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von Druckstollen und rasanten Abfahrten

Bevor Felix zum 2. Mal Papa wird, wollten Stone, Matze, Felix und ich nochmal für ein paar Tage „rumgurken“. Die Biking-Hiking Sause 2014 führte uns zuerst nach Nauders zu den Green Days, dann weiter in die Schweiz, für 2 Tage nach Italien in die Lombardei, bevor es wieder zurück in die Schweiz ging. Den letzten Tag verbrachten wir in Vorarlberg.

Die Green Days waren spitze. Fun pur. Und vor lauter geschrettere haben wir kein einziges Foto gemacht. Die Tour in der Schweiz war dann gezeichnet von Stones Verkühlung (er nutzte den Tag für ein Bikeservice) und von Lawinenschäden die uns nach 800hm zum Umdrehen zwangen.

Weiter gings nach Italien. Wir erlebten 2 schöne Touren sowohl von der Umgebung, als auch vom Trail. Bergsee, ausgesetzte Querung, Abfahrt neben einem Druckstollen und viele Stufen im unteren Teil. So kann die erste Tour zusammengefasst werden. Die zweite Tour: gemütlicher Aufstieg, spaßige Querung, Abfahrt geprägt von Lawinenschäden, ausgesetzter Querung, ein paar g’scheiten Brezn wo zum Glück niemandem etwas passiert ist und Geröllfeldern. Ach ja und eine kraftraubende, langwierige Rettungsaktion einer jungen Ziege, die zwischen großen Granitblöcken eingeklemmt war gab es auch noch. Leben gerettet und Trail gerockt. Was wollen wir mehr.

Danach gings zurück in die Schweiz, da unser Wetterfrosch Felix Schlechtwetter vorhersagte. Eine Tour von ca. 850hm Aufstieg war dann nach 15 Minuten Abfahrt vorbei. Wir hätten uns was schwereres gewünscht, Spaß gemacht hats trotzdem und pünktlich zur Ankunft beim Auto, begann es zu regnen.

Am letzten Tag gings Richtung Arlberg, da es in der Schweiz dann ziemlich Regen gab. Nach einem frühmorgentlichen Start gings ca. 800hm rauf zu einem See. Auch hier wäre wieder eine Abfahrt neben einem Druckstollen möglich gewesen, doch wir entschieden uns für eine andere Variante. Leider erwischten wir dann auch hier einen leichten Hüttenzustieg. Erneut 15 Minuten Abfahrt und um 11:30 Uhr waren wir bereits wieder beim Auto. Aber so ist das halt wenn die Trails selber aus der Karte rausgesucht werden. Manchmal findet man so Hammer Geheimtipps, manchmal eben nicht. Spaß machts trotzdem immer. Wie Felix so schön sagte: Hauptsache draußen!

3 Grad, kühler Wind, leichtes Nieseln – die Stimmung hält

Halb 8 Uhr morgens an einem typischem Tiroler Frühlingstag – kalt, nass aber in Gedanken schon im warmen Süden, im Weindorf Terlan um es genauer zu sagen. Tom und ich laden Andre`s Bike in den Caddy und unsere beiden Bikes Huckepack hinten drauf. Um den Carabinieri keinen Grund zum Nörgeln zu geben kommt noch das hübsche rot-weiße Taferl drauf.Minuten später entdecken wir einen leicht fröstelnden, aber noch nicht ganz wachgerüttelten Andre am Straßenrand. Rein in den mittlerweile warm gelaufenen VW bringt uns Tom sicher Richtung Italien. Kleine Schneeflocken am Brenner, Nebel an den Berghängen – Egal – im schlimmsten Fall gehen wir Pizza essen (tönt es aus der 2ten Reihe).

Terlan – Es riecht nach Sonne und Meer – bilden wir uns ein. Naja – im Vergleich zu 3 Grad bei der Abfahrt wirken die Weinberge im Sonnenschein fast wie ein Urlaub an der Adria. Entlang der schön asphaltierten Auffahrt, vorbei an der Zilli begegenen uns die gewohnten Schilder: 2 Rindviecher mitten auf der Straße (Foto), immer sechseckige Felsbrocken (danke Tom für die Nachhilfe, wusste ja echt nicht, dass die Brocken in Italien so symmetrisch sind) und immer wieder die Doppelkehren obwohl eingangs etwas von „nur“ 4 Tornanti stand.Zur Begrüßung im Gelände treffen wir auf eine Lama-Herde und ziehen trockenen Fußes weiter. Tom kennt die Strecke und beruhigt Andre, dass die Hütte nach dem Felsdurchstieg nur noch ein paar Meter weiter ist (er meinte wohl Höhenmeter).

Mittagessen vor der Hütte, 3 nette Mietzen (Foto) mit am Tisch, Sonnenschein – herrlich.Die Abfahrt – a bissal Schnee am Plateau – naja, wohl doch nicht an der Adria, aber dann wird’s, nach den ersten Stufen voller Schmelzwasser immer trockener und flowiger. Eine fast schon berauschende Abfahrt in den Steineichen- und Weinrebenhängen. Die Fußgänger sind uns wohlgesonnen, wünschen uns lebend unten anzukommen… Wir sind angekommen .. zum ersten Mal in dieser Saison.. und geil war`s.

Saisonbeginn!

Sasionbeginn!

Alle Biker kennen das Gefühl das einen überkommt, wenn der Winter so langsam das Land verlässt. Es ist so ein Drang wieder auf das Bike zu steigen, Touren herauszusuchen, Wege zu erforschen und zu erkunden und natürlich an den Level im Herbst so schnell wie möglich heranzukommen. Sei es konditionell oder technisch.

Also fahren drei Biker in Richtung Südtirol, mit dem dringenden Bedürfnis mit ihren Bikes die Gegend unsicher zu machen. Wir sind alle guter Dinge und Maschtl und Felix bereiten mich schon einmal auf eine Schneewanderung vom Gipfel bis zur eigentlich Abfahrt vor. Meldungen wie „hüfttief Schnee“ und „i hab sicherheitshalber no a zwoate Hosen mit“ und ähnliches höre ich und so langsam habe ich Bedenken ob ich mit meiner kurzen Hose genug zum anziehen habe. Naja, es ist Anfang März und es sind Temperaturen bis 20°Celsius gemeldet. Wird schon schiefgehen.

Um es kurz zu machen, Schnee ist da und die Abfahrt vom Gipfel ist nicht sehr technisch. Aber flowig, mit kleinen Sprüngen und Anliegern, schlichtweg einfach geil. Und der eigentlich schwierige Teil ist absolut perfekt. Wir haben alle drei einen Mordsspaß und genießen die erste Ausfahrt des Jahres in vollen Zügen. Es wird probiert und fotografiert, gequatscht, geblödelt und vor allem viel gelacht.

Als wir am späten Nachmittag wieder zum Auto zurückkehren ist klar, es geht wieder aufwärts, die Saison hatte begonnen.

Andrè’s Albträume werden wahr!

Angefangen hat für Andrè alles ganz harmlos. Zuerst war nur Interesse an einem Bike da. Na gut, 2 Jahre hat es schon gebraucht, bis dann der Karton im Haus war. Allerdings war es schon Herbst und so ging es los mit den üblichen Almtouren im Innsbrucker Raum.


Seit damals hat sich nicht viel geändert. Sogar der übliche Spruch von Andrè auf dem weg nach oben:“ Fahr ma e nur bis zur Arzler Alm?“, ist der gleiche geblieben. Aber Reinhard und ich wissen mittlerweile das Andrè ganz nett was aushält und jetzt auch noch eine wirklich gute Lampe am Helm hat. Deswegen hört Andrè jetzt immer öfter von mir:“ Des geht nit, da heart da Weg nit auf. Der geht an der Alm vorbei weiter aufi!“. Mittlerweile hat sich Andre daran gewöhnt und das Jammern von ihm ist leiser und weniger geworden. Nur ab und zu kommt bei längeren Touren ein kurzes:“ Is es no weit?“ worauf er hört:“ Na, nur no 2 Kehren!“. Also eine Angabe die bedeuten kann – noch 50Hm oder 500Hm, nicht wirklich hilfreich für Andre, der viele Touren heuer zum ersten Mal gefahren ist. Das Gute daran ist, dass Andrè eigentlich gerne mit uns mitfährt, auch wenn es ab und zu eine Qual ist.

Aber so richtig anstrengend ist es für Andrè seit Mitte des Jahres geworden. Die erste Tragetour mit 3 Stunden Gehzeit. Als wir wieder zum Auto zurückgekommen sind, waren wir richtig stolz eine solche Abendtour gemacht zu haben. Jetzt wußten wir, es gibt noch viele Touren für uns. Nicht die üblichen Almrunden, sondern Touren mit Gipfelsieg. Natürlich sind auch Almrunden eine feine Sache, aber wenn die Tage länger werden will ich weiter hinauf. Wenn ich ehrlich bin, gibt es für mich nicht wirklich viel Besseres als eine Biketour mit Gipfel. Gelingt mir das unter Woche nach der Arbeit… 🙂 kein Kommentar. Reinhard war sowieso von jeder Tour begeistert und so stand uns eigentlich nichts mehr im Wege noch weitere „Gipfeltouren“ zu machen.

Und so machten wir im Juli eine, im August eine (Urlaub kam uns dazwischen, immerhin haben alle Familie), und im September drei solche Touren. Nach der letzten Tour fiel mir etwas ein und ich sagte zu Andrè:“ Andrè, jetzt hasch a echtes Problem. Mia brauchen jetzt hinauf koane Forstweg mehr, und des hoaßt für uns, Wege ohne Ende!“ Eins muß ich aber noch sagen, bereut hat Andrè noch keine einzige Tour und das merkt man auch an der Steigerung seines Fahrkönnens seit dem letzten Herbst.

Scotty bitte beamen!

Die Tom‘s mit den vielen Kindern – wenn das so weitergeht braucht man (hoffentlich :-)) bald 2 Hände zum Zählen – und meine Wenigkeit machen sich wieder mal auf um neue Galaxien zu erkunden. Ja ich fühl mich heute wie Captain Kirk, für die Jüngeren unter euch das war der Vorgänger von Jean-Luc Picard. Dabei ist das Gebiet eigentlich altbekannt, nur haben wir so nebenbei die eine und andere unbekannte Spezies entdeckt. Schon nach den ersten paarhundert Metern radeln, sind uns winzig kleine Orchideen aufgefallen, die sogar dem (3-K-T) 3-Kind-Tom unbekannt waren. Der hat natürlich pflichtbewusst Dokumentationsfotos geschossen, vielleicht weiß ja wer worum sichs dabei handelt. Bei der ersten Rast, waren wir dann plötzlich von vierbeinigen Jausen-Dieben umgeben, die sich zuerst scheinheilig und bald dreist auf unsere Schinken-Brote gestürzt haben.

3-K-T hat sich mutig vor die Meute gestellt und sie vertrieben. Ach ja, die waren als Schafe verkleidet, aber Schafe würden wohl doch keinen Schinken fressen, oder? Das waren hungrige Aliens, ich bin ganz sicher. Nach einigen Stunden Radl-tragen haben wir dann einen Eisplaneten entdeckt, der uns nach kurzer Diskussion zur Abfahrt bewogen hat.

Aber wir kommen wieder, und dann rauf auf den Gipfel wie nix! Wir haben uns beeilt, weil der 2-K-T zum Geburtstag !!!ALLES GUTE!!! zum Essen eingeladen war. Das war wohl auch der Grund für einen harmlos aussehenden Sturz, bei dem er sich aber an der Hand und am Knie verletzt hat. Er hat wie ein Indianer die Zähne zusammengebissen, und ist weiter souverän abgefahren. Wir sind stolz auf dich! Nach ein paar rassigen Stellen hat er sich aber verabschiedet, weil Geburtstagsessen eben, da kommt man nicht zu spät.

Zu zweit sind wir gemütlich bis zum Alpengasthof gerollt, und haben uns dort in der Sonne einen Radler schmecken lassen. Den Weg ins Tal haben wir über flowige Trails gefunden, um unsere Räder dann von einem jungen Biker im Eissalon bewundern zu lassen: “Boa Mamma i will a so a Radl!“ Die Mutter wird’s uns danken…

Endlich Schneefrei!

Angefangen hat diese Geschichte bereits am Vorabend mit der Diskussion: „Sollma wirklich am Sonntag bei dem Wetter auf genau den Berg rauf? Da werden Millionen Wanderer sein…“ Die Frage war berechtigt, immerhin gings um einen der noch wenigen, völlig schneefreien Gipfel. Zum Glück haben wir uns am Abend telefonisch nicht mehr geeinigt, in der Früh waren alle so heiß auf den Trail, dass das Thema schnell erledigt war. Also rein in die beiden Busse und auf die Autobahn.


Hm, zwei Busse und Elisa ist zu Fuß dabei – da war schnell ein Plan da, wie man den Radlern (Stone, Matze, Martin, 3KindTom und meinereiner) einige Höhenmeter bergauf ersparen könnt. Der Plan war so gut durchdacht, dass Elisa komplett umsonst gleich zu Beginn neben der Bundesstrasse herlaufen durfte, so quasi als Dankeschön fürs Shutteln, sorry! Das war aber auch schon das einzige Mal an dem Tag, wo wir auf sie warten mussten…

Den Latschen war vollkommen egal, dass es erst Anfang April war: Es war warm. Die Temperaturen hätten wir uns zwei Wochen früher auf La Palma gewünscht, aber das ist eine andere Geschichte (Bei der Schneelage und dem Wetter bleibt leider fast keine Zeit zum Berichteschreiben). Am Gipfel hat uns 3-Kind-Tom mit einem guten Kilo Wintnerschen Nuss-Spezialmischung versorgt, was die Dohlen auch gleich überringelt haben. Die haben nicht lange gefragt sondern sich einfach gleich bedient.

In der Abfahrt hat Elisa viel Geduld bewiesen, dort gibts einfach zu viel zum Rumspielen und Probieren. Da ist auch der Martin wieder aufgewacht, bergauf haben ihn die „Cozze con panna“ vom Vortag noch ordentlich auf den Magen gedrückt. In der Schlüsselstelle hat uns der 3-Kind-Tom dann wieder mal gezeigt, was alles möglich ist, wenn man sich „oanfach obifahren“ traut. Beim ersten Versuch ist er noch ein wenig komisch am Radl gesessen (hab mal gelesen, dass man in Fachkreisen dazu „tripoding“ sagt), beim zweiten hats dann schon fast kontrolliert ausgeschaut. Lust auf Nachmachen hat trotzdem keiner gekriegt – und überhaupt war die Alm schon in Sichtweite.

Der Hüttenwirt hat uns mit Essen und isotonischen Getränken versorgt und wieder mal genau gewusst, wer von uns letztes Jahr auch schon da war. Meinen Plan, nachher noch eine Runde in der Wiese zu schlafen hab ich aufgeben müssen, es war einfach zu warm.

Und die Wanderer? Es waren wirklich viele unterwegs, aber alle gut gelaunt…

Biking-Hiking goes La Palma: Anflug und erster Tag

Anflug

06:00 Tagwache … hochmotiviert.
06:30 Tom einsammeln. Gepäck: Radlkarton, Tasche und Rucksack.
06:40 Martin einsammeln. Gepäck: Radlkarton, riesen Koffer und Rucksack. Bus füllt sich.
06:50 Stone einsammeln. Gepäck: Riesen Karton gesichert mit extra Ratsche und zweihundertmeter Powertape, muss zu dritt(!) getragen werden. Bus voll.
07:00 Chris wegen Platzmangel zurückgelassen.
10:00 Ankuft MUC. Irgendwie hat sich Chris an der Anhängerkupplung festhalten können. Beschwert sich über dadurch entstandenen Haarriss in der linken Bizepssehne.
10:15 Bus auf umfunktioniertem Kartoffelacker hinter dem Flugfeld abgestellt. Internetafiner Kartoffelackervermieter shuttelt mich retour zum Flughafen.
10:30 Erstes Bier während wir Felix begrüssen und Tom unsere Räder aufgibt.
16:00 Ankunft Santa Cruz de La Palma
16:15 Warten auf die Kartons
16:30 Martins riesen Koffer ist auf dem Weg nach Mexiko -sonst alles da.
17:00 Leihautos entgegengenommen und voll gepackt.
17:30 Wir erfahren, dass es bis auf 500m geschneit hat. Offenbar haben wir Schneechaos um einen Tag verpasst.
18:00 Verpflegung für die nächsten Tage, eine Zahnbürste und zwei Unterhosen für Martin eingekauft.
21:00-24:00 Kollektives Räderschrauben während das Essen bruzelt. Tourenplanung. Schlafen…

Erster Tag

Zwei Shuttlerunden stehen auf dem Programm. Zum Aufwärmen gehts einen feinen Trail zum Meer runter. Teilweise über Lavagefels, teils schottrig schlängeln wir uns bergab.

Bei der zweiten Runde gehts höher rauf. Der Wind frischt auf und beim Warten auf die Shuttler wirds recht frisch.
Runter gehts vorbei an riesigen Kakten, Palmen und dem einen oder anderen Auswanderer. Der erste Tag vergeht wie im Flug.
Das Chefkoch Duo Stone+Chris zaubert am Abend Essen vom Feinsten auf den Tisch und wir verbringen den Rest des Tages bei Wein und Bier mit den Nasen in den Karten.

Abschiedstour

Stone fährt für 2 Monate in die Heimat von Borat. Er sagt zum Arbeiten, doch ich vermute er besucht Borats Schwester! Wie auch immer. Jedenfalls ists heute am 29. Mai seine letzte Tour vor der Abreise. Mit etwas Wehmut gehts daher – diesmal zu viert – nach Südtirol, da es zuhause wieder mal regnet. Aus der geplanten frühen Abfahrt wird nichts, denn Stone hat verpennt. Er stellt sich vermutlich schon auf die Zeitverschiebung in Kasachstan ein. Obwohl er es ja war, der den frühen Treffpunkt wollte! Wurscht. Ihm wird heute alles verziehen! Eine knappe Stunde später, um circa Siebenuhrdreißig gehts dann endlich los. Die Tour ist uns nicht unbekannt. Ich fahre sie heute schon das 4. Mal, Stone das 3. Mal, Tom das 2. Mal, nur für Reini ist es Neuland. 4-3-2-1 wär also ein passender Titel für die Tour, doch wir widmen den Tag ganz klar dem Stone! 2 Monate ohne Bike ist schon für mich unvorstellbar. Aber für Maschtl muss es umso ärger sein, ist er doch der, was normalerweise am meisten von uns unterwegs ist. Naja gut. Felix ist heuer dabei einen neuen Rekord aufzustellen, doch noch ist nicht aller Tage Abend.
Doch zurück zur Tour. Tom will wohl Stone ein Geschenk machen, ohne Murren stimmt er nämlich zu, dass heute ein gutes Stück geshuttelt wird. 700Hm sparen wir uns dadurch. Übrig bleiben somit etwa 900Hm. Auch noch genug finde ich. Im Frühjahr mit 20 Kilo Rad und den fetten 32er Patschen von Michelin ist das absolut ausreichend für mich und außerdem sind am Nachmittag Gewitter angesagt. Und überhaupt und sowieso! Nach entsprechend gemütlichem Uphill über die Forststrasse, beginnt es genau am höchsten Punkt der Tour zu hageln. Kaum Regen, nur Hagel. Wir stellen uns unter Bäume und beobachten. Nach 15 Minuten ist alles weiß. So schnell der Spuk begonnen hat, ist er auch schon wieder vorbei. Und das war es dann auch schon mit Schlechtwetter für heute!

Nach einer gemütlichen Jause mit Männergesprächen gehts dann bald los. Für Tom gibts aber vorher noch einen dringend nötigen Zwischenstopp bei einer Jagdhütte, oder besser gesagt in dem kleinen Häuschen hinter der Jagdhütte 🙂 Gleich zu Beginn der Abfahrt, großes Staunen. Der sehr knifflige Steig wurde breiter und eben gewalzt. Wege Wartung auf italienisch. Es schaut sogar so aus, als ob hier mit einem Minibagger umgepflügt wurde. Einige wirklich lässige Stellen gingen dadurch verloren. Auch meine Lieblingsfelspassage mit Dornenbüschen rundherum ist nun völlig entschärft. zum Glück wurden bisher aber nur die ersten 100-150Hm umgeackert. Dannach ist der Weg wieder ganz der Alte. Es folgt eine kurze Begegung mit einer Gruppe von Waldarbeitern mit Motorsägen, die wir schon bei der Gipfelrast gehört haben. Kurzer Kommentar des Ältestes „des isch jetzt aber nit wahr!“ Wir grüßen freundlich zurück und schon sind wir wieder aus deren Sichtfeld. Den Rest des Steiges haben wir dann ganz für uns allein. Selbst beim vieren Mal hab ich noch Spaß wie vor vier Jahren, als ich das erste Mal hier war! Den anderen drei gehts nicht anders. Auch Reini schlägt sich wacker und fährt einige wirklich schwere Passagen. Stelle um Stelle wird geknackt, Tom ist sowieso ganz überdreht. Ganz unten wirft es ihn dann sogar noch einmal heftig vom Bock. Zum Glück ist ihm und dem Radl dabei aber nix passiert. Nach vielen Schlüsselstellen und noch viel mehr Spitzkehren erreichen wir euphorisch wie immer das Auto. Stone „So jetzt brauch ma da a nimma her“ – in Anspielung darauf, dass nun auch hier alles gefahren wurde, außer jenen Stellen, die unserer Meinung nicht mal theoretisch fahrbar sind. Doch selbst jetzt denke ich mir noch, dass ich die Tour auch ein fünftes Mal fahren würde. Echt spassig hier! Doch für Stone war’s das leider vorerst. Die nächste Tour wird’s für ihn erst in der Hochtouren Zeit geben…

Schitour Ende Mai

Ich weiß! Keiner will Schnee sehen um diese Jahreszeit. Doch besser ein Schitouren Bericht, als gar kein Bericht oder?

Aber ich fasse mich kurz.
Es ist der 23. Mai – Pfingsten – und nach wochenlangem Arbeitsstress und Bike-Abstinenz hab ich zumindest am So und Mo Zeit was zu tun. Doch wie so oft ist die BikeHiker Gemeinde in weit verstreuten Gefilden unterwegs (Felix irgendwo in Westitalien, Stone mit Sister am Gardasee, Matze beim Arbeiten, Tom und Reini mit Familie unterwegs, usw.) und keiner (außer Tom) liefert Berichte über getane Aktivitäten ab 🙂
Ich entschließe mich am Sonntag mit Martin eine allerletzte Hochtour in dieser Saison zu gehen. Das Zuckerhütl wollte ich schon lange mal besteigen und mit Liftunterstützung ist das ja eigentlich eine gemütliche, kurze Schitour. Ist dann auch tatsächlich so. Bei guten Frühjahresbedingungen ist der Berg bis auf den kurzen Gipfelaufbau (nur mit Steigeisen empfehlenswert) eine recht leichte Schitour. Die Höhe macht uns an diesem Tag auch keine Probleme, nur das Wetter hält wieder mal nicht das (no na – dieser Mai 2010 ist einfach besch****) was die Wetterfrösche (tschuldige Felix) prophezeit hatten. Zu Beginn sieht es noch so aus, als ob sich der Nebel auflösen würde, doch mit jedem Schritt zieht es mehr und mehr zu und als wir am Gipfel stehen, beträgt die Sicht gerade mal 20 Meter (für einen leichten Sonnenbrand auf der Nase reicht es trotzdem – trotz Sonnenchreme). Gipfel Pano gibts also keines.
Kleiner Trost: Als wir wieder bei Schidepot herunten sind, verzieht sich der Nebel kurz und so eröffnet sich uns doch noch ein Blick über den Gletscher und den Gipfelaufbau. Es folgt eine schöne Firnabfahrt, ein zweites mal auffellen mit kurzen Aufstieg zum Schigebiet und anschließender Pistenabfahrt bis zur Mittelstation. Zuhause gibt’s dann noch eine Grillerei bei 25 Grad und Sonnenschein. Am nächsten Tag (da ist dann wieder Biken angesagt) folgt dann ein wirklich strahlend blauer Tag. Einer der wenigen in diesem Mai. Doch das ist eine andere Geschichte…

Gutes Timing!

Der Wetterbericht: Im Tiroler Oberland Regen im Tiroler Unterland Regen und in Innsbruck…

Um unser heutiges Ziel zu erreichen, müssen wir mit unseren Autos in Richtung Unterland aufbrechen. Martin und Felix sind heute im Karwendel unterwegs, da sie unsere Tour schon vor 2 Wochen ausgekundschaftet haben. Also machen wir (Chris, Reini, Ferdl und ich) uns zeitig auf den Weg, um nicht in den Regen zu kommen (Sche… Wetter!).
Nachdem die Witterung in den letzten Wochen nicht wirklich erfreulich war, endet unsere Tour heute knapp oberhalb der Latschengrenze. Aber zuerst heißt es treten, um wenig später unsere Bikes zu schultern und stetig nach oben zu steigen. Es wird gequatscht wie bei alten Waschweibern. Jeder hat ein Thema zum Reden: Die einen über TFT Bildschirme, die anderen über die letzten Touren, dann wieder über Fotoapparate und so vergeht die Zeit wie im Flug und wir erreichen gegen Mittag den höchsten fahrbaren Punkt. Schnell über ein paar Schneefelder zum Gipfel, ein paar Fotos und wieder zurück zu Rucksack und Bike.
Jetzt nieselt es leicht und man merkt, das noch nicht Sommer ist. Uns fröstelt! Also schnell hinunter, aber so einfach ist das nicht. Der Steig ist rutschig und schmierig, genau das Richtige für uns. So, jetzt können wir uns austoben. Bei der ersten „dicken Eier Stelle“ (Copyright: Maschtl! ;-)) kommen von oben 2 Wanderer mit Hund herunter. Damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Und schon heißt es: “Es weard‘s decht jetzt da nit die Radl obitrogn? Jetzt wolln mia enk scho fahrn segn!“ Gesagt getan und zum Glück ohne Brezn zufriedengestellt. Nach einem kurzem Gespräch, ziehen die beiden von Tannen und wir langsam hinterher. Wir genießen jede Stufe, jede Spitzkehre und nachdem wir nicht so weit oben sind, haben wir auch genug Zeit Fotos zu machen und Stellen auszutesten.
Um 17:00 Uhr erreichen wir unsere Autos und die ersten dicken Tropfen fallen uns ins Gesicht. Wohlgemerkt: in unser breit grinsendes Gesicht. Das nennt man Timing. Den ganzen Tag unterwegs, nur am höchsten Punkt ein leichtes Nieseln und dann erst beim Auto der große Regen.
Eins ist klar, auch wenn die Tour nicht die schwierigste war, spaßig war es auf alle Fälle.