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3 Grad, kühler Wind, leichtes Nieseln – die Stimmung hält

Halb 8 Uhr morgens an einem typischem Tiroler Frühlingstag – kalt, nass aber in Gedanken schon im warmen Süden, im Weindorf Terlan um es genauer zu sagen. Tom und ich laden Andre`s Bike in den Caddy und unsere beiden Bikes Huckepack hinten drauf. Um den Carabinieri keinen Grund zum Nörgeln zu geben kommt noch das hübsche rot-weiße Taferl drauf.Minuten später entdecken wir einen leicht fröstelnden, aber noch nicht ganz wachgerüttelten Andre am Straßenrand. Rein in den mittlerweile warm gelaufenen VW bringt uns Tom sicher Richtung Italien. Kleine Schneeflocken am Brenner, Nebel an den Berghängen – Egal – im schlimmsten Fall gehen wir Pizza essen (tönt es aus der 2ten Reihe).

Terlan – Es riecht nach Sonne und Meer – bilden wir uns ein. Naja – im Vergleich zu 3 Grad bei der Abfahrt wirken die Weinberge im Sonnenschein fast wie ein Urlaub an der Adria. Entlang der schön asphaltierten Auffahrt, vorbei an der Zilli begegenen uns die gewohnten Schilder: 2 Rindviecher mitten auf der Straße (Foto), immer sechseckige Felsbrocken (danke Tom für die Nachhilfe, wusste ja echt nicht, dass die Brocken in Italien so symmetrisch sind) und immer wieder die Doppelkehren obwohl eingangs etwas von „nur“ 4 Tornanti stand.Zur Begrüßung im Gelände treffen wir auf eine Lama-Herde und ziehen trockenen Fußes weiter. Tom kennt die Strecke und beruhigt Andre, dass die Hütte nach dem Felsdurchstieg nur noch ein paar Meter weiter ist (er meinte wohl Höhenmeter).

Mittagessen vor der Hütte, 3 nette Mietzen (Foto) mit am Tisch, Sonnenschein – herrlich.Die Abfahrt – a bissal Schnee am Plateau – naja, wohl doch nicht an der Adria, aber dann wird’s, nach den ersten Stufen voller Schmelzwasser immer trockener und flowiger. Eine fast schon berauschende Abfahrt in den Steineichen- und Weinrebenhängen. Die Fußgänger sind uns wohlgesonnen, wünschen uns lebend unten anzukommen… Wir sind angekommen .. zum ersten Mal in dieser Saison.. und geil war`s.

Von Schützengräben und so…

Es gibt Touren die muss man einfach auf die Homepage bringen. Und das ist eine davon.
Dieses Mal geht es mit einer recht großen Gruppe in Richtung Süden. Wer dabei ist? Also um es Gentleman mäßig zu machen: Aleks, Elisa, Stone, Chris, Matze, Ferdl, Reini und ich. Und so fahren wir zeitig in der Früh mitten hinein in die Dolomiten.


Beim Aussteigen merken wir die schon herbstlichen Temperaturen, aber das kann unsere gute Laune nicht trüben. Alle begrüßen sich, die Bikes werden zusammengeschraubt, es wird geblödelt und kurz darauf schieben wir unsere Bikes hinüber zu „unserem“ Steig. Mit flottem Schritt steigen wir empor, beflügelt von dem Kaiserwetter und nach ca. 1,5 Stunden machen wir, knapp über der Baumgrenze, die erste Pause. Wenn man bedenkt, dass dieser Steig im ersten Weltkrieg ein Nachschubweg für die Stellungen oben am Gipfel waren, Sommer wie Winter, einfach grausig. Wir sehen auch schon die ersten befestigten Anlagen und machen uns wieder auf den Weg, um uns das näher anzusehen.

Am Gipfel erwartet uns schon ein grandioses Panorama und eine Fernsicht, dass es eine Freude ist. Natürlich sind auf einem so bekannten Berg auch genügend Wanderer am Weg, und so suchen wir uns ein Plätzchen, um die Sonne und die Aussicht zu genießen. Nach der Pause werden ein paar Stollen erkundet (Mist ich habe schon wieder meine Stirnlampe vergessen), aber schließlich zieht es uns doch bergab auf den Steig. Und er ist so wie ich es mir damals im Sommer gewünscht habe (den Weg habe ich mit meiner Familie im Sommer „gescoutet“).

Alle Stellen sind fahrbar und sind der absolute Wahnsinn. Stufen, Spitzkehren, Brücken und das alles mit Tiefblick und super Ausblick. Wir trialen, tricksen, fotografieren, spotten und blödeln herum, bis der Weg uns unten in der Ebene ausspuckt.

Die Mädels, die zu Fuß unterwegs sind, warten schon ungeduldig bei den Autos auf uns. Jetzt brauchen wir nur noch einen Schlafplatz. Der ist auch schnell gefunden und schon werden die Zelte aufgestellt, das Essen gemacht und das erste Bier getrunken. Allerdings jetzt wo die Sonne weg ist, kann man gar nicht genug anziehen. Deshalb bleiben wir auch nicht allzu lange munter und kriechen in unsere Schlafsäcke. Danke an dieser Stelle an Matze für den echt gemütlichen Platz in seinem Bus.

Am nächsten Morgen ist der Himmel immer noch blau und wir packen schnell unsere Sachen zusammen und fahren zu unserem nächsten Hotspot. Auch hier war ich mit meiner Familie und dachte mir damals schon:“ Pfoah mecht i mei Radl da ham!“. Aber getreten wird auch hier nicht allzu viel. Was mir allerdings bei diesem See wirklich überrascht, sind die Fotografen die natürlich bei diesem Traumwetter schon früh auf den Beinen, äh Stativen sind. Wir rollen vorbei an Hotel, Steg, Fotografen und See, um kurze Zeit später unsere Bikes in Richtung Berg zu tragen. Überrascht war ich aber auch von der Länge der Tour. Mit den Kindern war ich damals wirklich viel länger am Weg. Also müssen wir die Tour verlängern.

Wir fragen einen Einheimischen der uns schon ganz freundlich angequatscht hat. „Ja da geats echt guat da aui!“ Also weiter immer weiter rauf. Als wir unseren freundlichen Wanderer etwas später wiedertreffen. „Ah mit de Radln wollt`s es da aufi? Ja ah net schlecht. Da brauch ma jetzt ober amol a Stärkung“ und schon verteilt er unter uns Schokolade. So gefällt mir das. Als wir nach 3,5 Stunden am Gipfel stehen, ist es einfach ein Wahnsinn.

Für mich Glück und Zufriedenheit pur. Wir liegen in der Sonne machen Fotos und nach der Gipfeljause, geht es endlich bergab. Und ich habe das Gefühl von „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Ein absoluter Wahnsinn. Ich will mich nicht wiederholen, denn auch dieser Weg bietet alles was das Bikerherz begehrt. Viele, viele Trialstellen und Fotos später erreichen wir unsere Autos und können es gar nicht glauben was uns diese 2 Tage in Südtirol gebracht haben.

Weg der Frösche

Weg der Frösche, aber nicht etwa weil der Thom oder Tobi mit waren und uns den ganzen Weg bequackten (bequatschen), nein wegen der 50 Frösche die uns entlang des Aufstieges über die Füße sprangen.

Ok wir machten diese Tour schon im Herbst 2010 aber mancher Bericht verschwindet einfach irgenwo im Web und jetzt hab ich ihn wieder entdeckt

So ging es letzten Sonntag (also im Herbst) wieder mal über den Brenner. Einmal einen klassischen Schitourenberg im Sommer mit dem Bike zu machen, das war unser Ziel. Unser ist gut, Ferdl und mein Ziel war es, der Rest wollte, konnte und……nicht. Wir quatschten natürlich auch beim Aufstieg aber bitte lange nicht so viel wie die zwei oben erwähnten. Ich mein, da geht einen schon was ab wenn man nicht 1400Hm (oje eine Höhenangabe) beschallt wird und Ferdl meinte, ein Wahnsinn wie die zwei das können, wir würden da einfach irgendwann tot umfallen, Respekt. Aber wir hatten ja die Frösche……….

Ein kleiner Bergsee bescherte uns die zweite Rast und da war er-es die-das neue, zumindest für uns, ein Tauchvogel. Ja als Ferdl zum Wasser ging startete ein Vogel von einem Stein ins Wasser und tauchte einfach ewig, knapp über den Seegrund, durchs Wasser! Noch nie gesehen und sah extrem lustig aus.

Und die Gegend hier war echt der Hammer, so anders. Ach ja, wir kannten das ja nur vom Winter, also alles voll Schnee. Irgendwann waren wir dann oben und irgendwann viel später waren wir wieder unten. Tja und das Resümee des Tages: Der Berg ist mit dem Bike noch besser als mit den Tourenschiern………Es war ein hammer Tag mit einer hammer Abfahrt die alles an sich hatte was wir (also ich und Ferdl) so lieben und das kühle Bier danach  beim Auto war wieder eins a!!!

Auf dass wir weiter alle das tun können was wir gerne tun

Biken, biken, biken, biken……

Stone

People carrying bikes!

In Nord- und Südtirol wurde Regen vorhergesagt und der Trip mit Tobi nach Slowenien fiel mangels Auto leider auch ins Wasser, also war wieder mal „Flucht in den Süden“ angesagt. Drei Tage gings daher für Stone, Felix und mich mit dem grünen Biking-Hiking Bus nach Italien.
Es gab 3 Touren mit insgesamt etwas über 4000Hm (2500 davon Bike tragen). Zweimal in Kalk, einmal in klassischem Hochtourengelände.
Die Tourenplanung übernahm Felix, als Berater stand ihm Stone zur Seite. Ich lehnte mich gemütlich in meinem schon beinahe legendären Gigasport Campingsessel zurück und ließ Urlaubsfeeling aufkommen. Nur das „ja passt ich bin dabei“ war von mir verlangt. Ich genieße das immer sehr, wenn ich eine Tour mitfahren darf, die ich nicht selbst aus den Karten raussuchen hab müssen. 🙂
Am Anreiseabend wurde gleich mal die weitere Arbeitsaufteilung festgelegt: Einer kocht, zwei bauen Stones neue Gabel ins Radl. Schnell ist’s gegangen, die Fox-Mania hat um sich geschlagen und nach Felix, Matze und mir nun auch Stone ereilt. Ich konnte ihn von der Performance der neuen 2011er Talas mit 180 Federweg überzeugen, „Kashima“ sag ich nur! (naja eigentlich wars ja doch nur der Kampfpreis, um den Maschtl die Gabel bekommen hat) und so wurde die löchrige, mit Pflaster und Gewebeband wundversorgte Lyrik gegen die leichtere und längere Fox getauscht. Das alles unter freiem, italienischen Sternenhimmel mit Seeblick. Keine halbe Stunde später gab’s Spaghetti und leuchtende Kinderaugen von Stone in Richtung aufgepimptes Trek Radl.

Der erste Tag war eine Tour mit 1600Hm, 600 davon tragen. Easy Cheese also 😉 und ruck-zuck in 4 Stunden (inkl. Hütten- und anderer Pausen) waren wir oben. Die vielen (Hoch-)Touren der letzten Wochen hatten sich bezahlt gemacht. Kurz vorm Gipfel noch ne coole Meldung einer Gruppe Amis. Als uns der Erste von ihnen vom leicht ausgesetzten und hochalpinen Joch herunter erblickte, rief er mit klar hörbarem irrglauben „People carrying bikes!“ zu seinen Leuten. Als wir dann kurze Zeit später mit ihnen plauderten, erzählten sie uns von einer Gruppe Kajak Fahrer, die ein Jahr zuvor in Colorado ihr „ninety pounds“ schweres Kajak auf knapp 4000 Meter hinaufschleppten, nur um später den nahen Fluss hinuterkajaken zu können. Jaja „crazy people“ gibts überall auf der Welt 😉
Nach nettem Plausch und einer (gut zugegeben nicht so ganz) gemütlichen (weil kühl und windig) Gipfelrast mit Jause ging’s dann los. Kalkplatten sag‘ ich nur! Der obere Teil Hammer verspielt mit schönen Foto- und Filmstellen. Der laaaange Mittelteil dann ein verblockter Weg, zum trialen und noch verspielter. Der kurze Schlussteil ließ dann unsere Bremsen heißlaufen, denn sehr steil und trotzdem flowig gings zurück an den See wo wir übernachtet haben. Felix und Stone: Sehr geile Tour! Gut ausgesucht 😉

Eines vorweg zum zweiten Tag: Es gibt kaum Fotos und Filmaufnahmen, da es pünktlich zu Beginn der Abfahrt zu regnen begann und wir aus Sorge vor einem drohenden Gewitter ziemlich Gas gaben. Wer nun denkt der Tag war ein Schaß irrt allerdings, denn erstens ist’s immer lustig und zweitens war der Weg erst bei Regen so richtig spannend 🙂
Stone und Felix haben mich gleich zu Beginn des Tages versucht auszutricksen. Ganz zufällig standen zwei Wege zur Auswahl. Da ich ja beschlossen hatte die Tourplanung den beiden zu überlassen, sagte ich dass es mir egal sei – was sonst! Die beiden beschlossen dann unfairerweise basisdemokratisch vorzugehen und ganz zufällig war Stone für den einen und Felix für den anderen Weg – jaja schon klar! Also musste doch ich eine Entscheidung treffen, vorbei mit Urlaub! Ich hab mich dann ganz basisdemokratisch für Felix‘ Variante entschieden, da sein Magen verrückt spielte (wohl überanstrengt am Tag zuvor was?! *gg*) und Felix öfter mal im Wald verschwand. Dieser Weg war kürzer als der andere, doch wie Stone dann in einem kleinen, einsamen Gipfelabenteuer rausfand, wär‘ der andere auch nicht „besser“ (sprich: schwerer) gewesen. Das geplante Tourenziel wurde also durchkreuzt. Einerseits durch einen astreinen (wenn auch kurzen) Klettersteig, andererseits durch ein etwas steinschlaggefährtetes und unrentables Zielstück zu einem Joch wo es hinten runter auch wieder nur einen Klettersteig gab, wie Stone dann eben allein rausfand. So ist das halt im Kalk: meist nur Grashänge oder Klettersteige, selten was (für uns lässiges) dazwischen. Ich wär‘ ja für den Klettersteig gewesen. Radln zerlegen und rauf. Ohne zerlegen wär’s nicht gegangen, wir haben uns das selbstverständlich schon angeschaut. Das erste Stück ging noch, doch dann kam eine Leiter mit anschließendem engen Kamin ca. 10-15 Meter hoch. Da hätte niemand von uns mit Rad durchgepasst 🙂
Felix und ich beschlossen dann Stone beim expeditieren zuzuschauen und verkauften derweil Edelweiß um 2,- Euro pro Stück an die Klettersteigpassanten 😉

Am dritten Tag gabs einen Revierwechsel. Stone und Felix übernahmen wieder die Initiative, der Magen von Felix hatte sich beruhigt und ich begab mich erneut in Urlaub. Naja nicht ganz, denn es brauchte wieder meine Zustimmung den Revierwechsel vorzunehmen (eh schon wissen: Basisdemokratie und so). Es wurde zu aller erst eine hohe 3000er Tour fürs nächste Jahr ausgekundschaftet. Schaut gut aus! Könnte spannend werden! Die Nacht im neuen Revier war dann die erste, wo ich in den Schlafsack kroch, denn es war auf knapp 1600 Meter schon ziemlich zapfig. Entsprechend mit langer Hose und Shirt gings dann in der früh los.
Der Weg heute: zuerst Downhillcharakter (Stone ging sofort auf Fährtenlese und fand prompt Reifenspuren), nach einer Abzweigung dann Tschungelcharakter (vom Weg kaum mehr was zu sehen), ein gutes Stück später dann Einsamkeit pur (da war glaub ich schon lang keiner mehr), zum Schluss Hochtourencharakter (mit hohem Hochtourenanteil, weshalb ich mein Bike 400Hm unterm Ziel liegen ließ und mich fürs Fotografieren entschied). Die „Gipfel-„Rast am Joch war dann windgeschützt zwischen den Felsen und in der Sonne schon einigermaßen gemütlich.
Die ersten 400Hm „Abfahrt“ von Stone und Felix wurde mehr zur „Abtrage“ degratiert, zu steil, zu rutschig, auch zu verblockt das ganze, von Steig keine Spur mehr. Trotzdem gabs viel zu lachen und die eine oder andere Trialpassage zwischen den Felsblöcken. Als wir dann wieder zu dritt mit Bike versorgt waren, Spaß pur, ein paar schöne Platten, einige wirklich Steile Stellen die Stone und Felix äußerst respektabel meisterten und viel flow und Spaß dann auch unten im „Tschungel“ und am „Downhill“.

Die Rückfahrt dann schier endlos durch (mir gut bekannten) Motorradstrecken aus vergangenen Tagen mit Warnhinweisen von mir an Stone, wo er die Kurven besser nicht schneiden sollte. Die angezuckerten Berge am Alpenhauptkamm bei der Heimfahrt bestätigten uns dann die Richtigkeit der Entscheidung der „Flucht nach Süden“. Lässig war’s wieder!!

Abschiedstour

Stone fährt für 2 Monate in die Heimat von Borat. Er sagt zum Arbeiten, doch ich vermute er besucht Borats Schwester! Wie auch immer. Jedenfalls ists heute am 29. Mai seine letzte Tour vor der Abreise. Mit etwas Wehmut gehts daher – diesmal zu viert – nach Südtirol, da es zuhause wieder mal regnet. Aus der geplanten frühen Abfahrt wird nichts, denn Stone hat verpennt. Er stellt sich vermutlich schon auf die Zeitverschiebung in Kasachstan ein. Obwohl er es ja war, der den frühen Treffpunkt wollte! Wurscht. Ihm wird heute alles verziehen! Eine knappe Stunde später, um circa Siebenuhrdreißig gehts dann endlich los. Die Tour ist uns nicht unbekannt. Ich fahre sie heute schon das 4. Mal, Stone das 3. Mal, Tom das 2. Mal, nur für Reini ist es Neuland. 4-3-2-1 wär also ein passender Titel für die Tour, doch wir widmen den Tag ganz klar dem Stone! 2 Monate ohne Bike ist schon für mich unvorstellbar. Aber für Maschtl muss es umso ärger sein, ist er doch der, was normalerweise am meisten von uns unterwegs ist. Naja gut. Felix ist heuer dabei einen neuen Rekord aufzustellen, doch noch ist nicht aller Tage Abend.
Doch zurück zur Tour. Tom will wohl Stone ein Geschenk machen, ohne Murren stimmt er nämlich zu, dass heute ein gutes Stück geshuttelt wird. 700Hm sparen wir uns dadurch. Übrig bleiben somit etwa 900Hm. Auch noch genug finde ich. Im Frühjahr mit 20 Kilo Rad und den fetten 32er Patschen von Michelin ist das absolut ausreichend für mich und außerdem sind am Nachmittag Gewitter angesagt. Und überhaupt und sowieso! Nach entsprechend gemütlichem Uphill über die Forststrasse, beginnt es genau am höchsten Punkt der Tour zu hageln. Kaum Regen, nur Hagel. Wir stellen uns unter Bäume und beobachten. Nach 15 Minuten ist alles weiß. So schnell der Spuk begonnen hat, ist er auch schon wieder vorbei. Und das war es dann auch schon mit Schlechtwetter für heute!

Nach einer gemütlichen Jause mit Männergesprächen gehts dann bald los. Für Tom gibts aber vorher noch einen dringend nötigen Zwischenstopp bei einer Jagdhütte, oder besser gesagt in dem kleinen Häuschen hinter der Jagdhütte 🙂 Gleich zu Beginn der Abfahrt, großes Staunen. Der sehr knifflige Steig wurde breiter und eben gewalzt. Wege Wartung auf italienisch. Es schaut sogar so aus, als ob hier mit einem Minibagger umgepflügt wurde. Einige wirklich lässige Stellen gingen dadurch verloren. Auch meine Lieblingsfelspassage mit Dornenbüschen rundherum ist nun völlig entschärft. zum Glück wurden bisher aber nur die ersten 100-150Hm umgeackert. Dannach ist der Weg wieder ganz der Alte. Es folgt eine kurze Begegung mit einer Gruppe von Waldarbeitern mit Motorsägen, die wir schon bei der Gipfelrast gehört haben. Kurzer Kommentar des Ältestes „des isch jetzt aber nit wahr!“ Wir grüßen freundlich zurück und schon sind wir wieder aus deren Sichtfeld. Den Rest des Steiges haben wir dann ganz für uns allein. Selbst beim vieren Mal hab ich noch Spaß wie vor vier Jahren, als ich das erste Mal hier war! Den anderen drei gehts nicht anders. Auch Reini schlägt sich wacker und fährt einige wirklich schwere Passagen. Stelle um Stelle wird geknackt, Tom ist sowieso ganz überdreht. Ganz unten wirft es ihn dann sogar noch einmal heftig vom Bock. Zum Glück ist ihm und dem Radl dabei aber nix passiert. Nach vielen Schlüsselstellen und noch viel mehr Spitzkehren erreichen wir euphorisch wie immer das Auto. Stone „So jetzt brauch ma da a nimma her“ – in Anspielung darauf, dass nun auch hier alles gefahren wurde, außer jenen Stellen, die unserer Meinung nicht mal theoretisch fahrbar sind. Doch selbst jetzt denke ich mir noch, dass ich die Tour auch ein fünftes Mal fahren würde. Echt spassig hier! Doch für Stone war’s das leider vorerst. Die nächste Tour wird’s für ihn erst in der Hochtouren Zeit geben…

Am frühen Morgen

…beginnt mein Radiowecker zu düdln. Noch schlaftrunken frag ich mich wers da wagt mich zu wecken, da kommt schon die Antwort. „Hier ist der österreichische Rundfunk“ Ich denk mir boah, wie spät ist es denn? Und schon wieder die Antwort „Es ist fünf Uhr“ Da fällt mir ein, dass wir heute biken gehen, hoffentlich haben wir gutes Wetter, und wie nicht anders zu erwarten sagt mein Radio „Die Wettervorhersage: Südlich des Alpenhauptkammes gibt’s nur eine Wolke…

Treffpunkt ist wieder mal eine Tankstelle auf der A13, zum Glück ist der 2. Teil der Mannschaft noch nicht da, so bleibt Zeit sich mit Kaffee und Cola zu versorgen. Aber bald sind wir vollzählig und können starten. Nach Autobahnabfahrten die wir nur gerade-noch erwischt haben, und Kirchgängern die uns den Weg weisen, finden wir doch unseren heutigen Ausgangspunkt.

Die Diskussion ob wir die ersten 300 Hm treten oder gleich schon tragen erweist sich als sinnlos, weil wir den Fahrweg eh nicht finden. Das bedeutet für uns 1500 Hm Radl tragen und schieben. Naja, wers mag. Die erste Jausenstation lassen wir, zu Matzes Leidwesen, links liegen, in der Hoffnung in der Hütte am Gipfel die bessere Auswahl zu haben. Den Aufstieg verkürzt uns Stone mit Details über die geologischen Besonderheiten der Gegend. Das schwarze Zeug unter unseren Füßen ist Vulkangesstein erfahren wir, das schon 200-300 Millionen Jahren hier rumliegt. Beeindruckend.

Endlich haben wir die Gipfelhütte vor Augen, aber Tom bemerkt gleich die geschlossenen Fensterläden und ein Verdacht erhärtet sich. Die Wirtsleut haben den Betrieb für heuer schon dicht gemacht. Wären wir doch nur auf Matzes Vorschlag mit der Jausenstation eingegangen…

Am Gipfel selbst treffen wir auf skeptische Wanderer, die sich und uns fragen was man hier heroben mit einem Bike tut. Nachdem man ein bisserl von schon gemachten Touren erzählt, bekommen wir gleich ein paar Tipps zu hören, welche Berge denn noch befahrbar wären.

Der Gipfelaufbau hats dann gleich in sich. Schwieriges, felsiges Gelände, und jede Menge Zuschauer. Tom, Stone, Chris, Matze und Tobi nehmen die erste Hürde aber ganz locker. Danach kommt eine schnellere Passage über grasiges Almgelände. Bald schon nähern wir uns einem Abbruch und der steile Teil beginnt. Die Spitzkehrenaufkommen wird immer dichter und unglaublich, aber der ersten Geländekante folgt eine Zweite. Der Berg scheint einfach wegzubrechen. Trotzdem klemmt sich ein Steig in den Hang. Für manche unserer Zeitgenossen ist dieser sogar befahrbar. Die Landschaft in die unser Weg eingebettet ist, kann man nur als grandios bezeichnen. Das Wetter hält, nur die vorhergesagte Wolke macht den Fotografen das Leben schwer. Bei dieser Tour ist wieder mal sehr gut zu sehen, dass jeder der Fahrer seinen ganz eigenen Downhillstil entwickelt hat. Da ist der Tobi, er federt auf seinem Bike um die engsten Kurven und erinnert an eine Bergziege, wie er so ganz ruhig im Gelände steht und alle Zeit der Welt zu haben scheint bevor er wieder sein Hinterrad hebt und lässig um die Kurve zirkelt. Dann der Stone, der mit viel Technik und noch mehr Mut sich in jeden Abhang stürzt. Kein Wunder, dass der hin und wieder ein Zigaretterl braucht, um sein Adrenalin auf Normwert zu bringen. Der Tom, tja was soll ich da sagen, bei dem fliegen immer am meisten Steine durch die Luft. Sein Stil ist am Besten mit dynamisch zu beschreiben. Der Chris fährt mit viel Technik und scheint jede Stelle vorher genau analysiert zu haben, so dass er genau weiß wo er fahren muss. Der Matze fährt wie er ist, mit viel Humor und unerwarteten Tricks. Und meine Wenigkeit hat den Fahrstil zum Tragestil weiterentwickelt, aber warte nur du sch… Berg nächstes Jahr beherrsch ich die Kehren!

Durch den langen Aufstieg haben wir viel Zeit verloren. Tobi, auf den Frau, Kind und eine lange Heimfahrt warten, bekommts langsam eilig. Darum teilen wir uns auf. Die schnelle Gruppe: Matze, Chris und Tobi. Die gemütliche Gruppe: Tom, Stone und ich. Auch bei der Abfahrt merkt man die 1500 Hm, der Trail scheint kein Ende zu nehmen. Endlich erreichen wir dann doch eine Almhütte, bei der wir noch schnell was essen. Die Sonne ist schon beim Untergehen, als wir uns erneut auf die Bikes setzen und die letzten 300 Hm Abfahrt durch einen Wald genießen.

Alder Vadder i scheiss mi o

SENSATION: BikeHiker entdecken neue Naturkonstante!!!!

Leider ist uns der Bericht bei der Datensicherung abhanden gekommen. Felix wird versuchen, den Bericht aus dem Gedächtnis nochmals ähnlich hinzubekommen. Bis dahin gibt’s halt nur Fotos von dieser Tour…

Der gFTB ist tot, es lebe der bFTB…

Ich warte mit abmontiertem Vorderreifen vor der Haustür auf Felix und Hanna. Und da kommt dann auch gleich so ein blauer Ford Transit Bus um die Ecke. Für was habe ich jetzt meinen Vorderreifen demontiert????? Ich stelle also mein Bike unter allgemeinem Gelächter in den Kofferraum. Zu dritt fahren wir Chris und Matze abholen.

Um 8:45 steigen wir in Südtirol aus. Von wegen – Italien – Sommer – Sonnenschein. Bei 12° C sucht jeder seine Jacke und freut sich aufs losstrampeln. Alle? Nein, Chris hat sich auf die Aussage von Felix verlassen, dass wir nur tragen und in Unterhosen ohne Polstereinsatz schmerzt sogar Chrises „Pornosattel“.

Die Straße, auf der es nach oben geht, ist „zum Glück“ asphaltiert. Sie wird immer noch von LKW’s als Zufahrtstraße für den auf 1770 Mh liegenden Marmorsteinbruch verwendet. Steil ist sie auf alle Fälle und so wird in kurzer Zeit schnell Höhe gemacht. Der Steinbruch (früher betrieben im Tagbau und jetzt nur noch unterirdisch) und seine Geräte sind echt imposant. Wir sehen einige Linien passend für Ryan Leech. Von uns traut sich keiner diese Linien zu probieren, auch nicht für die Kamera. Also weiter bis zum Ende des mittlerweile schottrigen Weges. Ein kurzer Blick auf die Karte, Bikes geschultert und weiter geht’s. Aber weit kommen Chris und ich nicht, denn hier heroben ist gerade Frühling. Es blühen überall Schwefelküchenschellen, breitblättriger Enzian, Schusternagelen und viele andere. Bike runter, Photoapparat raus und auf den Bauch.

Etwas später erreichen wir doch noch alle den Gipfel und freuen uns auf die Jause. Jetzt wird die Karte genauer studiert und irgendwie beschleicht uns langsam das Gefühl, dass die geplante Abfahrt so gar nicht das gewünschte Gefälle aufweist. Eigentlich verläuft das Gelände in dem der Steig talwärts führt fast senkrecht. Auch wenn nicht alles felsig ist, möchten wir hier unter keinen Umständen zu Sturz kommen. Na schaug’ma amol.

Nach eineinhalb Stunden Suche – auch Tobacco Karten sind nicht immer genau 😥 – finden wir den vermeintlichen Weg und entschließen uns nun entgültig für die harmlosere Abfahrt über den Bergrücken. Knifflige Stellen finden wir dann auch hier und durch den Wald gibt es sogar noch gute fights zwischen Matze, Chris und mir. Voll Adrenalin und einem blöden Grinsen im Gesicht rollen wir die letzten 200 Hm zurück zum bFTB und lassen noch einmal die Tour revue passieren. Dannach geht’s noch auf ein schnelles Bierchen – oder Cola, dann fahren wir genÖesterreich (klingt einfach nicht so gut wie genItalien ;-)) .

Jetzt möchte ich dem Felix noch zu seinem guten Kauf gratulieren! Ich hoffe, dass wir noch viele Touren mit dem bFTB machen können. Anbei sei bemerkt, dass Felix den Bus wahrscheinlich nur gekauft hat, weil er das „ewige Rumgeschraube“ satt hat 🙂

SUPER BUS!!!! 😛

Zeitraffer vom Gipfel

Schicksal

Noch keinen Meter am Bike und schon einen Patschen – am Auto nämlich. Der rechte Hinterreifen liegt platt vor uns und zum ersten Mal montiere ich einen Notreifen. Besser gesagt erledigt das Tom für mich, ich stehe nur dumm daneben. 4,2 Bar druckt braucht der. Das schafft nicht mal Tom mit seiner super Bikepumpe und dickem Oberarm. Also wieder zurück nach Sterzing zur nächsten Tankstelle. Jetzt fängt’s auch noch an zu regnen. Verflixt es war doch für Südtirol Schönwetter angesagt und nur bei uns zuhause Regen! Also schnell unseren ganz persönlichen Wetterfrosch anrufen und einen Lagebericht checken. „Die laufen auch noch in Bozen mit Schirmen rum“ und „da kommt noch einiges an Regen auf Euch zu“ ist die ernüchternde Botschaft von Felix. Inzwischen regnet’s schon so stark, dass wir beschließen nach Hause zu fahren. Was soll’s, dann kaufen wir halt noch eine gute „Brennerjause“. Doch auch daraus wird nicht’s. Donnerstags ist am Brenner nämlich alles zu. Wussten wir nicht. Was ist heute blos los? Hat Tom seine Suppe nicht brav ausgelöffelt und verschweigt mir das?

Wieder zuhause angekommen (natürlich hat’s hier nie geregnet und eine Tagestour wäre kein Problem gewesen) beschließen wir sofort, den restlichen Tag für eine Tour Richtung Hausberg zu nützen. Jetzt denken wir uns natürlich: „Ja fein, die Steigerln da oben kennen wir eh schon alle, wird a feine G’schicht“. Doch auch das wird heute anders laufen, wie soll’s sonst sein an einem so verrückten Tag. Wir finden einen Steig, den wir nicht kannten (zumindest den oberen Teil) und er ist der Hammer! Verwinkelt, verspielt, technisch. Zwischen zwei Kurven muss das Hinterrad dreimal versetzt werden – mindestens! Dann wird er flowig, zum Schluss richtig schnell. Alle Pannen sind entschädigt. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt mit einem so dicken Grinsen im Gesicht vom Biken vor der Haustür nach Hause kam. Und das beste: Für morgen ist wirklich gutes Wetter in Südtirol angesagt und Stone, der heute krank im Bett liegt, wird auch Zeit haben…

Freitag ist – komisch – alles hier kommt mir so bekannt vor. Als ob die Zeit einen Tag lang stehengeblieben wäre. „Genau hier haben wir gestern gestanden…“ lacht Tom. Doch plötzlich erreichen wir Neuland. Diesmal ging’s gut. Ohne Patschen erreichen wir den Ausgangspunkt, der eigentlich gestern angepeilt wurde. Stone, der immer noch krank wirkt, ist mit seinem roten Boliden angereist. VIVIO heißt ja angeblich soviel wie 660 (nur halt in römischen Ziffern geschrieben), weil sein Subaru genau soviel ccm hat. Ziemlich genau doppelt so viel, allerdings nicht Kubikzentimeter sondern Höhenmeter, haben wir heute vor uns liegen. Gemütlich geht’s erst mal 970Hm über eine Forststraße, bis wir zur Hochalm kommen. Stone findet’s allerdings nicht ganz so gemütlich. Bei jeder Pause kramt er ein Zauberfläschchen hervor und nimmt einen kleinen Schluck von der dunklen Flüssigkeit. Irgendwas gegen Husten, ja ja. Zum Glück gibt’s bei uns keine Dopingkontrollen. Bei der Hütte begrüßen uns zwar keine Wanderer, dafür aber eine Schar hübscher Bergziegen und Tom fängt gleich mit einer zum Schmusen an. Doch keine Angst Ulli, die Lippen haben sich nicht berührt.

Nach einer Rast geht’s die letzten 400Hm mit geschulterten Bikes zum Gipfel und schon gleich zu Beginn der Tragepassage wird uns klar: Heut wird’s eine flowige Abfahrt geben. Gut dass sich Stone von Matze die Helmkamera ausgeliehen hat. Während ich an Richi und die beiden Matthiase denken muss (glaubt’s ma: die Abfahrt wär‘ was für Euch!) höre ich hinter mir den Maschtl immer leiser schnaufen. Liegt aber nicht daran, dass sein Wundersaft wirkt, sondern daran, dass er sich immer weiter zurückfallen lässt. Später erklärt er, er fühle sich wie in der Todeszone. Kompensation kaum mehr möglich. Stone wäre heute g’scheiter im Bett liegen geblieben. Unser Glück, dass er unvernünftig war und mitgekommen ist. Die Abfahrt ist, bis auf wenige Stellen, vom ersten bis zum letzten Meter mit Vollgas zu fahren und Spaß pur. Mit der Helmkamera von Maschtl gefilmt, liefern sich Tom und ich ein Rennen, das seinesgleichen sucht. Zum Glück sind bis auf einen Jäger und ein Auto mit zwei Bergwachtlern keine Leute unterwegs. Ein Schreckmoment für Wanderer und uns wäre kaum zu vermeiden. Übrigens sind uns sowohl der Jäger, als auch die Bergwacht freundlich gesinnt. Von 70,- Euro für ein Tagesticket „Biken auf verbotenen Trails“ ist hier noch keine Rede.

Rolling Stone

Die Berge in Nordtirol stecken nach der letzten Kaltfront immer noch tief im Schnee, also fliehen wir erneut nach Süden um eine dieser Touren zu fahren, die schon lange auf unserer Liste der Wunschtouren steht. Stone konnte sich für heute von Matze’s Rad Teile ausborgen und so sein eigenes provisorisch hinbiegen. Der andere Matthias (wie Stone auch ein Geologe) lässt sich von uns „überreden“ mitzukommen. Ich glaube, es ist seine erste Biketour mit Tragepassage. Dank Liftln wird das ganze aber halb so wild (nur noch 650Hm bis zum Gipfel) und zum Tragen sind’s auch nur 200Hm. Voll easy also. Dafür 1900Hm bergab, yessss!

Mit zwei Geologen biken zu gehen, bedeutet viel Fachsimpelei. Ich höre da von Konglomerat und Sedimentgestein, weiß jetzt einiges über Granit und Gneis und lasse mir erklären, wie es zu irgendwelchen Biege-, Fließ- oder sonstigen Falten kam. Vieles davon und haufenweise Fachbegriffe hab ich mir aber leider nicht merken können. Vielleicht ist der kalte Nordföhn daran Schuld, der mir um die Ohren bläst. Am Joch haben wir Schwierigkeiten eine Stelle zu finden, wo es angenehm ist. Die Sonne scheint noch recht stark zu sein, doch der kalte Wind macht’s richtig ungemütlich.

Schwubdiwub da stehen wir schon am Gipfel. Im Vergleich zu den letzten Touren, erscheint es mir wie der sprichwörtliche Katzensprung bis wir unser Ziel erreicht haben, am kleineren der Zwillingsgipfel, denn der größere ist nur über einen sehr ausgesetzten Klettersteig zu erreichen – nichts zum Biken nur zum Hiken. Sonntag, Sonne, Sonnenschein, Berggipfel der via Lift einfach zu erreichen ist, natürlich sind wir hier umringt von Wanderern. Doch alle sind uns sehr freundlich gesinnt und an dem was wir tun interessiert. Alle bis auf einen, dazu aber dann gleich mehr…

Nach einer feinen Jause, Gipfelfotos und kurzem Sonnenbad geht’s los. Bereits nach wenigen Metern müssen wir allerdings feststellen, dass der Trail vom Gipfel bei weitem nicht so einfach zu fahren ist, wie er aussieht. Grund dafür ist der staubige Boden, auf dem lose Granitsteine, sogenannte „Rolling Stones“ liegen. Die Steilheit bewirkt nun, dass wir mit unseren Hinterrädern immer wieder einen der Steine mitziehen und wenn dann nicht aufgepasst wird, kullert dieser mitunter seitlich über den Weg den Hang hinab. Das ist natürlich sehr gefährlich für andere und am Berg absolut tabu! Also beschließen wir, uns weniger auf das Fahren, als auf die Steine zu konzentrieren. Die Folge: die ersten 200Hm sind kein Spaß und ich nütze daher die Zeit für ein paar Fotos. Ein Wanderer mit seiner etwa 6 jährigen Tochter, hat unsere Situation offenbar falsch interprediert und unser Tun als Selbstüberschätzung, Unsicherheit oder mangeldes Können gedeutet (wäre ja auch möglich ;-)), das aber auch noch offen ausgesprochen: „des is aber scho a Schwachsinn da mit die Radln zu fahren und dann können sie’s nicht mal g’scheit“. So oder so ähnlich war sein geistreicher Kommentar. Ich denke mir nur, dass man wohl kaum über die Sinnhaftigkeit von Extremsportarten am Berg diskutieren kann und beachte ihn nicht weiter. Doch unseren Stone, mit (meiner Ansicht nach) extrem viel Bergerfahrung, bringt dieses G’scheitloch in dieser Situation „zum kochen“. Da wir uns den Tag aber nicht durch einen Streit vermiesen lassen wollen, ersparen wir uns jeglichen Kommentar und ignorieren diesen „perfekten Familienvater“, der dann – wenige Minuten später – in den erwähnten, sehr ausgesetzten Klettersteig einbiegt. Und zwar ohne seine kleine Tochter zu sichern. Kein Gurt, kein Seil, nicht mal an seine Hand nimmt er die Kleine. Sie läuft einfach vor ihm her. Aufgrund der Entfernung schaffen wir es leider nicht mehr, ihn darauf aufmerksam zu machen, doch warscheinlich hätte er ohnehin nicht auf uns geachtet. Zum Glück bleiben solche Begegnungen auf unseren Touren aber die absolute Ausnahme und auch an diesem Tag führen wir ansonsten nur nette Unterhaltungen und erhalten viel positiven Beifall von anderen BergsteigerInnen.

Auf die unguten 200Hm folgt ein etwa 800Hm langer Trail, der genau dem entspricht was Felix – der heute ja leider nicht mit dabei ist – einen „Hammertrail“ nennen würde. Sofort ist das Erlebte vergessen und ein dickes Grinsen auf unseren drei Gesichtern erstrahlt das weite Tal vor uns. Schließlich treffen wir auf eine bewirtschaftete Hütte, gönnen uns hier eine Rast und cruisen anschließend die restlichen 900Hm den nun flowigen Trail zurück bis zum Auto. Matthias sieht sich nun auch für den misslungenen ersten Teil entschädigt, denn diese Art von Trails liebt er besonders.

Ausgepowert erreichen wir den Ausgangspunkt, wo unser Auto steht. Der Tag hat sich also nochmals zum positiven gewendet und wieder einmal kommen wir bei Eintritt der Dämmerung zufrieden zuhause an.