Endlich hatte ich Richi mal wieder dazu gebracht, mit uns eine Tour zu fahren. „Weit?“ fragte er, „glaub ich nicht“ sagte ich „wir fahren ja das erste Stück mit dem Lift hinauf!“ Tja, aber als Chris uns bei der Bergstation der Gondel unser Ziel zeigte (den 3. Gipfel), „und von dort geht’s dann noch 2000 Hm hinunter…“, dachte ich „doch ein wenig weit“.
Mit waren außer Richi (man from UDSSR oder zumindest sein Leiberl) noch Chris, Hanna und ich. Und a Mädl auf der Tour mit dabei zu haben, ist immer was ganz besonderes. Vor allem, wenn die so eine Kondi hat und gut ausschaut. Da kann die Tour gar nicht lang genug dauern.
So eine Gondelfahrt in der Früh hat schon was Gutes, nicht zu früh aufstehen und ohne viel Mühe gleich weit oben zu sein. Und dann ging es zuerst noch gemütlich der Forststraße entlang um den ersten Gipfel herum, um das Bike dann endlich auf den Schultern tragen zu dürfen (sorry Richi, aber ich trag fast lieber als zu treten). An so einem schönen Tag, wo nicht viel los ist, machen solche Touren besonders spaß. Nicht viel los? Ha! Bis wir den 2. Gipfel sahen. Bergmesse oder so? Aber doch nicht am Samstag! Es waren dann doch nur zwei größere Gruppen aus Bayern, die uns kurz vor dem Gipfel entgegen kamen und so war der Gipfel (fast) leer von echten Bergsteigern. Man sollte aber einfach nicht zu lange „jausnen“ am Gipfel, denn inzwischen hatten sich wieder um die 25 Leute dort eingefunden. Und dann: so was hab’ ich noch nie erlebt! Schaut Euch einfach die Bilder an, dann wisst Ihr was ich meine und was für eine Gaudi wir dabei hatten.
Die Abfahrt war wie immer am Anfang etwas steil und verblockt, aber es wurde dann ein wenig flacher und schneller und so hatte auch Richi seinen Spaß. Kurz vor der Hütte ging es immer wieder ein wenig bergauf und bergab, schöne Landschaften mit ein paar lustigen Stellen dazwischen und dann endlich die Hütte. Nach dem wir uns mit Cola und Knödeln gestärkt hatten, mussten wir nochmals 300 Hm hinauftragen um auf den 3. und letzten Gipfel zu gelangen. Und die Knödel lagen schwer im Magen! Natürlich kam uns wieder eine Gruppe Wanderer entgegen, aber die hatten uns zum Glück versichert, dass gleich hinter dem Gipfel eine Forststraße kommt und da könnten wir ja dann wieder fahren. Ich war „so froh“ als ich das hörte und danke nochmals für die Information!!!
Richi der Gentleman half der Hanna am letzten Gipfel noch bei einem kleinen Bikeproblem und wir staunten derweil immer noch über die Kondi von Ihr. Aber so sind’s halt die Ex-Snowboardprofis und jetzigen Bankangestellten.
Und dann ging es endlich abwärts. Zuerst ein bisschen ausgesetzt und dann immer schneller durch Latschen und Wald. Und da der Chris nicht immer wusste wo wir fahren sollten (obwohl er schon vor 1 ½ Jahren hier war), konnten wir kurz vor dem Talboden das Rad nochmals 100 Hm hinaufschieben, um zu einem letzten, geilen Trail zu kommen und ich finde, es hat sich gelohnt. Kurz bevor die Sonne unterging und es pünktlich zu regnen begann, erreichten wir das Auto und unser nicht mehr allzu kaltes, aber doch noch gutes Bier!