So, was macht man wenn man sich ein neues Auto zugelegt hat, und dieses dann noch gaaaaaanz zufälligerweise ein Bus ist?! Genau, man packt alles ein was man so in 2.5 Wochen gebrauchen könnte (auch wenn die Bouldermatte total fürn Ar*** war, aber wurscht), wirft die Radln rein, kauft sich ein bisl was zu Essen, schaut noch kurz auf die Wettervorhersage, haut sich hinters Lenkrad und ab gehts! Und freut sich dann die nächsten 2 Wochen wie ein Honigkuchenschnitzelpferd dass es im Bus ja sooooooo coooooool ist! (Gell, Stone 😉 ) Grobes Ziel war die Schweiz und zuerst war mal Flims-Laax angesagt.
Da dort die Bahn Radln befördert wurde diese natürlich genutzt um die Abfahrtsmeter zu maximieren. Sprich eine einfach Rechnung (man ist ja schliesslich verkopfter Unifritze) lautet:
Seilbahn + Treten + Tragen + optional Schieben = JUHUUUU!
wobei JUHUU = maximale Abfahrtsausbeute….
Dies hat auch beim ersten Versuch hervorragend geklappt, grandiose Landschaft, feiner Trail und keine Leute. Es wär ja auch zuviel verlangt sich etwas von der Seilbahnstation zu entfernen… aber mir solls recht sein…. Beim zweiten Mal hat uns dann leider das Risiko der „Erkundungsfahrten“ eingeholt. Auf der Karte sah der Weg ja ziemlich gut aus. In der Realität allerdings hatte der Senner seine Kuhherde in der letzten Zeit ca. 3 mal den Weg hoch und runter getrieben und somit war der Weg dann ,mmh, „interessant“. Tief eingetretener Kuhweg, der, wenn man wirklich alles fahren wollte, technisch sehr trickreich war. Meistens gings darum die Pedale und Schaltwerk an rausstehendem Zeugs vorbeizuzwirbeln. Ziemliches Gestöpsle halt. Wenn dann noch frische Kuhkacke mit ins Spiel kommt ist der Trail nicht wirklich lohnenswert… Soll jetzt aber nicht heissen dass es keinen Spass gemacht hat!! Aber nochmals fahren würd ich ihn halt nicht…
Anschliessend gings dann auf die Lenzerheide. Und ich kann nur sagen: Respekt! Die haben geschnallt dass es auch ein Miteinander von Biker und Wanderer geben kann. Und Wege haben die vom feinsten, wobei einer natürlich (Achtung Insider) auch nicht fahrbar war ;-). Der Oberhammer ist eine Endlostour vom Rothorn über Arosa nach Chur, bei der es mit Postbus wieder zurück geht. Und ich glaube wir hatten einen verkannten Michael Schumacher als Busfahrer… zumindest hat der den Bus ziemlich, mhhh, energisch durch die Serpentinen gepresst… Aber egal, wir und Räder sind heil wieder oben angekommen, was will man mehr?! Als Fazit kann gesagt werden dass die Lenzerheide mich mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gesehen hat.
So, und jetzt werd ich ein paar Wunden aufreissen und noch ein bisl Salz reinstreuen. Nach dem ersten Teil war eigentlich vorgesehen dass wir uns mit 3 anderen Individuen der BikeHikerTruppe in Portes du Soleil treffen und dort Gas geben… EIGENTLICH… Ich musste allerdings zwischendrin noch einen kurzen Abstecher nach Hause machen. Die besagten Individuen sind dann schon auch nach PdS gefahren… Als ich dann aber 3 Tage später angerufen hab um den genauen Treffpunkt auszumachen musste ich feststellen dass die Jungs schon zwecks Wetter und so heimgefahren sind!! Wohlgemerkt ohne auch nur einmal auf dem Rad zu sitzen. Es scheinen halt doch ein paar aus Zucker gewesen zu sein 🙂 (mal schauen ob der Admin hier zensiert 😉 ). Oder gabs da evtl noch andere interessantere Sachen ?!?!? Wird wohl auf ewig ein Fall für die X-Files sein… Ich würd gewisse Leute nicht mehr darauf ansprechen :-).
Wir sind aber trotzdem hingefahren und haben uns den Zirkus mal gegeben! Der Hammer!! Für knapp 17 Euro hat man 25!!!!! Bahnen zur Verfügung, insgesamt 3 oder 4 Bikeparks, wobei Chalet so ungefähr einer der coolsten Bikeparks in Europa ist den ich kenne! Ausserdem lassen sich natürlich auch diverseste Touren mit Tragen/Schieben/Treten erarbeiten. Eine der imposantesten führt über 1700hm vom einem Gipfel mit Mont-Blanc-Blick über teils echt anspruchsvolle Wege hinunter ins Rhonetal. Wie würden die Nordamerikaner sagen : epic ride!!
Und zurück gings teilweise per Autostop, da auch die schweizerischen Postbusse mal Aussetzer haben. Mitgenommen hat mich dann ein indischstämmiger Schweizer im dicken Benz. So ca. muss sich ein indisches Taxi anfühlen… diese Musik !!!…
Die meisten offiziellen Wege in PdS sind allerdings recht Downhilllastig, wer sich also mit Speed vertraut machen will ist hier genau richtig. Und es gibt schon ein paar richtig krasse Drops und Gaps, wobei der Autor zwecks Vernunft aber von einer Befahrung abgesehen hat! (Zu gut deutsch : er hatte zuviel Schi*** 😉 ) Und es muss sich keiner wundern warum die Franzosen eine Downhillnation sind. Bei den Bikeparks… Und ach ja, nochmals zum Salz: wir sind JEDEN (!!) Tag in PdS radl gefahren und nur einmal nass geworden und das auch erst am Ende der Tour… Aber gut, sollte wohl nicht sein… (das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen 🙂 )
Leider war der Urlaub dann vorbei, aber ich hab eh mal langsam ne Ruhepause gebraucht. Der Bus hat sich schon echt bewährt, und eine der besten Ausstattungsinvestitionen war eindeutig die 9 Euro Solardusche. Muss man mal unbedingt ausprobiert haben. Jeden Tag ne heisse!! Dusche ohne einmal einen Campingplatz anstreben zu müssen hat schon was. Dass wir dann wegen einem eingegangenen Radlager mit 80km/h nach Innsbruck zurück getuckert sind, war dann nicht weiter schlimm und hat uns vor Augen geführt dass man auch mit einem Bus mit 6.8 l/100km fahren kann 😉 (Danke an dieser Stelle nochmals an Bernd!!).
Demächst folgt dann der nächste Sommerbericht hier in diesem Theater.