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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!

Dass ich an meinem freien Freitag irgendetwas unternehmen muss, war klar. Das Ferdinand auch Zeit hat, war ein sehr guter Zufall und so wurde schnell geplant. „Eine Kombitour wäre fein“, meint Ferdl, „z.B. mit dem Bike auf das Strassberghaus und dann den Adlerklettersteig“. So soll es sein, aber wie üblich spielt Zeus nicht mit, Gewitter und Regen ist angesagt, na da wird es wohl doch nur eine kurze Tour in Innsbruck.
Am besagten Tag parkt Ferdl mit dem Auto in der Rossau und rollt mit dem Bike zu mir. Kaum stehe ich vor der Türe und schaue zum Himmel, da wird schon wieder um entschieden. „Sag mal Ferdl, a bisserl weiter kann es aber schon sein, oder?“ und so treten wir dann also doch Richtung Süden, da gibt es ein kleines Familienschigebiet mit Bikepark.

Eigentlich ist das Wetter ideal, nicht zu heiß und nicht zu kalt, und so strampeln wir an der Talstation vorbei um danach eine kurze Pause einzulegen, immerhin strampeln wir schon mehr als eine Stunde aufwärts und wir haben keinen Stress. Als wir die besagte Alm erreichen, in meinem Kopf hat sich die Tour schon wie automatisch verlängert, weihe ich Ferdinand in meine Pläne ein. Er meint nur: „Aber da oben bekomme ich dann was zu futtern“. A typischer BikeHiker halt. Und so wird weitergefahren, geschoben, getragen und wieder gefahren, bis wir unseren Fresspunkt erreichen. Nebelschwaden ziehen umher und der ganze Anblick hier heroben wirkt echt mystisch, genau das richtige für uns.

Nachdem wir uns gestärkt haben, geht es noch ein kleines Stück bergauf, was uns aber nicht im geringsten stört und so erreichen wir unseren höchsten Punkt, ausnahmsweise ohne Gipfelkreuz. Ab jetzt geht es nur noch abwärts oder eben. Und so cruisen wir in ein anderes Tal hinunter um so einen der Innsbrucker Hausberge zu umrunden und schlagen so Zeus ein Schnäppchen. Wir brauchen nur eine Pause, um die gigantische Hollywoodschaukel auszutesten, die auf einem wirklich grandiosen Aussichtspunkt gebaut wurde.

Danach zieht es uns abwärts und 2 Stunden später erreichen wir noch bei Sonnenschein die Eisdiele in der Nähe von mir und genießen ein leckeres Eis. Das nenne ich mal einen gelungenen Schlechtwettertag.

Die etwas andere Biking-Hiking Tour!

Es ist kurz nach sieben in der Früh und wir stehen immer noch beim Parkplatz in St. Sigmund. Wir, das sind Stone, Elisa, Chris, Ferdl und meine Wenigkeit. Der Himmel ist wolkenlos und wir verhoffen uns viel von der heutigen Schitour, es ist nämlich eine Jahrzentschitour. Soll heißen ich war mit meinen 52 Lenzen erst 3-mal da oben. Der Hang ist ziemlich nach Süden ausgerichtet und entweder ist es lawinengefährlich oder aper. Doch heute ist es wieder mal soweit und wir hoffen auf eine geile Firntour. Wir ziehen also steten Schrittes den Talboden taleinwärts und lassen die Gleirscher Alm links liegen. Die Bergspitzen werden schon von den ersten Sonnenspitzen angestrahlt und wir freuen uns jetzt schon auf eine schön warme Gipfelrast.

Kurz darauf geht es dann rechts steil bergauf. Ab jetzt sind Harscheisen gefragt, ohne geht es nur mit einem wesentlich höheren Kraftaufwand, sprich einer Quälerei. Alle sind gut auf und wie immer wird viel gequatscht und natürlich fotografiert. Es ist heute aber auch ausgesprochen malerisch, mit dem wolkenlosen Himmel und bald erreichen wir die Sonne. Zeit für eine erste Rast um Flüssigkeit und etwas Festes zu uns zu nehmen. So mag ich es, Sonne im Überfluss, keine Leute weit und breit und wahrscheinlich feinster Firn. Also schnell weiter, nicht dass aus dem Firn knietiefer Sumpf wird. Und so erreichen wir um 11:00 den Gipfel. Martin und ich strahlen mit der Sonne um die Wette. Ich glaube, wir gewinnen und so warten wir noch gemütlich auf den Rest der Truppe und beobachten inzwischen die Massen die im nächsten Tal auf den Zwieselbacher rennen.

Gleich darauf sind alle am Gipfel und es wird gejausnet und dabei beraten, welche Abfahrt wir nehmen sollen. Als alle satt, geschneuzt und gekammpelt sind, geht es an die Abfahrt. Ich melde mich als Fotograf schon mal an und fahre ein Stück nach unten. Ja, ja, das ist das harte Los der Fotografen.
Und was soll ich sagen, die Abfahrt ist ein Traum. Genau richtig ist der Firn und ich glaube man sieht es auch an den Fotos, bzw. am Grinsen in unseren Gesichtern.

Weiter unten ist es dann schon recht weich, vor allem für Leute wie mich mit einem Kampfgewicht von ca. 100Kg incl. Fotoausrüstung. Und so überlegen wir, wo es besser bzw. sicherer ist und entscheiden uns für eine Rinne, in der schon eine ältere Lawine liegt. Und das ist auch die richtige Entscheidung, denn auf dem Lawinenschnee ist es noch perfekt, während man daneben schon bis zu den Knien einsinkt. Als wir am Talboden ankommen, sehen wir ca. 100m weiter eine frische Grundschneelawine, die vorher noch nicht da war. Wir lassen sie dort liegen und fahren weiter Tal auswärts, jetzt immer im Schatten. leider macht Ferdl noch Bekanntschaft mit dem harschigen Schnee und kommt mit kleinen Schnittverletzungen im Gesicht und starken Schmerzen in der Schulter zur Alm. Gebrochen scheint aber zum Glück nichts zu sein.

Jetzt haben wir uns aber ein Bierchen verdient und so lassen wir den traumhaften Tag, wiederum in der Sonne, mit Bierchen und Essen in der Nähe der Alm ausklingen und schwärmen schon wieder von unseren nächsten Unternehmungen.

Kleiner Nachtrag: Ferdinand wurde einige Monate nach dem Sturz an der Schulter operiert und zum Glück ist alles glimpflich verlaufen und sein Arm ist wieder zu 100% einsatzbereit. Auf zur nächsten Schandtat.

Erogene Pulszonen

„He Bernd, nur kurz. Hast am Donnerstag Zeit für eine Tour? Ferdl ist mit dabei. Vielleicht ab Mittag Zeitausgleich? Sag Bescheid. Wir hören uns.“ Tom hat es kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Es wäre Zeit für eine Tour.
Donnerstag, Regen, Gewitter, Donner aber laut Prognose soll es ja besser werden. Nach einem Telefonat ist klar, wir sehen wieder eine Tour den Gully runter laufen. Aber Ferdl ist zuversichtlich, er sieht im wahrsten Sinne des Wortes Licht am Ende der Wolken. Gut – wir versuchen es. Trocken starten und dann nass werden wäre uns egal.
Tom holt mich ab – zugleich ein Beladungs-Test meines Heckträgers mit ausgewachsenen Bikes. Naja – hier sollten die Hersteller doch mal über weitere Schienenabstände nachdenken. Aber die Bikes sind fixiert und wir machen uns auf den Weg um Ferdl noch aufzunehmen. Von da an sind es noch rund 20 Minuten zum Ausgangspunkt der heutigen Tour. Die Fahrt ist kurzweilig mit typischen Männergesprächen über neue und alte Autos. Ungläubig beobachten wir nebenbei den immer weiter aufklarenden Himmel, der uns eine ausichtstreiche Tour bescheren wird.

Auf rund 1.700m geht es heute los. Noch immer den Augen kaum trauend, nach dem Gewitter heute Vormittag, starten wir mit geschulterten Bikes über trockene Wiesen und Steinstufen bergwärts. Diese versprechen jetzt schon ein spaßiges Ende der heutigen Tour.
Schnell wird uns aber klar, es ist lange her, dass wir getragen haben. Aber wie immer in einem Tempo bei dem wir nebenbei noch über alles Mögliche quatschen und philosophieren können, machen wir Meter um Meter gut. Vorbei an kristallklaren Bergseen, über Steintreppen, sanfte Hügel und wieder fordernde Anstiege kommen wir unserem heutigen Ziel rasch näher. Die Pause auf dem Plateau kurz unter dem Gipfelkreuz offenbart einen Talblick …. Seht selbst!

Und da ihr euch sicher schon die ganze Zeit fragt – wie kommt er denn auf den Titel. Ganz einfach – Pulsuhren sind ein Thema über das wir uns unterhalten, nachdem wir wie schon beschrieben das Tragen nicht mehr gewohnt sind und die Anstrengung eindeutig ablesbar ist. Tom aber treibt es auf die Spitze, er ist den größten Teil der Zeit, ich zitiere: „im erogenen Pulsbereich“ – vermutlich ein sauerstoffbemangelter, neurologischer Kurzschluss, oder einfach ein freudscher Versprecher – aber der hat gesessen und darf nun die Titelzeile dieses Berichts sein.
Vor uns dann das Gipfelkreuz – endlich wieder mal ein Gipfel mit Bike. 800hm Aufstieg sind augenblicklich vergessen. Ein Moment in dem – ich denke, ich spreche nicht nur für mich –man alles um sich herum vergisst und genießt.

Kaum haben wir unseren Hunger gestillt, den Durst gelöscht hören Ferdl und ich schon die gewohnten Befehle: Stellt euch mal da hin, nein dort, nochmal, eins noch, oder doch noch eins …Soll heißen – es gibt wieder mal Fotos und eben diesen Bericht dazu. Nach der Gipfelabfahrt der erste Stopp. Einmal neue Bremsbeläge bitte. Dann, nach erster Spitzkehre, geht`s flowig talwärts. Ein Genuss für alle Sinne und ein lässiges Einfahren für die anspruchsvolleren Passagen.
Die Kante entlang und dann über den Felshinunter. Der Kopf sagt nein, das Herz sagt jaaaaa.
Im Anschluss schütteln uns die Treppen durch und mit Schwung geht es weiter auf den nächsten flowigen Abschnitt, den ich so lässig unter den Rädern vorbeiziehen lasse, dass ich eine Kante übersehe und somit den zweiten Zwischenstopp verursache. Durchschlag mit Felgenschaden.
Drei Mann und ein Tublessmantel… ein Kampf, aber der Gummi verliert zum Glück nach einigem Gezicke.
Die Sonne verschwindet langsam hinter dem Bergkamm als wir wieder am Parkplatz ankommen. Wir resümieren die Tour und sind uns einig – geil war`s.

Auf alten Pfaden!

Heute ist es wieder einmal soweit, eine neue, alte Tour steht an. Wir treffen uns mitten in der Stadt, um von dort aus mit den Autos ein bisschen die Auffahrt zu verkürzen, was Bernd und mir schon sehr entgegen kommt. 2-Kind Tom, das Viech, hätte mit der langen Auffahrt keine Probleme, aber zum Glück nimmt er auf alte Herren wie mich etwas Rücksicht.

Heute führt uns der Aufstieg an insgesamt 5 Almhütten bzw. Berghütten vorbei. Der berühmte Almrausch ist also allgegenwärtig, doch wir haben  nicht vor einzukehren, um genau Diesen aus dem Weg zu gehen.Und so treten wir gleich anfangs relativ steil aufwärts und freuen uns schon auf die erste Rast, bei einer ehemals schönen, mittlerweile leider abgebrannten Alm. Die Bedingungen für unsere Tour ist heute echt perfekt, schönes Wetter, nicht zu heiß und lange hell und 2 Stunden früher Arbeitsschluss. Ich genieße das Treten, Ratschen und Fotografieren und mit dem 2-Kind-Tom und Bernd ist der Anstieg trotz 1300Hm sehr kurzweilig.

Am Gipfel angekommen, erinnere ich mich an meine erste Tour mit Chris auf diesem Gipfel, damals noch mit Hardtails und Chris hatte damals noch keine Erfahrung beim Trailen. Bei der ersten Spitzkehre warf es ihn gleich in die Landschaft, zum Glück ohne Folgen, außer denen, dass er süchtig wurde nach solchen Abfahrten. Bei uns gibt es, zumindest beim Gipfelaufbau, keine Stürze und wieder einmal bewundere ich die Sicherheit von Tom bei diesem Steig. Eindeutig mehr Training. Spaß macht es uns aber allen drei. Und Bernd und Tom tragen auch bereitwillig die Bikes wieder zurück, damit meine Bilder etwas besser werden, Danke!

Spitzkehren, Stufen, flowige Abschnitte und dazwischen immer wieder super Ausblicke ins Inntal, was will das Bikerherz mehr. So langsam kommen wir in den Wald. Jetzt wird der Steig wirklich schnell und so dauert es nicht lange, bis ich mein neues YT in den Wald schmeiße.

Definitiv Selbstüberschätzung. Nichts ist kaputt, keine Verletzungen und schon geht es weiter, diesmal etwas gemächlicher, in Richtung Tal. Da schau her, so geht es auch, nur Tom ist außer Sichtweite. Als wir am Abend wieder in Innsbruck sind, ist wieder dieses dämliche Grinsen in unseren Gesichtern und nur wir wissen wieso… . Hoffentlich machen wir das bald wieder!

Grenzgänger

Grenzgänger!

Es ist wieder einmal so weit. Eine Biketour im Grenzgebiet zu Südtirol steht am Programm. Pünktlich um 13:00 Uhr werde ich von Fibs und Bernd abgeholt und schon geht es ab auf die Autobahn. Nach kurzen 25 Minuten Autofahrt steigen wir aus und wir merken sofort, hier heroben ist es merklich kühler, was unsere Stimmung noch mehr anhebt. Schnell werden die Bikes zusammen gebaut und bald darauf treten wir gemütlich eine Forststraße bergauf.


Auf Dieser werden wir von freundlichen und neugierigen Kühen beobachtet, doch leider ist die Straße bald zu Ende und wir müssen unsere Bikes schultern. Allerdings mit meinem neuen und „leichten“ YT kein Problem. Es wird geblödelt, geratscht und auf ca. der Hälfte der Strecke wird eine Pause eingelegt. Baumgrenze könnte man auch sagen. Der Gipfel ist schon sichtbar und ich merke an, dass es nicht mehr weit ist. Bernd darauf:“ I woaß eh, no 2 Kehren!“

Jedenfalls genießen wir die Sonne, die Landschaft, die Ruhe ( Ok, ok, so ruhig ist es mit mir nit!), aber von alleine kommt der Gipfel nicht zu uns, deshalb machen wir uns wieder auf den Weg und fachsimpeln immer wieder ob auch alles fahrbar ist, was auf dieser Tour eigentlich gar nie angezweifelt wird.

Als wir nach ca. 2,5 Stunden den Gipfel erreichen, werden zuerst ein paar Bilder gemacht, dann, wie üblich, die Berge ringsum betitelt, gegessen und natürlich geplaudert. Doch ich habe heute noch etwas vor und so ziehen wir unsere Schützer über, um uns langsam aber sicher auf den Weg nach unten zu machen.

Und was soll ich sagen, perfekt, nicht ganz einfach, mit Spitzkehren, Stufen, flowigen, schnellen Passagen und ganz unten auch noch typische Waldsteige. Nachdem das Wetter perfekt ist und wir endlich wieder Berichte online stellen wollen, werden natürlich viel Fotos gemacht, was unseren Schweiß wieder fließen lässt.

Aber es lohnt sich und so kommen wir alle zufrieden und glücklich beim Auto an und wir sind uns sicher, dass muss wiederholt werden, und zwar schnell.

Glamping, das [ˈɡlɛmpɪŋ]

5:30 Uhr morgens. Verdammt ist das früh. Aber es soll sich lohnen. Ein Vereinsausflug steht an. Lange her und höchst an der Zeit. Tom und Chris fahren vor. Mein Bike noch auf den Heckträger und los geht`s gen Süden. Ohne Stau, dafür zeitenweise mit Schnee und weil es viel zu quatschen gibt – kurzweilig – chauffiert uns 3Kind-Tom zielsicher Richtung Arco. Unterwegs wird die ruhige Reise durch ein Hupkonzert unterbrochen – ein Treffen im fließenden Verkehr mit dem Rest der Truppe, den wir erst abends wieder sehen werden. Vorerst gehen wir getrennte Wege. Biking und Hiking eben. Konkret eine Gruppe geht Biken, eine klettern. Am Campingplatz angekommen staunt meiner einer nicht schlecht, während 2Kind-Tom schon grinst. Ein Zelt für drei in diesem Ausmaß – damit habe ich nicht gerechnet. Als Camping-Anfänger dachte ich an „kuschelige“ Zustände in einem kleinen Iglu und ich lerne was Glamping heißt. Ein Zelt mit Innenzelt, Türen – im weitesten Sinne… wow.


Das Ding ist schnell aufgebaut und wir widmen uns dem, wofür wir hier sind. Den Bikes. 2Kind-Tom, Chris, 3Kind-Tom und ich radeln los. Ich muss gestehen: Es ist schön hier in Arco. Meter um Meter geht es nach oben. Für manche schneller, für zwei andere etwas, nennen wir es mal entspannter. Die erste Pause – und hier ein gut gemeinter Tipp für alle – Jause einpacken ist ein Muss 😉.

Nach etlichen weiteren Höhenmetern erreichen wir das Plateau – Ziel des Tages. Nach all den Regentagen und der Kälte in der Heimat tut es richtig gut, sich von der Sonne gewärmt auf die trockene Wiese legen zu können und die Seele baumeln zu lassen. Der Trail im Anschluss birgt unter dem vielen Laub einige Überraschungen, ist aber technisch nicht sehr fordernd. Aber es macht wieder unglaublich viel Spaß sich, das Bike und die Natur mal wieder so intensiv zu spüren.

Zurück am Campingplatz treffen wir dann auch Matze, Stone und Elisa und Felix. Auch sie können sich die Seitenhiebe betreffend unsrer Schlafstätte nicht verkneifen. Doch … der Tag klingt gemütlich aus. Darf er auch – so waren es doch über 1.400hm am Bike bzw. 11 Seillängen. Ich muss gestehen, ich bin mit dem Klettern nicht so vertraut aber diese Anzahl an Seillängen und dem Schwierigkeitsgrad 6/6+ – Respekt! Ein paar isotonische Getränke bzw. Flaschen Rebensaft später geht’s zu Bett. Die an und für sich ruhige Nacht wird in den Morgenstunden durch ein Gewitter gestört. Und es ist kalt geworden – sehr kalt. Der Blick vom Zelt auf die gegenüberliegenden Anhöhen zeigt warum. Dort wo wir gestern noch in der Sonne die Seele baumeln ließen, liegt heute Schnee. Der Ausblick und der einsetzende Regen trüben die Euphorie dann doch. Abreise ist der allgemeine Gedanke. Doch so schnell lassen wir uns nicht vertreiben. Kurzer Hand hängen wir das Innenzelt aus und so wird aus dem vortags belächeltem Luxuszelt ein Speisesaal für acht. Der Duft von frischem Kaffee und Brot erfüllt den Raum. Der Vortag wird resümiert und wir vergessen zwischenzeitlich das schlechte Wetter.

Ein wenig später trennen sich unsere Wege. Matze und Felix, Stone und Elisa starten mit den Bussen am Nachmittag Richtung Heimat, nachdem sie doch noch eine trockene Klettertour ausfindig machen konnten. Auch 2Kind-Tom hat sein Auto schnell abfahrbereit. Uns hält der Abbau des Zeltes noch ein wenig auf – und das ist gut so. Kaum mehr zu glauben, aber dann doch – die Sonne kommt raus.

Kurzer Hand sind 3Kind-Tom, Chris und ich doch nochmal am Bike. Was Kurzes, was Feines soll es sein. So war es dann auch – ein lässiger Trail, sogar mit Tragepassage (abwärts – weil kein Weg da, wo wir meinten es wäre einer).

Nach ein paar Pizzaschnitten im Tal reisen auch wir ab und erfreuen uns daran, dass wir als Verein mal wieder unterwegs waren.

Kein schweres S aber so schee…

Kein schweres S aber so schee…

Zugegeben hat es zwei Anläufe gebraucht um diesen Gipfel zu machen. Aber was will man machen wenn Regen und Gewitter die Umkehr erzwingen.
Zurück in die Gegenwart. Tom und ich starten wieder vom Parkplatz und sind froh, dass der Wetterbericht wohl richtig war – es dürfte heute noch ein paar Stunden trocken bleiben. Gequatscht wird viel – haben wir uns diesen Sommer auch selten gesehen und noch seltener eine Tour gemacht. Die Momente in denen uns auf Grund von Steigung und Hitze die Luft zum Reden fehlt hören wir die Fauna unserer schönen Heimat. Leider bleibt das fröhlich pfeifende Murmeltier aber unentdeckt.


Der fahrbare Weg nach oben endet nur 2 Kehren nach der letzten Alm und wir schultern unsere Bikes – ein zugegeben mittlerweile sehr ungewohntes Gefühl. Über die noch saftige Wiese gepaart mit den ersten herbstlichen Verfärbungen der Flora und den kitschig schön herausleuchtenden Erika machen wir schnell Meter nach oben. Dann, zur Erleichterung – psychisch und physisch eine flowige Querung des Hanges die auch schon für die Abfahrt sehr viel Spaß verspricht.

Die letzten Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz sind für uns beide quälend anstrengend. Das Kreuz lacht, von einigen Sonnenstrahlen imposant in Szene gesetzt, zu uns herunter – durchbeißen also. Am Gipfel angekommen sind dank Hormonen und unglaublich schönem Ausblick sowie der Freude über die gemeinsame Tour, alle Anstrengungen sofort vergessen.
Wir nutzen die Wetterlage und können endlich auch wieder Bilder machen, die uns selbst sicher auch wieder für neue Touren motivieren werden und euch vielleicht vermitteln wie schee wir es doch hier in Tirol haben.

Mit Schwierigkeitsgraden jenseits der S2 kann dieser Berg nicht aufwarten, aber Stufen, Platten und Spitzkehren gefolgt von losem Geröll lassen mir – zumindest in Gedanken – so manches „Huiuiuiui“ über die Lippen kommen, wenn der geplante Stopp mit dem Bike sich dezent verschiebt. Ein wenig tricky wie man das wohl heutzutage nennt.
Die Querung zaubert uns ein Grinsen ins Gesicht, die Stufen über die Wiese hinunter beuteln uns durch – relaxed wird dann am Weg zur Alm hinunter mit den langegezogenen Kurven und Jumps.
Die letzten Meter talwärts (für die, die es etwas genauer wissen wollen – gesamt über 1.200m) folgen wir den Schildern und Wegen die die Abkürzung zum Parkplatz ausweisen und freuen uns über den einsetzenden Regen als wir am Auto angekommen sind.

Novembertour!

Heute sind nur der Ferdl und ich unterwegs. Seit langem wieder einmal eine Tour, allerdings ganz ohne Bike. Wir gehen einen Klettersteig. Das Wetter passt und nachdem Reini den Klettersteig erst vor kurzem in knapp 5 Stunden hinter sich gebracht hat, wollen wir uns diesen auch anschauen. Den Klettersteig, nicht den Reini.


Nach kurzer Fahrt steigen wir in Absam aus dem Auto und machen uns sofort auf den Weg, die Tage sind kurz im November. Beim Einstieg werden die Klettersteigsets angezogen und los geht es. Wir haben wieder eine Mordshetz und genießen den Klettersteig, der sich irrsinnig schön durch die Felswand nach oben zieht und sehr abwechsungsreich ist. Mal eine Querung, dann wieder ein Aufschwung über eine Steilstufe. Kurz darauf eine Seilbrücke und irgendwann führt er über zwei eingeklemmte Felsblöcke im Zick Zack weiter nach oben. Nie langweilig und zwischendurch mit gewaltigen Tiefblicken ins Halltal oder ins Inntal, ist der Steig wirklich wunderschön in die Wand geschlagen worden. Und so erreichen wir gut gelaunt den Ausstieg. Jetzt müssen wir noch eine halbe Stunde bis zu der Bettelwurfhütte aufsteigen, um im Sonnenschein unsere restliche Jause zu verdrücken. Zeit haben wir ja noch genug.

Auf der Hütte werden wir von den hier ansässigen (nicht aufsässigen!) Dohlen unterhalten und wieder einmal sind wir über deren Flugkünste erstaunt. Brot aus, das ist der Zeitpunkt um wieder ins Tal abzusteigen. Als wir 90 Minuten später beim Auto stehen, schmerzen unsere Beine, aber diesen Klettersteig machen wir sicher noch einmal.

Wetter aktuell!

Heute ist Mittwoch und meine Vorfreude auf die heutige Tour ist echt groß. Ich habe mir extra am Nachmittag Zeitausgleich genommen, um wieder einmal meiner Leidenschaft zu frönen. Bernd und Andre haben leider andere Verpflichtungen und können deswegen nicht mit Ferdl und mir auf Tour gehen, und der Rest meiner Kameraden befindet sich in Urlaub, was auch ein gutes Argument für Abwesenheit ist :-).
Aber zurück zum Ferdl und mir. Bevor die Tour startet, muss noch gearbeitet werden was, angesichts des blauen Himmels und der anstehenden Tour, recht problemlos vonstattengeht. Danach bringt uns Ulli ( Danke an dieser Stelle)mit dem Auto zu unserem Ausgangspunkt. Ja, es wird eine Rundtour.


Bei 35° Celsius schwingen wir uns auf die Bikes und treten Richtung Almhütte. Nach ca. 1 Stunde, inzwischen hat sich der Himmel stark verändert, spüren wir die ersten Tropfen. Kurz darauf ein Blitz und ein Donner von der Sorte „ Schleicht`s eich!“. Also kurzerhand bei einem Baum Unterschlupf gesucht und schon beginnt es aus allen Kübeln zu schütten. Aber von so ein „bisschen“ Wasser lassen wir uns nicht entmutigen und so treten wir, nach dem Gewitter, weiter, zumindest bis zur Alm. Da sind wir uns einig. Nach weiteren 15 Minuten, treiben uns Hagelkörner unter die Bäume und wieder sind wir zu einer kurzen Pause gezwungen. Unsere Motivation ist am Tiefpunkt. Trotzdem wollen wir zur Alm, die wir auch kurz danach im strömenden Regen erreichen. Hinein mit uns, etwas „trockeneres“ (feuchtes trifft es eher!) angezogen und endlich eine Rast. Ferdl nutzt die Unterbrechung um das Mittagessen nachzuholen und ich trinke gemütlich einen Radler. Außer uns sind noch einige Wanderer in die Hütte geflüchtet, aber alle sind gut auf, warum auch immer.

Nach einer Stunde hört es auf zu regnen und meine Motivation steigt langsam wieder. Zum Glück ist Ferdl nicht schwer zu überreden um weiter Richtung Bergübergang zu treten. Es ist mittlerweile sogar richtig angenehm von der Temperatur und wir sind schwer beeindruckt von den weißen Hängen. Alles ist voll Hagel als wir mit unseren Bikes auf den Schultern weiterstapfen, teilweise 10 cm tief. Aber es regnet nicht mehr und uns kann nichts mehr zurückhalten. Wir hoffen nur, dass es auf der anderen Seite der Bergkette nicht ganz so wild gewettert hat.

Schließlich stehen wir um ca. 17:00 Uhr am höchsten Punkt unserer Tour. Schnell werden unsere Bikes für die Abfahrt vorbereitet und schon geht es nach unten mit einem Grinsen im Gesicht. Warum? Erstens, es ist alles trocken, zweitens ist es echt ein geiles Gefühl unter der Woche nach der Arbeit auf 2450m Seehöhe zu stehen und zu wissen es geht jetzt 1400Hm nur auf Trails bergab, alles fahrbar und drittens sind wir ganz alleine in dieser absolut grandiosen Bergkulisse.

Als wir, einige Fotos später, wieder auf Asphalt stehen, können wir gar nicht glauben, was wir heute trotz der Unwetter alles gemacht haben. Jetzt werden die Reifen aufgepumpt, die Schützer ausgezogen und so treten wir fröhlich quatschend (Und das nach 7,5 Stunden gemeinsamer Tour! Ist ja nicht so, dass wir da nichts geredet hätten!) über die Telfeserwiesen zurück nach Innsbruck. Nach einem Abschlusseis beim Peintner freut sich jeder von uns auf eine Dusche und ein Bett. Nur das geile Gefühl ist nach dem Duschen immer noch da.

Tiroler Alltagsleben

Eine Bergtour mit dem Bike kommt mir heute gar nicht gelegen. Zuviel schwirrt in meinem Kopf. Viel zu viele offene Dinge, die noch zu erledigen wären. Bereits am Morgen lief es nicht nach Plan. Improvisation und Umorganisation waren angesagt. Doch das Wetter ist perfekt, die Gruppengröße von 3 Leuten mit mir optimal. Ich rede mir ein, ich könne die Tour für neue Fotos nützen. Vielleicht lässt sich ja später was davon verwerten? Also geb ich mir einen Ruck, packe das nötigste und breche auf.

Bereits kurz nach dem Start beim Auto, bin ich froh diesen Entschluss gefasst zu haben. Zwanzig Minuten am Bike und der Berufsalltag ist vergessen. Weitere 20 Minuten und die Welt um mich herum kennt keine Hektik mehr. Ich genieße das, was Tirol ausmacht. Die Ruhe, den Duft der Almblumen, die Kulisse und die sportlichen Möglichkeiten. Wir treffen immer wieder Wanderer, die sich interessiert und freudlich erkundigen. Unsere Bikes in diesem Gelände irritieren viele. Noch immer ist das was wir tun eine Randsportart, die nur wenige betreiben. Vermutlich wird es auch weiterhin so bleiben. Zu verwegen, zu anstrengend, zu verrückt für die meisten. Nur die, die gleiches tun, verstehen was diesen Sport ausmacht.