Ich warte mit abmontiertem Vorderreifen vor der Haustür auf Felix und Hanna. Und da kommt dann auch gleich so ein blauer Ford Transit Bus um die Ecke. Für was habe ich jetzt meinen Vorderreifen demontiert????? Ich stelle also mein Bike unter allgemeinem Gelächter in den Kofferraum. Zu dritt fahren wir Chris und Matze abholen.
Um 8:45 steigen wir in Südtirol aus. Von wegen – Italien – Sommer – Sonnenschein. Bei 12° C sucht jeder seine Jacke und freut sich aufs losstrampeln. Alle? Nein, Chris hat sich auf die Aussage von Felix verlassen, dass wir nur tragen und in Unterhosen ohne Polstereinsatz schmerzt sogar Chrises „Pornosattel“.
Die Straße, auf der es nach oben geht, ist „zum Glück“ asphaltiert. Sie wird immer noch von LKW’s als Zufahrtstraße für den auf 1770 Mh liegenden Marmorsteinbruch verwendet. Steil ist sie auf alle Fälle und so wird in kurzer Zeit schnell Höhe gemacht. Der Steinbruch (früher betrieben im Tagbau und jetzt nur noch unterirdisch) und seine Geräte sind echt imposant. Wir sehen einige Linien passend für Ryan Leech. Von uns traut sich keiner diese Linien zu probieren, auch nicht für die Kamera. Also weiter bis zum Ende des mittlerweile schottrigen Weges. Ein kurzer Blick auf die Karte, Bikes geschultert und weiter geht’s. Aber weit kommen Chris und ich nicht, denn hier heroben ist gerade Frühling. Es blühen überall Schwefelküchenschellen, breitblättriger Enzian, Schusternagelen und viele andere. Bike runter, Photoapparat raus und auf den Bauch.
Etwas später erreichen wir doch noch alle den Gipfel und freuen uns auf die Jause. Jetzt wird die Karte genauer studiert und irgendwie beschleicht uns langsam das Gefühl, dass die geplante Abfahrt so gar nicht das gewünschte Gefälle aufweist. Eigentlich verläuft das Gelände in dem der Steig talwärts führt fast senkrecht. Auch wenn nicht alles felsig ist, möchten wir hier unter keinen Umständen zu Sturz kommen. Na schaug’ma amol.
Nach eineinhalb Stunden Suche – auch Tobacco Karten sind nicht immer genau 😥 – finden wir den vermeintlichen Weg und entschließen uns nun entgültig für die harmlosere Abfahrt über den Bergrücken. Knifflige Stellen finden wir dann auch hier und durch den Wald gibt es sogar noch gute fights zwischen Matze, Chris und mir. Voll Adrenalin und einem blöden Grinsen im Gesicht rollen wir die letzten 200 Hm zurück zum bFTB und lassen noch einmal die Tour revue passieren. Dannach geht’s noch auf ein schnelles Bierchen – oder Cola, dann fahren wir genÖesterreich (klingt einfach nicht so gut wie genItalien ;-)) .
Jetzt möchte ich dem Felix noch zu seinem guten Kauf gratulieren! Ich hoffe, dass wir noch viele Touren mit dem bFTB machen können. Anbei sei bemerkt, dass Felix den Bus wahrscheinlich nur gekauft hat, weil er das „ewige Rumgeschraube“ satt hat 🙂
SUPER BUS!!!! 😛
Zeitraffer vom Gipfel