Wie auf vielen Seiten im Internet oder in Kletterführern beschrieben, hat El Chorro seine besten Zeiten als Klettergebiet hinter sich. Dies ist vor allem auch auf den neuen Caminito del Rey zurückzuführen. Dadurch wurden viele Klettergebiete gesperrt, die direkt am alten Caminito lagen und viele schwere und schöne Touren fielen weg. Auch der Weg durch den Eisenbahntunnel ist gesperrt und wird streng kontrolliert.
27. März
Trotzdem gibt es noch viele Sektoren, in denen man klettern kann, nur zu den bekanntesten Sportklettersektoren braucht man durch die Sperren jetzt 70 Min. Zeit für den Zustieg. In letzter Zeit hat sich das Gebiet in ein gefragtes Multipitch Mekka gewandelt. Dementsprechend sind in diesen Touren auch einige Seilschaften unterwegs. Am ersten Klettertag startete ich mit dem Rad vom Campingplatz nach El Chorro. Die Anfahrtsbeschreibungen passen nicht mehr ganz, da sich im Ort einiges verändert hat. Dann war noch der Weg vorbei am Bahnhof gesperrt (Zufahrtsweg zu meiner Tour), so trug ich das Rad über eine steile Treppe vorbei an der Baustelle und weiter ging es. Im steilen Wald konnte man die Auswirkung des langen Starkregens hier in der Gegend sehen. Aber nicht nur im Wald, auch auf den Straßen – überall Muren, Hangrutschungen, Baumbrüche, Felsstürze usw. Auch auf dem Zustiegweg sieht es wild aus.
Endlich bei der Tour…..vier Seilschaften in der Wand und eine am Einstieg vor mir. Da heißt es mal warten. Die Tour heißt Lluvia de asteroides (V+) im Sektor Mundo. Ein Klassiker mit harter Bewertung aber gut abgesichert. Da die zwei Engänder vor mir nicht schneller waren als ich allein, hatte ich immer etwas Unterhaltung. In der vorletzten Seillänge seilte ich mich dann aus zeittechnischen Gründen ab und es ging wieder zurück zum Campingplatz…Danke an mein E-Bike.
29. März
Heute war ich wieder eine Runde Klettern. Der Startzeitpunkt war etwas später, damit ich nicht wieder am Einstieg warten muss. Somit konnte ich Elisa mit den Kindern helfen. Eigentlich wollte ich die Proyecto Amptrax gehen, ein Klassiker (6a), aber bei einer 20m waagrechten Traverse in Rope-Solo-Manier nicht ratsam. Daher fuhr ich mit dem Bike etwas weiter hinauf zur Alcala de Guadaira. Schöne Tour, leider wieder eine 3er Seilschaft vor mir. Die Bewertung ist hier viel leichter, wenn man die V+ mit der anderen Tour vergleicht. Nach Abseilen und Abstieg ging es noch zum Sektor Austria (da musste ich wohl hin) und ich ging dort die Valentin’s Day, auch schön. Danach wieder mit E-Bike retour, wo mir am Campingplatz Jakob mit seinem Laufrad schon entgegenkam.
Familienprogramm
Der Campingplatz liegt mitten im Naturpark und ist daher auch vom Feeling her Natur pur. Es erinnert Martin und mich ein bisschen an unsere Reise in den USA und die Campgrounds dort in den Nationalparks. Der große Stausee, an dem der Campingplaz liegt, war an dem einen Tag unser Ziel. Stöcke schmeißen und alles mögliche, was man so an einem kalten See machen kann, inklusive „mit den Füßen doch auf einmal im Wasser stehen“ war alles dabei. Normalerweise ist hier der Pegel viel niedriger, was man auch an den vielen Bäumen, die aus dem Wasser ragen, erkennen kann. Dann war Raphael auch schon wieder müde, dann war Jakob hungrig, und dann…. wie es halt so ist. Manchmal etwas mühsam 😉
Am nächsten Tag fuhren wir alle gemeinsam nach El Chorro. Frontales, ein Klettergebiet mit 5 Minuten Zustieg könnte evtl. familiengeeignet sein. Am Parkplatz neben der Straße sehen wir schon, dass es eher ein steiles Gelände ist und so wird aus dem Familien-Klettertag ein Wandertag. Wobei, eher ein kleiner feiner Spaziergang mit Aussicht und Jause und danach am Bus (wir haben ja sogar ein kleines Tiefkühlfach 🙂 ) noch ein Eis für Jakob, somit war der Tag gerettet.
An Martins zweitem Klettertag hier in El Chorro nahm ich mir vor mit den Kindern nach Ardales zu fahren, wo wir am Vortag schon schnell einkaufen waren. Die kleine weiße Stadt steht auf einem sehr steilen Hügel mit Castillo und Kirche ganz oben. Schaut echt cool aus! Jakob marschiert den ganzen Weg bis hoch zur Kirche. Das Castillo hat leider geschlossen. Die Kirche ist aber auch sehr schön und einen Besuch wert. Die Straßen oder Gassen hinauf und hinunter sind unglaublich steil, da kommt echtes Höhberg Feeling auf! Wobei es hier sogar noch steiler ist – der Gehweg besteht eigentlich ausschließlich aus Treppen – fahren die Autos munter auf und ab. Heute hatte ich keine ausreichende Jause dabei, also mussten wir wohl wo einkehren. Ist mit zwei müden Kindern nicht ganz so lustig. So mache ich mich mit der Hälfte Essen eingepackt, schwitzend mit einem schreienden Jakob im Buggy und Raphael in der Trage vom Acker. Gottseidank kennt uns hier niemand … Im Bus schlafen beide sofort ein. Wir machen Stopp an einem schönen Parkplatz am Rückweg, wo ich beide ins Bett verfrachte.
Ein Kommentar
Nachdem bei uns der Winter zurückgekommen ist, bzw. am WE neuerlich Schnee und Kälte angekündigt sind , schaue ich neidisch auf den blauen Himmel
Nachdem Jakob und Raphael sehr aktiv sind, finden sie wie am Foto ersichtlich dann den gerechten Schlaf