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    Phänomenal

    Es ist phänomenal! Mitte April und 27° C. Wir stapfen auf über 1900 M.ü.d.M barfuß durch den Schnee.

    Ich bin heute das dritte Mal mit dem Bike hier heroben: Beim ersten Mal mit Matze, Abfahrt im Gewitter bei strömendem Regen. Beim zweiten Mal, eine Nachtsession und heute beim dritten Mal, Kaiserwetter im April! Unterschiedlicher könnte sowohl die Auf- als auch die Abfahrt kaum sein. Trotzdem hatte ich noch jedesmal meinen Spaß hier. Es ist einfach ein Traum. Das Panorama, der Steig, nur die Forststraße herauf könnte etwas flacher sein.

    Heut ist unser Kampfspringer Richi wieder mal mit dabei. Ich werde nie seinen Sprung in Leogang über die Schipiste vergessen. Wo wir nur drüberfuhren, holte er weit aus und segelte highspeed über die Sprungkante. Was für ein Satz! Eigentlich sollte man für solche Sprünge schon einen Flugschein brauchen 🙂 Aber hier heroben im hochalpinen Gelände, herrschen andere Gesetze. Da gilt es Ruhe und Balance zu bewahren, Spitzkehren zu meistern und Trialerfahrung mitzubringen. Doch vorerst liegen wir nach 1400Hm Auffahrt in der Aprilsonne, die so kräftig scheint, als wäre Juli. Über uns kreisen Segelflieger, Alpendohlen und zwei Falken. Zum Glück sind wir schon früh gestarten, denn um so länger können wir jetzt das alles hier genießen.

    Schließlich brechen wir aber doch auf. Die ersten zweihundert Höhenmeter sind die „knackigsten“. Es gibt also keine Eingewöhnungsphase. Vom ersten Meter an heißt es „hop oder drop“. Drop? Da reißt’s den Richi gleich. Doch ein Drop hier passiert meist unfreiwillig und schmerzt. Also besser nicht droppen und Zeit lassen. Auch das scheint Richi zu beherrschen. Überhaupt sind wir alle an diesem Tag in Hochform. Matze und Maschtl cruisen, als ob das alles gar nichts besonderes mehr wäre und mir gelingt das Versetzen des Hinterrades in Spitzkehren immer besser. Bin schon gespannt, ob wir heute den berühmt berüchtigen Felsen im unteren Teil des Trails schaffen…

    Nach den knackigen zweihundert Höhenmeter wird der Trail dann schnell, bevor er später wieder in zum Teil etwas ausgesetztem Gelände abbricht. Eigentlich hat er alles zu bieten. Schlüsselstelle um Schlüsselstelle wird gefahren, bis wir dann schließlich vor dem Felsen stehen. „Da ist der Benni letztes Mal runter“ zeigt uns Maschtl. Die Linie wird beäugt, der Blitz wird eingemessen und als erster traut sich Maschtl. Mit etwas zögern fährt er los und schafft die Stelle auf Anhieb. „Der ist ja leichter zu fahren, als der eine letzten Sonntag“ schreit er. Dann traut sich auch Matze gleich und ebenso Richi. Jetzt muss ich natürlich auch. Bisher klammerte ich mich hinter die Kamera. Gute Ausrede. Doch jetzt? Alle sprechen mir Mut zu und so traue ich mich schließlich. Geschafft! War echt nicht so schlimm. Im Nachhinein zumindest. „Das nächste Mal dann gleich in einem durch“ sind wir uns einig. Irre, wie wir uns gesteigert haben im letzten Jahr.

    Von hier an cruisen wir dann noch „vollgas“ bis zum Auto. Im letzen Teil ist auch noch ein schöner Drop über einen Weg dabei. Natürlich fliegt Richi am weitesten und stylishsten. Schade nur, dass man das auf den Fotos nicht so schön erkennen kann. Beim Auto, die Hitze ist kaum auszuhalten, noch das Übliche: Bier, Foto und dumme Sprüche. Wieder rufe ich mir in Erinnerung: Erst Mitte April, schon solche Touren und das Jahr dauert noch so lang. Phänomenal!

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