Ich hatte schon länger Lust, mal wieder eine größere Wanderung zu machen. Nach einer kurzen Internetrecherche war klar, dass die Cima Piug Campana ein interessantes Ziel wäre – auch vor dem Hintergrund, dass die Anfahrt mit dem E-Bike zu bewältigen ist, damit der Bus am Campinglatz bei Papa und den Kindern bleiben kann. Die Eckdaten waren etwas anspruchsvoller, als für meinen Geschmack nötig:ein Rundweg mit 1100 Höhenmeter und 16 km. Ich entschied mich für die Direktvariante im Aufstieg – genannt kilometre vertical – mit dem Hintergedanken, einfach soweit zu gehen, wie es für mich passt und ansonsten es gut sein zu lassen und auf gleichem Weg zurück. Das Bike auf dem Parkplatz nach Font del Moli abgestellt und bei schönsten Wetter ging es top motiviert los. Ich fühlte mich ein bisschen an unseren Garten Zuhause erinnert – überall wuchsen und blühten Rosmarinbüsche und Cistrosen. Bevor der steile Graben losging, legte ich noch eine kurze Rast ein und dann ging es los mit dem steilen Anstieg. Obwohl der Graben nicht sehr groß war, war ich doch sehr froh noch am Vorabend die Karte samt Höhnlinien auf mein Handy runtergeladen zu haben, da der Weg nicht wirklich gut ersichtlich war und das Weg finden auch nicht wirklich meine Stärke ist. So ging es mir ein bisschen wie Martin am Vortag und ich bin das ein oder andere Mal ein wenig in der Gegend herumgekoffert und die Ankunftszeit auf meinem Handy, die am Anfang noch 10 Minuten nach vorne auf 13:20 Uhr gesprungen war, zeigte nun 13:50 Uhr an. Egal, der Graben war so steil, es gab nur eine Richtung – vorwärts. Außerdem wollte ich endlich irgendwann auch einen Ausblick haben und so kam ich etwas zerkratzt irgendwann auf dem Sattel zwischen Cima Puig Campana und Banca del Moro an. Nun fehlten nur noch ein paar flache Höhenmeter und ich war am Gipfel. Gesagt – getan. Der Ausblick war phänomenal und das Gefühl ebenfalls. Nach kurzer Gipfelrast mit ein paar Franzosen, war mir klar, dass ich den Rückweg über den Normalweg machen musste, auch wenn das nach Abstieg vom Sattel nach hinten 4,8km Rundweg um den halben Berg herum bedeutet. Aber wenn dafür der Weg vorwärts mit zwei Füßen zu bewältigen ist, dann ist das absolut alle extra Meter wert. So war es auch und ich machte noch eine Panorama Runde um den Bancal del Moro, an dem Martin tags zuvor eine tolle Route geklettert ist. Insgesamt war ich 6 Stunden unterwegs und da alles etwas länger war als gedacht, wurde ich ewas unruhig, ob Raphael es wohl so lange auch ohne mich gut ausgehalten hat? Es gab keinen Handyempfang und so rundete ich meine Bergtour mit einem flotten Abschlusslauf ab. Der Muskelkater jault noch heute und wer hätte es gedacht? Natürlich war Raphael bester Laune als ich meine drei Jungs am Spielplatz in Finestrat wiedertraf. Danach sind wir noch in ein nettes Café auf (alkoholfreies) Bier und Tapas eingekehrt. Perfekt! Alles in allem ein wunderbarer Tag, den ich sehr genossen habe und auf den ich auch etwas stolz bin.
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