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    Die goldene BikeHiker Nadel

    Heftigste Entzugserscheinungen quälten mich Ende September. Fast drei Wochen war ich keine Tour mehr mit dem Bike gefahren. Ein 8-tägiger Italienurlaub vom 19.9. bis 26.9. trug nach den ganzen 3000er Hochtouren zwar zur Erholung sämtlicher Muskeln und Knochen bei, schaffte aber gleichzeitig eine große Unruhe in mir. Ständig war ich am kopfen, was die Jungs daheim wohl zur Zeit reißen und welche Gipfel da schon wieder geknackt werden. Zum Glück hatte ich mir „zur Erholung“ vom Italienurlaub noch den Montag und Dienstag frei genommen. Und nochmals zum Glück, war da schönstes Herbstwetter vorhergesagt! Nach einigen Diskussionen (wir hatten ja noch sehr viel vor dieses Jahr) durfte Felix entscheiden, wohin es die beiden Tage gehen soll. Mir war’s schließlich wurscht, Hauptsache ein Schuß Bikebergsteigen intravenös und zwar sofort, damit diese Qualen endlich ein Ende fanden! Felix entschied sich für das Gebiet der Bleichen Berge. Ein Gipfel, den wir nun auch schon seit 2 Jahren im Visier hatten und der in einem Tag wohl nur mit sehr viel Ergeiz und Kondition zu machen ist. Bedeutete für Stone und mich: die 5. Hüttenübernachtung innerhalb von 2 Monaten. Und genau das brachte uns dann auch scherzhaft auf die Idee mit der BikeHiker Nadel. „Die goldene soll der bekommen, der mindestens 5 Hüttenübernachtungen und 4 Gipfel über 3000 Meter mit dem Bike pro Saison geschafft hat“, wurde vorgeschlagen. Das würde auf Stone und mich zutreffen, doch dann waren wir uns alle einig, dass die goldene BikeHiker Nadel heuer an Stone allein gehen soll. Wer auch immer grad Zeit oder Lust hatte musste herhalten, um mit Stone eine weitere Tour zu fahren und noch eine und noch eine und noch eine…

    Um den Kommerz ein wenig anzuheizen (und weil in Tirol ja schließlich alles vermarktet wird) hatten wir dann auch gleich weitere Ideen: für 200,- Euro bekommt jeder automatisch die goldene Nadel plus BikeHiker Kalender, für 300,- Euro gibt’s ein Gipfelfoto vom Berg nach Wahl mit Bike dazu (ob der-/diejenige oben war oder nicht – das bringen wir schon irgendwie hin) und für 500,- Euro darf fürs Gipfelfoto auch ein 3000er ausgewählt werden. Ja ja, an uns sind echte marketing Strategen verloren gegangen… 😎

    Doch zurück zur Tour: An Tag 1 gings wieder mal von der Haustüre aus los. Weit aufi, weit hinten oi, noch weiter aussi und dann noch viel weiter wieder eini. Hab ich jetzt schon zuviel verraten? Immer diese Verschleierung! Auf alle Fälle war ich bei der Hüttenankunft um 19:30 Uhr absolut streichfähig. Ich war schon ersthaft am überlegen, welches Fleischgericht ich hinunterwürgen werde müssen, wenn ich nichts vegetarisches mehr bekomme (so weit kam es aber zum Glück nicht, Nudeln mit Tomatensugo gibt’s dann doch überall)! Doch offensichtlich war ich nicht der einzige mit großem Hunger. Die Kellnerin hat’s gar nicht mehr geglaubt als wir bestellten! Stone gleich 2 Hauptspeisen, alle haben große Portionen verlangt und als wir erfuhren, dass auch Sachertorte mit Schlag auf der Speisekarte stand, flippten wir komplett aus. Die musste natürlich als Nachspeise samt Kaffee noch her. Die Kellnerin hatte jedenfalls große Freude mit uns und meinte: “schön wenn man so einfach Menschen glücklich machen kann“. Irgendwann waren wir dann aber doch satt und um 22:20 im Lager. Da Felix nicht Latinern wollte, gab’s diemal auch keine Pummerln, denn zu dritt haben Stone Matze und ich geschnellt und nicht gewattet.

    Die Nacht dann schon wieder ein Horror (so wie hier und hier und hier). Schon wieder ein Schnarcher! Stone war der Ansicht, dass ich es war der schnarchte und hat mich jedesmal wenn ich eingeschlafen war wieder wachgerüttelt. Am nächsten Morgen stellte sich dann raus, dass ich mich ziemlich verkühlt hatte, die Nase zu war, der Hals schmerzte und kurz überlegte ich sogar, ob ich die Forststraße hinausrollen und den direkten Weg nach Hause nehmen sollte. Doch das Wetter, die Schönheit der Natur und im Bewusstsein, dass ich diesen Berg nun endlich vor mir hatte, entschied ich mich für den langen Weg. 1000HM später kam die Belohnung in Form einer Bergkulisse die ihresgleichen sucht (siehe Fotos und letztes Kapitel unseres neuen Films). Bei der Abfahrt, die mit 100Hm seilversichertem, unfahrbaren Steig begann, war dann der Hals und die Nase vergessen und erst nach den vielen Traum Fahrpassagen, den langen Schotterreisen, viel Gelächter, Film- und Fotopausen und einem langen Weg retour zum Bahnhof kamen die Leiden zurück. Im Zug retour nach Innsbruck, als Adrenalinspiegel und Puls wieder auf Normalwerte sanken, fühlte ich mich dann richtig krank und abends kam dann Fieber dazu. Die restliche Woche lag ich krank im Bett, doch mit dem zufriedenen Gefühl an diesen unglaublich schönen 2 Tagen dabei gewesen zu sein.

    Maschtl, jetzt wo schon Dezember ist, müssen wir Dir (zumindest symbolisch) echt mal die goldene BikeHiker Nadel verleihen. Gratuliere!! 🙂

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