In Nord- und Südtirol wurde Regen vorhergesagt und der Trip mit Tobi nach Slowenien fiel mangels Auto leider auch ins Wasser, also war wieder mal „Flucht in den Süden“ angesagt. Drei Tage gings daher für Stone, Felix und mich mit dem grünen Biking-Hiking Bus nach Italien.
Es gab 3 Touren mit insgesamt etwas über 4000Hm (2500 davon Bike tragen). Zweimal in Kalk, einmal in klassischem Hochtourengelände.
Die Tourenplanung übernahm Felix, als Berater stand ihm Stone zur Seite. Ich lehnte mich gemütlich in meinem schon beinahe legendären Gigasport Campingsessel zurück und ließ Urlaubsfeeling aufkommen. Nur das „ja passt ich bin dabei“ war von mir verlangt. Ich genieße das immer sehr, wenn ich eine Tour mitfahren darf, die ich nicht selbst aus den Karten raussuchen hab müssen. 🙂
Am Anreiseabend wurde gleich mal die weitere Arbeitsaufteilung festgelegt: Einer kocht, zwei bauen Stones neue Gabel ins Radl. Schnell ist’s gegangen, die Fox-Mania hat um sich geschlagen und nach Felix, Matze und mir nun auch Stone ereilt. Ich konnte ihn von der Performance der neuen 2011er Talas mit 180 Federweg überzeugen, „Kashima“ sag ich nur! (naja eigentlich wars ja doch nur der Kampfpreis, um den Maschtl die Gabel bekommen hat) und so wurde die löchrige, mit Pflaster und Gewebeband wundversorgte Lyrik gegen die leichtere und längere Fox getauscht. Das alles unter freiem, italienischen Sternenhimmel mit Seeblick. Keine halbe Stunde später gab’s Spaghetti und leuchtende Kinderaugen von Stone in Richtung aufgepimptes Trek Radl.
Der erste Tag war eine Tour mit 1600Hm, 600 davon tragen. Easy Cheese also 😉 und ruck-zuck in 4 Stunden (inkl. Hütten- und anderer Pausen) waren wir oben. Die vielen (Hoch-)Touren der letzten Wochen hatten sich bezahlt gemacht. Kurz vorm Gipfel noch ne coole Meldung einer Gruppe Amis. Als uns der Erste von ihnen vom leicht ausgesetzten und hochalpinen Joch herunter erblickte, rief er mit klar hörbarem irrglauben „People carrying bikes!“ zu seinen Leuten. Als wir dann kurze Zeit später mit ihnen plauderten, erzählten sie uns von einer Gruppe Kajak Fahrer, die ein Jahr zuvor in Colorado ihr „ninety pounds“ schweres Kajak auf knapp 4000 Meter hinaufschleppten, nur um später den nahen Fluss hinuterkajaken zu können. Jaja „crazy people“ gibts überall auf der Welt 😉
Nach nettem Plausch und einer (gut zugegeben nicht so ganz) gemütlichen (weil kühl und windig) Gipfelrast mit Jause ging’s dann los. Kalkplatten sag‘ ich nur! Der obere Teil Hammer verspielt mit schönen Foto- und Filmstellen. Der laaaange Mittelteil dann ein verblockter Weg, zum trialen und noch verspielter. Der kurze Schlussteil ließ dann unsere Bremsen heißlaufen, denn sehr steil und trotzdem flowig gings zurück an den See wo wir übernachtet haben. Felix und Stone: Sehr geile Tour! Gut ausgesucht 😉
Eines vorweg zum zweiten Tag: Es gibt kaum Fotos und Filmaufnahmen, da es pünktlich zu Beginn der Abfahrt zu regnen begann und wir aus Sorge vor einem drohenden Gewitter ziemlich Gas gaben. Wer nun denkt der Tag war ein Schaß irrt allerdings, denn erstens ist’s immer lustig und zweitens war der Weg erst bei Regen so richtig spannend 🙂
Stone und Felix haben mich gleich zu Beginn des Tages versucht auszutricksen. Ganz zufällig standen zwei Wege zur Auswahl. Da ich ja beschlossen hatte die Tourplanung den beiden zu überlassen, sagte ich dass es mir egal sei – was sonst! Die beiden beschlossen dann unfairerweise basisdemokratisch vorzugehen und ganz zufällig war Stone für den einen und Felix für den anderen Weg – jaja schon klar! Also musste doch ich eine Entscheidung treffen, vorbei mit Urlaub! Ich hab mich dann ganz basisdemokratisch für Felix‘ Variante entschieden, da sein Magen verrückt spielte (wohl überanstrengt am Tag zuvor was?! *gg*) und Felix öfter mal im Wald verschwand. Dieser Weg war kürzer als der andere, doch wie Stone dann in einem kleinen, einsamen Gipfelabenteuer rausfand, wär‘ der andere auch nicht „besser“ (sprich: schwerer) gewesen. Das geplante Tourenziel wurde also durchkreuzt. Einerseits durch einen astreinen (wenn auch kurzen) Klettersteig, andererseits durch ein etwas steinschlaggefährtetes und unrentables Zielstück zu einem Joch wo es hinten runter auch wieder nur einen Klettersteig gab, wie Stone dann eben allein rausfand. So ist das halt im Kalk: meist nur Grashänge oder Klettersteige, selten was (für uns lässiges) dazwischen. Ich wär‘ ja für den Klettersteig gewesen. Radln zerlegen und rauf. Ohne zerlegen wär’s nicht gegangen, wir haben uns das selbstverständlich schon angeschaut. Das erste Stück ging noch, doch dann kam eine Leiter mit anschließendem engen Kamin ca. 10-15 Meter hoch. Da hätte niemand von uns mit Rad durchgepasst 🙂
Felix und ich beschlossen dann Stone beim expeditieren zuzuschauen und verkauften derweil Edelweiß um 2,- Euro pro Stück an die Klettersteigpassanten 😉
Am dritten Tag gabs einen Revierwechsel. Stone und Felix übernahmen wieder die Initiative, der Magen von Felix hatte sich beruhigt und ich begab mich erneut in Urlaub. Naja nicht ganz, denn es brauchte wieder meine Zustimmung den Revierwechsel vorzunehmen (eh schon wissen: Basisdemokratie und so). Es wurde zu aller erst eine hohe 3000er Tour fürs nächste Jahr ausgekundschaftet. Schaut gut aus! Könnte spannend werden! Die Nacht im neuen Revier war dann die erste, wo ich in den Schlafsack kroch, denn es war auf knapp 1600 Meter schon ziemlich zapfig. Entsprechend mit langer Hose und Shirt gings dann in der früh los.
Der Weg heute: zuerst Downhillcharakter (Stone ging sofort auf Fährtenlese und fand prompt Reifenspuren), nach einer Abzweigung dann Tschungelcharakter (vom Weg kaum mehr was zu sehen), ein gutes Stück später dann Einsamkeit pur (da war glaub ich schon lang keiner mehr), zum Schluss Hochtourencharakter (mit hohem Hochtourenanteil, weshalb ich mein Bike 400Hm unterm Ziel liegen ließ und mich fürs Fotografieren entschied). Die „Gipfel-„Rast am Joch war dann windgeschützt zwischen den Felsen und in der Sonne schon einigermaßen gemütlich.
Die ersten 400Hm „Abfahrt“ von Stone und Felix wurde mehr zur „Abtrage“ degratiert, zu steil, zu rutschig, auch zu verblockt das ganze, von Steig keine Spur mehr. Trotzdem gabs viel zu lachen und die eine oder andere Trialpassage zwischen den Felsblöcken. Als wir dann wieder zu dritt mit Bike versorgt waren, Spaß pur, ein paar schöne Platten, einige wirklich Steile Stellen die Stone und Felix äußerst respektabel meisterten und viel flow und Spaß dann auch unten im „Tschungel“ und am „Downhill“.
Die Rückfahrt dann schier endlos durch (mir gut bekannten) Motorradstrecken aus vergangenen Tagen mit Warnhinweisen von mir an Stone, wo er die Kurven besser nicht schneiden sollte. Die angezuckerten Berge am Alpenhauptkamm bei der Heimfahrt bestätigten uns dann die Richtigkeit der Entscheidung der „Flucht nach Süden“. Lässig war’s wieder!!
4 Kommentare
lustig gschrieben! 🙂
zum Schluss Hochtourencharakter (mit hohem Hochtourenanteil
z’viel k-fee dawischt, ha? :p
Alter Schwede was hab i’dn da zamm g’schrieben?!? Ich glaub da war’s irgendwann Mitternacht oder so…also eher Müdigkeit als K-fee 😉
Hi Jungs! Sche.. Bericht, sche.. Bilder. Und noch was Leute, die Farbe der nächsten Shirts darf auf keinen Fall so ein Blau sein wie der Anorak vom Felix.
Das sind man sogar als Farbenblinder und schaut oberschräg aus.
Zur Tour selber: Was bin i froh das i da nit dabei war. Wider amol a sch… Stimmung, schlechtes Wetter, und die Touren schaugen mir a viel zuviel Hochtourig aus 😉 . Schluchz…..schluchz….heul…..rotz…
iaz übaleg i donn longsom vom Hochtouren(gehen) auf Hochtourenfahren umzusteign….na na koa Sorg Bruadaherz…..wida amoi supa lustigs Gschichtl und very nice pictures….