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    Lohn der Qual

    Ob Matze geahnt hat, dass es zach wird und deshalb wieder mal per SMS um 2:15 früh absagte, werden wir wohl nie erfahren. Er hüllt sich nach wie vor in Schweigen über die Gründe seiner Entschuldigung. Somit sind wir diesmal nur zu zweit, Maschtl und ich, denn auch Tom musste dieses Wochenende auf anderen Hochzeiten tanzen (schöne Grüße an dieser Stelle an den Vertriderchef und „Glück auf!“).

    Aber ist ja egal, auch wir zwei hatten unseren Spaß. Zumindest bis zum Ende der ersten 400 Höhenmeter der Tragepassage, also nach insgesamt 1200 Höhenmetern. Da verging uns das lachen. Richtig vermutet: 900Hm sind wir gefahren und 750Hm mussten wir das Bike schultern. Jetzt mag manch Insider sagen: „Na und? Die Vertis haben schon Touren mit 1300Hm und mehr Tragepassagen gemacht!“. Aber erstens sind genau jene Vertrider die das gemacht haben „Viecher“ und zweiten wollen wir uns da (noch) nicht unbedingt am Maximum des machbaren orientieren. He! Jetzt ist Mitte Mai und wir kraxeln mit unseren 20 Kilo Freeridern auf 2500 Meter hohen Bergen herum! Letzes Jahr war um die Zeit grad mal die erste größere Tour in Südtirol möglich. Konditionell werden wir uns also heuer noch zu einem spannenden Niveau entwickeln.

    Was war das Problem: Im Prinzip gestaltete sich der Weg ab circa 1900 m.ü.d.M als eine einzige, lange Schotter- und Geröllpiste. Ein Schritt vorwärts bedeutete eineinhalb zurück. Geländeneigung ca. 40-50 Grad. Ist schon ganz nett eine Haggn sowas mit dem Gewicht am Buckel zu machen. Aber selbst schuld, kein Mitleid. Ich malte mir im Kopf schon den Titel des Berichts zu dieser Tour aus: „Aufgabe“, „Manchmal muss man auch Nein sagen können“, „War nicht lohnenswert“ und so weiter. Doch zum Glück kann ich nun von einem Erfolg berichten! Wir haben es geschafft. Nach vielen kleinen Fotopausen, die allesamt sehr gelegen kamen. Irgendwann war dann endlich das Gipfelkreuz in Sicht, dann gab es kein halten mehr.

    Und das beste kommt erst. Wir stiegen auf diesem Berg neben dem Gipfelkreuz aufs Bike und fuhren jeden Meter bis ins Tal! Bis auf eine einzige, ca. 8 Meter lange Stelle, die in unseren Augen unfahrbar, weil zu gefährlich ist. Zumindest fürs Foto hat Maschtl so getan, als könnte er sie fahren 🙂 Vielleicht schaffen wir sie ja in 1 bis 2 Jahren wirklich…

    Übrigens gab es an diesem Tag auch noch die 24″ Premiere! Ähnlich wie beim Kauf unserer Bikes (und mittlerweile bei nahezu allen Komponenten wie Helm, Rucksack, Westen, usw.) fängt einer damit an und alle anderen müssen das dann auch machen. Diesmal war der Auslöser meine defekte Hinterradfelge (Brezn im Herbst auf der Thaurer Alm). Die neue Felge sollte dann gleich eine 24 Zöllige sein. Matze und Maschtl wollte es mir sofort gleich tun und wie üblich (siehe Bikekauf), der was als Erster bestellt, bekommt die Ware nicht unbedingt als Erstes. Diesmal war Maschtl der glückliche und an diesem Sonntag war sie nun also montiert. Erster Eindruck: Zu Beginn ungewohnt, weil prinzipiell zu weit mit dem Popo überm Reifen (ist man halt von 26″ und steilen Abfahrten gewöhnt), dann aber bald laute Begeisterung. Maschtl: „Ma ku allaweil zentral überm Radl steh‘ und bringt so vü mehr Druck auf de Roafm.“ Heißt übersetzt: Noch steilere Stellen, sind immer noch kontrolliert und mit guter Bremsleistung fahrbar. Oder wie der Vertriderchef es ausdrückte: „26“ ist schifahren, 24″ ist carven“.

    Die erwähnte Schotter- und Geröllpiste entpuppte sich dann als eine voll spaßige Abfahrt. Mit vielen, langen Drifts cruisten wir ins Tal, ständig ein breites Grinsen im Gesicht (deshalb sehen wir auf den Fotos auch wie Breitmaulfrösche aus). Es waren aber auch Stellen dabei, die unser ganzes Können und eine Portion Glück verlangten. An diesem Tag ging uns jedoch alles auf. Begünstigend wirkte sich aus, dass man kaum wo Angst haben musste, bei einem Fehler erst wieder 200 Meter tiefer zum Liegen zu kommen. Der flowige untere Teil (die letzten 800Hm) kam uns dann auch sehr gelegen. Denn irgendwann lässt die Konzentration schon nach. Alles in allem eine wirklich harte Tour, auch Kilometermäßig weit, aber doch lohnenswert. Allerdings nur, wenn man sie auch wirklich zur Gänze schafft 🙂

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