Sie ist schon 9 Monate her, doch die Tour war einfach zu schön, um nicht darüber zu schreiben.
Es war am 2. September 2021. Dabei waren Tom, Stephanie, Moritz, Andreas und ich. Und endlich war es wieder mal eine Hochtour mit Hüttenübernachtung.
Der Titel des Berichts bezieht sich übrigens nicht auf den alten Hollywood Schinken mit Harrison Ford und Tommy Lee Jones. Auch nicht auf den Falco Song. Nein, der Titel bezieht sich auf das Ziel, den Gipfel also, den Fluchtkogel. 3500m hoch und inmitten des Gepatschferners, der größten, zusammenhängenden Gletscherfläche Österreichs und dem Zweitgrößten nach der Pasterze noch dazu.
Schon lange auf meiner persönlichen To-Do-Liste, nicht anspruchsvoll, doch wunderschön gelegen.
Aber im Jahr 2021 hatte ich dann doch Respekt vor der Tour, aufgrund der wenigen Gelegenheiten für weite Wanderungen in den letzten Jahren. Und so hoffte ich darauf, dass die 4 Mitstreiter Geduld haben werden mit mir und sich Zeit lassen beim Aufstieg.
Mit dem Wetter hatten wir unglaubliches Glück. Die Tage davor waren kühl und wechselhaft, Schnee fiel im Hochgebirge. Am Tag der Tour dann perfektes Hochtourenwetter. Die Neuschneeauflage brachte uns kitschige Fotomotive und Sicherheit beim Queren der Gletscherfläche. Einige Wochen vor uns gab es dort nämlich einen Spaltensturz. Der Bergsteiger musste aus der schmalen Spalte in 8 Meter tiefe per Presslufthammer gerettet werden. Das will man nicht erleben, weshalb wir über die weiße, schützende Schicht echt froh waren.
Es stellte sich rasch heraus, dass meine Bedenken über die fehlende Kondition unbegründet waren. Das gemütliche Tempo mit einigen Fotopausen und dem Mittagessen am Hochjoch Hospitz halfen mir enorm. Und zum Glück sind wir nicht so spät daheim los, wie ursprünglich vorgeschlagen wurde.
Und so brauchten wir dann doch den Tag bis zum späteren Nachmittag hinein, um zum geplanten Etappenziel, dem Brandenburger Haus zu kommen. Dort dann eine Überraschung: In der mehrstöckigen Schutzhütte mit 100 Schlafplätzen waren außer den Wirtsleuten und uns nur noch 2 Wanderer. Leer sozusagen und eine weitere Besonderheit dieser verrückten Pandemie-Zeit, die uns ewig in Erinnerung bleiben wird. Es gab leckeres Menü zu Abend und eine sternenklare Nacht, entsprechende Fotomotive inklusive.
Die Hütte war nicht beheizt (wofür und für wen auch?) und so blieb mir nur, alles anzuziehen was ich dabei hatte, um im Sommerschlafsack nicht zu frieren.
Auch der nächste Tag bot uns Bilderbuchwetter. Als wir frühstückten, waren die beiden Wanderer bereits zur Weißkugel aufgebrochen und so saßen wir 5 allein in der Stube. Kaum zu glauben! Auch die letzen 300Hm von der Hütte zum Gipfel waren wir allein auf weiter Flur. Tom stellte dabei fest, dass es schon ein sehr leicht verdienter 3000er ist der Fluchtkogel.
Bereits am mittleren Vormittag standen wir am Gipfel, genossen das Panorama, die Ruhe und Einsamkeit. Wobei so ruhig waren wir 5 eigentlich nicht. Erst als wir Richtung Vernagthütte abstiegen, trafen wir auf die ersten Wanderer und bei der Hütte selbst, dann nichts mehr mit Einsamkeit und Pandemie-Exrem. Dort herrschte nämlich reges Treiben, mit einigen Gruppen geführter Touren und vielen Wanderern. Da hatten wir ja echtes Glück mit unserer Tour, Hütte und Gipfel.
Ein weiteres Mal Mittagessen, dann folgte der Abstieg ins Tal. Am Ende war ich doch froh, wieder beim Auto zu sein. Im Abstieg und nach dieser Distanz merkte ich dann die fehlenden Touren der letzten Jahre deutlich.
Danke Andreas für die Tourenwahl und Moritz fürs Führen! Waren echt zwei wunderschöne Tage, die nach einer Wiederholung schreien. Mal schaun, was sich 2022 ausgeht…