Am Pfingstmontag zwingt uns der Mangel an Kraftfahrzeugen zu einer Tagestour vor der Haustür. Keiner glaubte so recht daran, dass wir die ganze Runde schaffen können. Schließlich liegt der Gipfel auf ca. 1960 Meter! Also wieder mehr als 200 Höhenmeter weiter hinauf. Schon vom Tal aus ist zu erkennen, dass dort oben noch sehr viel Schnee liegt. In der Annahme „wir schaffen’s eh nur bis zur Alm“, nehme ich mir nur zwei Bananen mit. Matze und Maschtl – auch mit von der Partie – haben zwar genug zum Essen dabei, doch keine Filmkamera. Ich übrigens auch nur die Pocket-Digicam, doch auch die ist für Kurzfilme durchaus geeignet (siehe weiter unten).
Bei der Alm angekommen (900 Höhenmeter sind geschafft), beschließen wir einzukehren. Der Hunger und die fehlende Jause zwingen uns förmlich dazu. Schon bis hierher ist’s wieder der Hammer! Traum Wetter, gute Stimmung! Während wir speisen, genießen wir die Sonne, auch wenn rund um uns die Hölle abgeht! Denn es scheint, als ob heute jeder die Idee gehabt hätte, auf genau diese Alm zu wandern. Der „arme“ Hüttenwirt! Ich glaube, der wird heute abend noch müder sein als wir.
Nach der Stärkung heißt es tragen. Noch 500 Höhenmeter und jeder davon will verdient sein. In teilweise hüfttiefem Schnee geht es durch, über und unter Latschen. Unsere Beine sind gezeichnet von Schrammen und Löchern die wir uns durch Steine, Latschen und das eigene Bike holen. Die Füße in den Schuhen schon aufgeweicht vom nassen Schnee der oben rein und durch die Schuhe durchsickert. Kaum zu glauben, dass wir Spaß haben an dieser Tortur – na ja Matze vielleicht nicht ganz so viel wie Maschtl und ich. Wir befürchten schon eine Wiederholung des Rad Wurfes aus dem letzten Jahr im Karwendel. „Ach ja, das war damals ja gar nicht Matze“ fällt uns ein!
Belohnt wird die Quälerei schließlich mit 500 Höhenmeter knackigem Trail. Sehr steil, rutschig und Spitzkehren ohne Ende, ach ja und ausgesetzt ist’s auch noch (mich würde an dieser Stelle mal interessieren, wer von den Lesern noch versteht, dass wir tatsächlich Spaß an dieser Sache haben). Zum Glück treffen wir bei der Abfahrt niemanden mehr. Wir befürchten nämlich schon einen Hubschrauberflug direkt nach Hall in die Nervenklinik. Anschließend folgen dann noch 700 Höhenmeter sehr flowiger Trail. Zumindest wenn man den Weg schon kennt, kann man ihn mit viel Flow fahren. Am Abend denke ich dann noch kurz an den Hüttenwirt. Ich glaube, so müde kann der gar nicht sein…
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