Die Schisaison geht zu Ende und die Bikesaison läuft heuer schon lang, so auch am Karsamstag. Nachdem ich nach 15 Jahren das erste Mal zu Ostern nicht „Weg fahre“ muss ich meine Ferien sinnvoll in Tirol nutzen.
Bei diesem Wetter heuer ist das aber nicht allzu schwer. Um 8 Uhr treffen wir uns bei Tom. Diesmal ist auch Ingrid mit dabei und ich bin einmal nicht der letzte. Wir haben zwei Ziele ins Auge gefasst und können uns bis zur Abfahrt immer noch nicht entscheiden, wohin es gehen soll. Die eine Tour wäre näher, aber dafür mehr Höhenmeter (natürlich Tom’s Vorschlag), das andere Ziel ist weiter im Unterland, mit nicht soviel Höhenmetern (auch klar von wem). Zuerst muss aber noch das wichtigste erledigt werden: Ostereier kaufen. Tom und Chris diskutieren auf der Autobahn das Tourenziel und teilen es uns (Matze, Ingrid und mir) dann per Handy mit.
Die Räder und Rucksäcke sind schon bereit, um auf den Berg befördert zu werden (von uns, nicht von einem Lift), da meint eine „Einheimische“ zu mir, dass wir nicht weit kommen würden, da weiter oben noch viel Schnee auf der Forststraße liegt. Nichts desto trotz treten wir, bei herrlichem Wetter, den teilweise recht steilen Forstweg dem Tagesziel entgegen. Diesmal ist es leider kein Gipfel, denn das lässt der Schnee noch nicht zu. Wir wollen stattdessen bis zu einer AV Hütte radeln. Die „Einheimische“ hatte natürlich recht und so müssen wir die letzte halbe Stunde bis Stunde das Bike schultern. Kein Problem bei dem Sonnenschein. Nur einer meint immer „Ma so hoaß!!!!!“. Vielleicht sollte er sich ja auch nur den Pullover und die lange Hose ausziehen.
Nach einer guten Jause auf der Terrasse der Hütte und einem kühlen Radler aus der Dose, entscheidet sich Ingrid, doch lieber den Forstweg retour zu nehmen, da unser „Trail“ laut Karte doch recht steil sein dürfte. Die ersten Schwierigkeiten bei der nun folgenden Abfahrt ergeben sich schon nach drei Metern: Eine gefinkelte Linkskehre und zwei scharfkantige Felsblöcke, die etwa einen 40 cm breiten Spalt bilden. Matze ist der erste und fährt ohne zu springen über den Spalt. Ich nehme etwas mehr Schwung und springe von einem Stein zum anderen. Tom und Chris wollen es Matze gleich machen und – na no na ned – haben beide schon nach 10 m den ersten Platten. Das kann ja heiter werden, zumal Chris ja um fünf Uhr zu Hause sein will, um sein geliebtes Motorrad zu verkaufen.
Die ersten Meter müssen wir immer wieder den Steig im Schnee suchen. Dieser wird dann aber immer weniger und es kommen auch schon die ersten steilen, felsigen Passagen. Weiter unten lauern auch schon die ersten Wanderer und meinen nur, dass wir da nicht hinunterfahren können – „viel zu steil und zu rutschig“. Da wir das ja immer wieder von Wanderern auf unseren Touren hören, grüßen wir nur höflich und meinen, das würde schon gehen. Tja 10 Meter weiter müssen wir das Rad zum ersten Mal kurz tragen. Verbranntes Gras liegt über dem sehr schmalen Steig und das Gelände ist hier wirklich extrem Steil. Die nächsten Höhenmeter tragen wir immer wieder mal das Bike, denn das Gras ist so rutschig, dass man wirklich kaum gehen kann. Ein kleiner Rutscher und man würde in die Steilen Rinnen nicht mehr stoppen können. Hatten wohl diesmal die Wanderer recht? Weiter unten, immer noch sehr steil, verschwindet das Gras schließlich und da wird es erst richtig geil! Steil, Spitzkehren, Felsen, Wurzeln, ausgesetzte Passagen, die keinen Sturz erlauben, usw. Eben alles, was unser Bikerherz begehrt.
Zum Ende des Trails werden wir mit einer „speedigen“ Fahrt durch den flacher werdenden Wald belohnt. Ein kurzes Stück über Asphalt zurück zum Auto, wo Ingrid schlafend auf der Bank auf uns wartet. Hier gibt es noch einen kleinen Zwischenfall, den aber Chris berichten muss. Wieder einmal war es eine anstrengende, aber gute Tour, die ich aber erst wieder fahre, wenn der Gipfel auch zu machen ist (also kein Schnee mehr ist) und kein gelbes, verbranntes Gras mehr aus der Wand leuchtet.
5 Kommentare
Ich grübel noch immer drüber nach, was die zwei „youngsters“,
die mir den Weg mit dem Auto versperrt haben, da im Wald „getrieben“
haben ❓
Sahen ziemlich paniert aus die zwei… 😕
Chris
Top Bericht-Einstand Hr. Stone! 😛
I check a no net was die zwei burschen sich da gedacht haben 🙂
Jo wer sagt`s den. Wenn ma dem Maschtl a bisserl Zeit lasst, kann er ja richtig guate Berichte schreiben. Hasch scho recht Martin nur net hudeln, weil woasch eh, Kinder und so.
Chris, guate Photoauswahl, wie immer.
Ja, super Bericht und alles Gute zum Geburtstag nachträglich!
ABER: was soll das heißen: „Diesmal ist auch Ingrid mit dabei und ich bin einmal nicht der letzte“ ❓ ❓ 😳
Ingrid, ich glaub er hat mich damit gemeint, weil ich in der früh a viertel Stunde zu spät war 😳