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    Pinus mugo – vulgo Latsche

    Ein allen bekanntes Sprichwort lautet: „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben“.
    Am vergangenen Sonntag entstand jenes: „Man soll den Tag nicht vor dem Abend verfluchen“! Denn bei einer beinahe gescheiterten Tour, gab’s dann doch noch ein „Happy End“. Und was für eines.

    „Des kemma vergessn. Da schaff mas nia auffi“. Maschtl scheint mir trotz allem ruhig zu sein. Bei Matze sieht es da schon etwas anders aus. Ich warte eigentlich nur mehr darauf, dass er sein Cheetah packt und über den steilen Abhang in die Latschen schmeisst. Gerade in dieser ausweglosen Situation kann ich nur eines machen. Ich nehme meine Nikon Coolpix und knipse die beiden vor mir, wie sie da im Dickicht stehen. Ich kann mich nicht erinnern, schon jemals so viele Bergkiefern gesehen zu haben. Andere Länder haben Bambus, wir haben Bergkiefern. Über uns steht eine Felswand. Nicht sehr hoch, jedoch hoch genug, als dass wir sie unmöglich mit dem Bike überwinden können. Es ist klar: Wir müssen umkehren!

    Einige Tage zuvor: Nun ist schon fast Ende Oktober und noch immer perfektes Wetter für hochalpine Biketouren. Diesen Sonntag soll es ein knapp 2500m hoher Gipfel sein, der mir schon oft beim studieren der Karten ins Auge fiel. Die Abfahrt sieht vom Höhenprofil her vielversprechend aus. Einziges „Problem“: Das Bike muss 1300Hm hinauf getragen werden. Da spielen mir die anderen nicht mit, denke ich mir und sehe in dem Moment, dass es eine Alternativroute gibt. Eine Forststraße auf 1500m rauf und dann ein unmarkierter Steig, der als Schiroute eingetragen ist. Perfekt! 500Hm fahren und 1000Hm tragen. Das dürfte auch für Maschtl und Matze akzeptabel sein….

    Wir drehen also wieder um. 500 gefahrene und etwa 300 getragene Höhenmeter umsonst. Den unmarkierten Steig haben wir nie gefunden. Vermutlich wandern die Schitourengeher im Winter einfach über die Legföhrenfelder hinweg. Sobald es uns möglich erscheint, steigen wir auf die Bikes und cruisen durch den Wald wieder zum Ausgangspunkt zurück. Die Plagerei durch die Krummholzkieferwälder war extrem und noch dazu ist’s nun bereits 14:00 Uhr. Trotzdem beschließen wir, zum Ausgangspunkt des markierten Steiges (den wir bergab fahren wollten) zu treten und diesen noch ein Stück Richtung Gipfel zu gehen. Natürlich mit geschulterten Bikes.

    Es ist 16:15 Uhr. Nun haben wir es doch noch 500Hm rauf geschafft. Am Normalweg sozusagen. Hätten wir diesen gleich zu Beginn gewählt, wäre der Gipfel ohne Probleme zu erreichen gewesen. Wir beschließen, die selbe Tour im kommenden Jahr zu wiederholen. Dann aber zu viert mit Tom!

    500Hm tiefer und einige Minuten später: 3 BiHiker schreien sich – nach einer Hochgeschwindigkeits-Singletrail-Abfahrt – gegenseitig an. Woooaa! Unglaublich! Wahnsinn. War des ein Hammer. Jieeaaa! Auf den letzten Metern hat’s mir dann noch die Bremsbeläge von der hinteren Gustl rausgeschleudert. Offenbar löste sich die Befestigungsschraube und schon ging der Griff auf den Bremshebel ist Leere. Zum Glück ist nicht’s passiert und die Ersatzbeläge, die wir immer mit dabei haben, sind schnell montiert.

    Wieder zurück bei Maschtls Bus, ein Bierchen in den Händen, sind die Qualen des Tages vergessen. Zurück bleibt nur die gute Stimmung und viele Bilder dieses traumhaften Herbsttages…

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