlich sind auch ein paar Filmszenen dabei herausgekommen. Und dann abends: MASCHTL HAT SICH ENDLICH EINEN NEUEN HELM GEKAUFT!!!!!!!!!! Ich konnte diese Hoferschüssel nicht mehr sehen! Und endlich endlich endlich haben diversen Sticheleien gewirkt…

Am Freitag dann unser grosser Masterplan: mit der Fähre nach Malcesine, den Baldo rocken, mit der Fähre wieder zurück. Welche Fähre nehmen wir? Ok, die um 9.00 Uhr. Passt, geh’ma schlafen. Soweit so gut… Dinge, die man allerdings beachten sollte:

1. Die Fähre um 9 ist die Autofähre… sch*** langsam. Also kann man getrost auch die um 9.35 nehmen.
2. Wenn man sich daran erinnert, dass die Bahn Biker ja nur bis 10:15 mitnimmt, es bereits 10:05 ist und dann eine Riesenschlange vor der Bahn sieht, ist es gut wenn man Trick 17 kennt, um sich aktiv nach vorne zu arbeiten.
3. Wenn sich daraufhin einer direkt (!!!) vor einem reindrängt, 7 (!!!!) Bikerkarten für die letzte verbleibende Fahrt vor der Mittagspause kauft, und dann nur noch 2 Plätze für uns 3 frei sind, dann ist das PECH!!!!!! Aber trotzdem würde man dem Ar*** am liebsten seine Reifen aufschlitzen, die Felgen verbiegen und ihm gehörig in den Guidear*** treten!
4. Man kann im Folgenden natürlich bis 14:15 Uhr Trübsal blasen ODER: man tritt, bzw. schiebt einfach 2 h sausteil den Berg hoch, ignoriert die angepissten Mitfahrer (:-), ich bin nicht umsonst immer 30 m voraus gewesen 🙂 ), hat einen fetzen Trail, kommt pünktlich zur Bahn und macht somit mehr Höhenmeter als geplant. Und man hat noch was für die schwächelnde Kondi gemacht.

Abends noch die richtige Fähre erwischt: nicccce! Zum Essen gings dann nach Arco, Sista Stone war ebenfalls im Lande. Und auch hier sollte man eine Kleinigkeit beachten: nicht jedes Restaurant in Arco ist automatisch gleich eine Pizzeria! Aber bevor wir’s geschnallt haben war’s schon zu spät. Na gut, dann halt Nudeln. Waren auch echt gut…. trotzdem musste Matze danach erstmal 2 Pizzaschnitten inhalieren bevor er zufrieden war.

Samstag war der letzte Tag und Zeit, mal was komplett neues auszuprobieren. Und, ich kann nur sagen: hat sich gelohnt. Zuerst war ein Autoshuttle angesagt (mir wurde schlecht vor lauter Kurven), noch ca. ’ne halbe Stunde tragen et voila: die Perle des Gardasees! Oben auf dem Gipfel die üblichen Kommentare: „Da kann man nicht runterfahren!“ Was wie üblich heisst: der Wahnsinnstrail: verblockt, ziemlich trialig, nach unten hin immer flowiger, und von oben bis unten einfach nur perfekt! Was will man mehr….
Und am Ende noch Stones 2te Neuerung: nachdem auch die 500ste Klebung nichts gebracht hat, und die kaum mehr existente Sohle sich mehrmals nach vorne weggeklappt hat, war auch Stone endlich dazu breit seine Schuhe wegzuwerfen :-), halleluja…

Insgesamt also wieder ein voll gelungenes Wochenende! Grüsse auch an unsere OÖ-Kollegen.

Arco 2007

So hab i jetzt alles? Das Essen, Bier, Kocher, Zelt, Schlafsack, alles für des Bike … Und schon fahr ich mit dem Bus zu Martin. Der wartet eh schon hart auf mich. Schnell einladen und ab zu Chris und Chris. (?!?!) Was ist denn des? Na, des is nit a billige Kopie von Brunner und Brunner, sondern der DwoC und der Auer Chris. Zwei echt guate Biker, des „singen“ übernehmen besser die anderen.
Ungeduldig stehen sie schon in Ampass bereit, um genItalien zu fahren. Und jetzt ist der Bus wirklich voll. Dass wir wirklich alles in den Bus kriegen, hätte ich nicht gedacht. 200 Kilometer später, stellen wir die Zelte und den Biertisch auf und geniessen ein Bierchen. Anfahrt überstanden.

Tag Uno:
Alle sind etwas müde, da um Punkt 5 Uhr früh der Gockel des Campingplatzes den werdenden Tag begrüßte. Fünf Stunden später erreicht auch die Sonne den mittlerweile krächzenden Gockel. Nach einem ausgedehnten Frühstück, radeln wir vom Camping Zoo in der prallen Sonne Richtung „Klo des Chefs“ (Insiderwitz). DwoC und ich wählten zur Eingewöhnung eine uns bekannte Tour mit 1250Hm. Von flowigen Trails über kleine Sprünge bis zu kniffligen Stellen ist heute alles dabei. Nach gemütlichen 3 Stunden treten, erreichen wir den Wendepunkt und nach ein paar Photos geht`s los. Halt, halt, der Maschtl möcht‘ no filmen. Nach den Anweisungen “es miaßt’s da volle ummatreten und mit Vollgas in den Trail eini“ geht’s los. Klappe die erste. Beim Antreten mit dem mittleren Kettenblatt reißt’s mir die Kette über die Zähne, dass a Zahnarzt die bloße Gaudi hätt. Jetzt ist’s Zeit für a neiche Kett’n. Beim 2. Versuch klappt alles, Martin ist zufrieden und wir genießen die Fahrt. Dreimal wird noch gefilmt und geknipst, noch viel öfter wird gesprungen, probiert und gelacht. In Arco kauf ich mir eine Kette und dann ab zu Penne mit Sugo. Rechtzeitig vor dem Essen ist der Felix in Arco angekommen und gleich nach dem Essen werden Karten studiert, um für morgen eine geile Tour zu finden.

Tag Due:
Es beginnt damit, dass meine Kette immer noch über das mittlere Kettenblatt rattert (schei..), dass der Zahn…… Freude… , eh scho wissen. Also ab zum Bikeshop. Ja, ja und so brauchen wir wieder einmal eine Stunde länger, bis wir aus Arco wegkommen. Wir haben uns entschieden, heute eine längere Tour zu fahren und morgen am „Rasttag“ zu shutteln. Der Auer Chris ist übermotiviert und strampelt einen Hohlweg hinauf, dass uns hören und sehen vergeht. Wobei: überhören kann man ihn wirklich nit. Wir schieben lieber. Oben ziehen wir uns für die erste Abfahrt um und 100Hm weiter unten geniessen wir unsere Jause und die Sonne in vollen Zügen. Auch wenn im Tal die Temperatur äusserst angenehm ist, so ist Luft hier, 1500m höher und im Schatten, wirklich frisch. Man bemerkt den Herbst auch daran, dass auf der Schattenseite des Berges alles feucht ist. Der Trail, die Wurzeln und der Fels sind extrem rutschig und so eiern wir am Anfang ziemlich herum. Irgendwann geht uns aber der Knoten auf und dann gelingen uns wirklich schwierige und ausgesetzte Stellen. Später cruisen wir hinunter und immer öfter hört man „is des geil“. Nach dem schwierigen Teil, kommt noch ein etwas schnellerer, verblockter Steig, auf dem DwoC ca. 50cm vor mir einen astreinen Salto hinlegt. Zum Glück ohne bleibende Folgen für Biker und Bike. Wieder in Arco, kochen wir Schlutzkrapfen, Kärntner Kasnocken und trinken gemütlich unser wohlverdientes Bier. Wieder einmal war es ein gelungener Tag am Gardasee und schon werden Bikezeitschriften gelesen und Karten studiert um für Morgen das Maximale aus dem Tag herauszuholen.

ab hier geschrieben von Christian Auer:

Tag Tre:
Da Tom uns am Vortag den ganzen Abend bearbeitet hat, wird am 3. Tag zur Erholung geshuttelt. Heute soll’s auf einen aus vielen Zeitschriften und dem Internet bekannten Sentiero gehen. Nach gemütlicher Shuttle-Busfahrt mit einem Bus- oder besser Rennfahrer (ist uns zumindest so vorgekommen. Felix ist froh, vor der Fahrt nichts gegessen zu haben) haben wir noch ca. 100 HM bergauf zu treten und tragen. Dann treffen wir auf einen der bekanntesten „Sentiero-Einstiege“ in Form eines heftigen Drops ohne Anlauf. Für uns alle ist es nicht vorstellbar, diesen Sprung selbst zu meistern. In der Realität wirkt er noch wesentlich schwieriger und respekteinflössender, als auf jedem Foto. Wir lassen uns den Hunger nicht verderben und genießen erst mal ein paar Brote (ich mein sehr gut durchgezogenes vom Vortag). Dann geht’s endlich los und wir erkennen sofort beim Einstieg, dass die Veröffentlichung in Zeitschriften und im Internet zu einer starken Benutzung und damit verbunden zu massiven Schäden in Form von tiefen Spurrinnen geführt hat. Der erste Teil erscheint technisch durchaus gut machbar, ein paar Stellen laden zum Spielen und Trainieren von verschiedenen Linien und damit natürlich wie üblich zu „kurzen“ Foto- und Videopausen ein. Schließlich geht’s flott weiter, bis wir zu einigen schwierigen und vor allem ausgesetzteren Stellen kommen, die man nur fahren sollte, wenn man die Höhe und Ausgesetztheit des Weges gewöhnt ist und sich sicher mit dem Bike bewegt. Vor allem das erstere ist bei mir derzeit nicht der Fall, doch Maschtl, Felix und Tom beweisen, dass die Stellen problemlos fahrbar sind. Es folgen noch ein, zwei schwerere Passagen, die schwierigste meistert an diesem Tag nach einigen Versuchen nur Tom. Wir entdecken jedoch, dass nicht Tom der „Held des Tages“ ist, sondern ein Paar, wobei sie den ganzen Auf- und Abstieg mit Rock und Flip-Flops meistert. Fairerweise stellt sie jedoch gleich die Frage: „Wer ist denn nun verrückter: ihr mit den Bikes oder ich mit Flip-Flops?“ Für solche Touren gut gerüstet, können wir für uns die Frage auf jeden Fall eindeutig beantworten. Nachdem wir alles auf Video festgehalten haben, sowohl die Befahrung der schwierigsten Stelle von Tom, als auch Kletteraktionen in Flip Flops, werden wir bei der Weiterfahrt wieder darin bestärkt, unsere Routen und Touren im Internet nicht detalliert zu beschreiben: Die Spurrinnen sind derart tief, dass ich einmal fast das Gefühl habe, dass Maschtl bei einer Querung in der Spur verschwindet. Nach einer letzten, ausgesetzten Hangquerung geht es den Rest des Steiges bei weitem nicht mehr so ausgesetzt und technisch wesentlich einfacher, zügig und flüssig Richtung Gardasee hinunter. Am See angekommen, sind wir uns alle einig, dass sich jeder von uns am Tag zuvor auf eine technisch schwierigere Tour eingestellt hatte (dank der schon weiter oben erwähnten Berichte).

Tag Quattro:
Nach dem Zusammen- und Einpacken all unser Utensilien in den Bus, gehts am letzten Tag noch einmal auf eine gemütliche Tour. Jedoch schon kurz nach dem Start am Campingplatz werden wir von einem Marathon aufgehalten, bei dem wir mitten auf der Strecke sogar eine Dixie-Band am Wegrand entdecken. Heute haben wir uns nur mehr knapp 700-800 HM vorgenommen, dementsprechend knapper auch unsere Wasservorräte. Die Auffahrt verläuft gemütlich und problemlos, schließlich landen wir nach knapp über 1000 HM auf einem schönen Felsen, auf dem wir eine unglaubliche Rundumsicht genießen. Beim Beobachten einer Helikopter-Taubergung, erzählt Maschtl von seiner sebstgemachten Erfahrung einer Taubergung, bei der er seiner Ansicht nach nur den Fotoapparat vergessen hat – anscheinend war das Panorama am Seil hängend noch spektakulärer als beim Klettern selbst. Nach einer kurzen Querung gehts dann endlich wieder los auf einen schönen schmalen Steig, der scheinbar nur äußerst selten bis gar nicht begangen, geschweige denn befahren wird. Der Weg ist auf jeden Fall ideal zum Üben des Gleichgewichtsgefühls: schmal, steinig, teilweise ein paar Wurzeln und immer wieder ganz kurze, technische Bergaufpassagen: Dabei hat man unzählige Gelegenheiten, seine Technik zu verbessern. Heute läuft’s bei mir recht gut, doch irgendwann entscheide ich aufgrund meines Übermutes, doch noch die Qualitäten des Buschwerks als Fangzaun zu testen – das erste Mal nur hineingelegt wie in ein Sofa, geht’s das zweite Mal schon 4-5 Meter im Rückwärtsgang mit dem Bike hinunter. Spätestens jetzt bereue nicht nur ich, wenig Wasser mitgenommen zu haben: Wir machen nur wenige Höhenmeter abwärts, müssen relativ viel treten und aufgrund der Büsche, Dornen und Zweige ist lange Kleidung doch ein Vorteil wenn nicht sogar Pflicht. Nach ca. 400 Höhenmetern ist der schöne „Northshore“ ähnliche Weg jedoch vorbei und jetzt gehts nur mehr auf einem breiten, sehr steinigen Weg bergab. Dort können wir dann zwar nochmals Gas geben und einige Videosequenzen filmen, doch wir sind uns alle einig, dass dieser materialmordende Abschnitt sicherlich nicht der schönste Teil der Tour war. Zum Ausklang genießen wir am frühen Abend noch einmal das noch angenehm warme Wetter bei einer Pizza und einem Bierchen und lassen dabei die letzten Tage Revue passieren. Schon auf der Heimfahrt werden wieder Pläne für die nächsten Biketouren geschmiedet und wir überlegen, bei der nächsten Italien-Fahrt einige Touren in anderen Regionen zu testen.

Schneefall am Brenner

Vom 5. bis zum 8. Oktober traten wir, aufgrund des Kälteeinbruchs in Nordtirol, die Flucht nach Süden an. Vier Tage lang genossen wir am Gardasee Herbstwetter vom allerfeinsten. Mit einiger Verspätung ist jetzt auch der Bericht fertig. Beim lesen bitte nicht vergessen, dass wir uns – und das was wir so treiben – furchtbar ernst nehmen!

Unter Androhung körperlicher sowie seelischer Gewalt werde ich, trotz Erkältung (oder gerade deswegen – weil mit Husten ist schlecht biken) zum Bericht schreiben gezwungen. Vor zwei Wochen sah das noch ganz anders aus……

Vier Tage Arco waren wieder angesagt und die vier üblichen Verdächtigen mit von der Partie. Martin hatte wegen zwei Wochen intensiv exkursierens (saufen), zwei Tage Verspätung. Sein Bus wollte aber unbedingt schon vor ihm nach Arco. Mit der neuen Kasabian Scheibe und Dosenweizenbier(!) für unterwegs, gings durch einen Schneesturm am Brenner und heftigen Regen auf der restlichen Strecke. Tom’s Hoffnung uns die Nacht über im Bus vergasen zu dürfen, wurde nicht erfüllt, denn 5min vor Arco präsentierte sich uns der Gardasee mit wolkenlosem Himmel unter fast Vollmond. Die Zelte wurden aufgeschlagen, die Kühlbox bestückt und wenige Zeit später, würgte Christian am ersten Tequila.

Tag 1:

Wir wurden von Sonnenschein und wolkenlosem Himmel begrüßt. Das Frühstück wurde bei in der Sonne einigermaßen erträglichen Temperaturen nebst Camping-WC abgehalten.
Die Tour des Tages führte uns aufs Klo des Chefs, vorbei an Kiwi, Kaki, Weintrauben und Äpfeln ohne Ende.
Direkt am Klo, sozusagen auf der Klobrille, gabs ein Intermezzo mit nördlichen Nachbaren der seltsamen Gattung, bestückt mit noch seltsameren Helmen, das für Gesprächstoff auf den restlichen Höhenmetern sorgte. Dies sei nur am Rande erwähnt, denn im Grunde sind wir alle Europäer, Marmelade heisst Konfitüre und Erdbeeren sind doch Nüsse (Ich habs von Anfang an gewusst!). Der geneigte Leser mag diese Themen der Gruppe der „Tequila-Bier-am-Campingplatz“-Sumpfdotterblumen zuordnen, NEIN, bei uns wird’s auch beim bergaufstrampeln philosophisch-politisch!
Die Abfahrt begann mit einem kurzen, steilen, rutschigen Stück, wurde dann aber extrem rasant. Für den Author gab es kein Halten mehr! Die Spitzenposition musste eingenommen und in den sechsten Gang geschalten werden. Die nachfolgenden Fotografen schrien nur noch: „HALT! HALT! Foto…!“ und manchmal wurden ihnen ein, zwei gewährt.

Der untere Abschnitt war verblockter und schwieriger … der Author musste die Spitzeposition aufgeben und wurde zum Fotografen.

Verspielte Gassen mit einigen Sprüngen führten uns durch Weinberge, zurück nach Arco und schlussendlich zur Abschlussbesprechung bei Tequila und Bier auf den Campingplatz.

Tag 2:

Wieder aufs (Achtung Insider) Klo des Chefs. An selbigem vorbei in den Gastgarten eines Restaurants, führte uns die zweite Tour. Zur Stärkung gabs Cola, Bier und Nudeln. Kurz unterhalb des Gasthauses, zweigt der flowige Trail ab. Im Verlauf der Abfahrt galt es kurze Kletterpassagen und extrem rutschige Steilstücke zu meistern. Vor dem vermeintlichen Ende des Trails, wurden wir von 2 Wanderern über den weiteren Weg informiert:
„Es wisst schun dass da a Klettersteig kimmp?“
„Na! Auf da Karten is ja nix einzeichnet!“
„Woll!“
„NA!“
„Ja werst scho segen! Aber wenns es so oane von Innschbrugg seits, von da Nordketten, nachad kemmps da scho Oi!“
Weiter gings über Felsplatten und einige sehr interessante Passagen. Schließlich standen wir offenen Mundes da und starrten 200hm senkrecht in die Tiefe. TADA!… ein Klettersteig. „Nutzt nix!“ in der einen Hand das Rad in der anderen das Sicherungsseil, vernichteten wir die letzen Höhenmeter.
Zurück am Campingplatz wurden wir vollzählig… da Maschtl war da.

Tag 3:

Maschtls seit zwei Monaten aufgestauter Gusto aufs Biken, sollte fürs erste unbefriedigt bleiben. Es hatte über Nacht begonnen zu Regnen und das sollte bis zum Nachmittag so bleiben. Trotz Regen, wollten wir eine kurze Tour fahren. Kurz hinter Arco, wurde unsere Zahl wieder auf drei dezimiert. Christians Rippenschmerzen hatten sich verstärkt und er pausierte für Heute. Nach einigen hundert Höhenmetern befragten wir den magischen Verkehrsspiegel, wann der Regen zu Ende sein würde. Der Verkehrsspiegel antwortet mit dem lauter werdenden Geräusch von Regen, der auf Blätter prasselt und verstärkten Blähungen bei Tom (falls das überhaupt noch möglich war). Die Abfahrt war lustig, aber eher unbefriedigend. Der Nachmittag wurde zum shoppen genutzt. Martins Drang nach mehr Rad führte uns gen Abend noch zum Zustieg eines nahen Klettersteigs, der befahren werden wollte. Kombiniert mit einer kleinen Fotografie-Einschulung für mich, eine spassige Angelegenheit. Am Abend das übliche und diesmal ein bisserl mehr davon.

Tag 4:

Morgens wurden die Zelte abgebrochen. Der Campingplatz will bis elf Uhr geräumt sein.
Es ging auf den 601er. Einmal per pedes und einmal wurde geshuttelt – damit sichs rentiert. Die Fotos sagen eh alles.

4 Tage Arco

Arco ist natürlich als Kletterparadies bekannt. So machte an diesem ersten September Wochenende auch der Weltcup Station in der 13000 Seelen Gemeinde in Norditalien, nahe dem Gardasee. Doch auch für Mountainbiker dient der Ort als perfektes Basislager für unzählige Touren. Von der gemütlichen Spazierfahrt für Karl Otto und Mareike aus Berlin, bis hin zur Hardcore, schon fast Klettersteig Abfahrt für Extremsteiljunkies, ist alles möglich. Und all das kann, wie in unserem Fall, vom Zeltplatz aus gefahren werden. Für mich und Matze war es die Gardasee Premiere mit dem Bike. Tom und Maschtl waren schon öfters dort und von da her sind den beiden schon einige Trails bekannt. Den Klassiker, den Sentiero 601 zum Beispiel, befuhren die beiden bereits vor zig Jahren mit Hardtails, ausgerüstet mit Slickreifen und Gepäcksträger.
Also vertrauten wir Neulinge uns den beiden Altherren an und ließen die 4 Tage (für Matze nur 2 Tage) einfach mal auf uns zukommen. Maschtl war wegen eines Dämpferbruchs am neuen Cheetah (siehe Bikepark Berichte) leider mit seinem alten Hardtail unterwegs, was ihn nicht gerade froh stimmte.

Als Einstieg, sozusagen zum aufwärmen, gings am Tag 1 in Richtung Monte Stivo. Etwas mehr als 1400HM und wir sind am Ziel angelangt, das ein Stück unterhalb des Gipfels auf einer Alm liegt. Das Panorama mit Blick auf die Adamello und Presanella Gletscher ist gewaltig und wie sich in den darauf folgenden Tagen zeigen wird, ist dieser Tag auch jener mit der besten Sicht. Tom erklärt mir, dass es in dieser Region fast immer diesig ist. In den kommenden 3 Tagen sogar so stark, dass man die Berge am gegenüberliegenden Gardaseeufer kaum noch sieht.